Das frühe 1:0 für Deutschland, eine Co-Produktion von Hector und Müller, die anschließend gemeinsam feiern - © © gettyimages / Grombkowski
Das frühe 1:0 für Deutschland, eine Co-Produktion von Hector und Müller, die anschließend gemeinsam feiern - © © gettyimages / Grombkowski

Sieg, Revanche, Tabellenführung

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Frankfurt - Die EM 2016 ist ganz nah: Die deutschen Fußball-Weltmeister haben die Spitze ihrer Qualifikationsgruppe erobert und können im Idealfall bereits am Montag ihr Ticket zur Endrunde lösen. Mit phasenweise exzellentem Offensivspiel und dem Doppeltorschützen Mario Götze bezwang die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw Polen verdient 3:1 (2:1) und verdrängte ihren Rivalen somit vom ersten Platz.

Götze staubt ab

Da der Verfolger Schottland am Freitag in Georgien patzte (0:1), könnte der DFB-Auswahl ein Sieg im Glasgower Hampden Park am Montagabend (ab 20:30 Uhr im Liveticker) reichen, um zum zwölften Mal in Folge die Endrunde einer EM zu bestreiten. Mögliche Szenarien dafür sind eine Niederlage von Irland gegen Georgien oder Unentschieden der Iren sowie der Polen (gegen Gibraltar).

Die deutschen Weltmeister spielten in Frankfurt aber stark genug, um auf dem Weg nach Frankreich nicht auf die Konkurrenz zu schauen. Thomas Müller (12.) mit seinem sechsten Quali-Treffer und Mario Götze (19.) belohnten den Gastgeber für eine ganz starke Anfangsphase, in der sich die Polen wieder und wieder auf den Flügeln ausspielen ließen. 

Der EM-Gastgeber von 2012 kam allerdings stark zurück: Bayern Münchens Stürmerstar Robert Lewandowski scheiterte nach seinem Anschlusstreffer (36., 8. Tor der laufenden Qualifikation) allein an Manuel Neuer. Der beste Torhüter der Welt rettete vor 48.500 Zuschauern nach der Pause auch gegen Kamil Grosicki (60.). Götze (82.) machte dann mit einem Abstaubertor alles klar. "Entscheidend war, dass wir die Tore gemacht haben", sagte Mario Götze nach dem Spiel. "Solange ich der Mannschaft helfen kann, ist es schön."

Deutschland wild entschlossen

Auf der Problemposition hinten rechts hatte Löw dem Debütanten Emre Can (21, FC Liverpool) den Vorzug vor Sebastian Rudy gegeben. Cam spielte durchwachsen bis unglücklich. Vorne links erhielt der bis zu seiner Auswechlung gute Karim Bellarabi als Ersatz des verletzt abgereisten Marco Reus (Zehenbruch) eine Chance, die Weltmeister Lukas Podolski und André Schürrle hatten das Nachsehen - obwohl Bellarabi bevorzugt rechts spielt.

Der Leverkusener hatte auch die erste Riesenchance, als er nach einem weiten Pass von Jerome Boateng und einer Ablage von Jonas Hector knapp verzog (5.). Überhaupt wirkten die Weltmeister von der ersten Minute an entschlossen, das 1:2 in Polen vergessen zu lassen. Das 1:0 fiel über die linke Seite, als Hector nach perfektem Doppelpass mit Bellarabi den Ball in den Fuß von Müller spielte, der einschob.

Neuer glänzend, Götze auf der Linie

Doch die Polen standen bei weitem nicht so tief wie von Löw angekündigt, sie wirkten jederzeit gefährlich - dies auch in einer kurzen Drangphase nach dem 0:1, als Boateng einen Schuss Lewandowskis in höchster Not blockte (16.) und Neuer einen Schuss von Grosicki (17.) entschärfte. 

Götzes Tor, erneut auf Ablage des bestens aufgelegten Hector, verlieh den Deutschen etwas mehr Ruhe - aber nur kurz: Lewandowskis Kopfballtor aus kurzer Distanz ließ die rund 10.000 immens lauten polnischen Fans wieder hoffen. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit rettete Neuer dann gegen Lewandowski glänzend, beim folgenden Eckball musste Götze per Kopf auf der Linie klären.

Fabianski gegen Hummels

Zu Beginn der zweiten Hälfte hatte sich die bisweilen etwas fahrige deutsche Mannschaft wieder gefangen - da der rundum überzeugende Götze (57.) nach Steilpass des eingewechselten Ilkay Gündogan an den Pfosten schlenzte, blieb es allerdings spannend. Auch Mats Hummels (71.) brachte den Ball per Kopf nicht an Lukasz Fabianski im Tor der Polen vorbei. Wenn die Gäste den Ball selbst in die Tiefe spielten, brachte immer wieder ein Deutscher den Fuß dazwischen. Auch Can zeichnete sich in einer wichtigen Situation defensiv aus.

SID

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