Thomas Müller erlöst die deutsche Mannschaft mit dem 2:1 in der 70. Minute
Thomas Müller erlöst die deutsche Mannschaft mit dem 2:1 in der 70. Minute

Deutschland gewinnt dank Müller gegen Schottland

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Dortmund - Thomas Müller hat Deutschland mit einem Doppelpack einen guten Start in die EM-Qualifikation beschert. Der Torjäger vom FC Bayern München knüpfte nahtlos an seine starke WM an und erzielte beim 2:1 (1:0)-Sieg gegen Schottland beide Treffer (Bildergalerie des Spiels).

Die 60.209 Zuschauer im Dortmunder Stadion sahen ein über weite Strecken überlegenes DFB-Team, das aber nicht über das ganze Spiel überzeugen konnte. Am Ende wurde der schon in Brasilien fünfmal erfolgreiche Müller zum Mann des Abends. Der 24-Jährige erzielte in der 18. und 70. Minute seine Tore 23 und 24 im 58. Länderspiel.

"Ich bin zufrieden mit den drei Punkten. Es war wichtig, dass wir mit einem Sieg starten", sagte Bundestrainer Joachim Löw bei RTL: "Ich hatte erwartet, dass es schwer werden wird, zudem sind uns nach der Pause einige individuelle Fehler unterlaufen." Für Matchwinner Müller war die Begegnung "das erwartet enge Kampfspiel. Mit dem Ergebnis kann ich aber sehr gut leben. In der zweiten Halbzeit waren wir nicht so souverän, wie wir uns das vorgestellt haben." Torhüter Manuel Neuer ergänzte: "Das Wichtigste war, dass wir mit drei Punkten starten. Wie, ist dann auch egal. Wir haben unsere Pflicht erfüllt."

Ikechi Anya (66.) erzielte den zwischenzeitlichen Ausgleich für die tapferen Schotten. Für den Schotten ein großartiges Erlebnis, wie der folgende Tweet verdeutlicht: 

Lastly I SCORED PAST MANUEL NEUER

Optisches Übergewicht wird nicht genutzt

Nach einer Gelb-Roten Karte gegen Charlie Mulgrew (90.+3) musste Schottland das Spiel in Unterzahl beendeten. Sorgen bereitete zudem eine erneute Verletzung von Marco Reus, der in der Nachspielzeit mit einer Knöchelblessur vom Feld musste. "Es scheint nicht ganz so schlimm zu sein. Man muss die Untersuchung abwarten", sagte Löw kurz nach Schlusspfiff.

Sebastian Rudy begann überraschend auf der für ihn ungewohnten Position des Rechtsverteidigers. Er bereitete Müllers 1:0 mit einer gefühlvollen Flanke vor. Nach der Pause gerieten die Gastgeber gegen sogar phasenweise heftig unter Druck.

Müller hatte schon in der neunten Minute die Führung auf dem Fuß, Marco Reus, Toni Kroos und André Schürrle vergaben vor der Pause ebenfalls aus guter Position.

Die zuvor in sechs Spielen ungeschlagenen Schotten verlegten sich überwiegend auf die Abwehrarbeit, sorgten bei ihren wenigen Vorstößen aber durchaus für Gefahr. Charlie Mulgrew traf kurz vor dem 0:1 mit einem fulminanten Schuss aus einer Abseitsposition nur den Pfosten.

Kurz vor dem ersten von zehn Qualifikationsspielen auf dem Weg nach Frankreich hatte BVB-Lokalmatador Kevin Großkreutz noch einmal per Videobotschaft an das Dortmunder Publikum appelliert, alle Nationalspieler mit Applaus zu empfangen. Als der Name von Mario Götze, der nach seinem Wechsel vom BVB zu Bayern München an seiner alten Wirkungsstätte nicht sonderlich gelitten ist, aufgerufen wurde, gab es nur wenige Pfiffe in der Arena gegen den WM-Helden von Maracana. Auch Unglücksrabe Mario Gomez, der gegen Argentinien drei Großchancen ausgelassen hatte und prompt nicht mehr in der Startelf stand, wurde wohlwollend empfangen.

Anya gleicht verdient aus

Kurz nach der Pause hatte die deutsche Mannschaft zunächst Glück, als Steven Naismith alleine vor Ersatzkapitän Manuel Neuer auftauche, jedoch zu lange zögerte und nur den Außenpfosten (48.) traf. Insgesamt kreierte die DFB-Auswahl aber zu wenige klare Möglichkeiten und wurde ihrer Favoritenrolle gegen den 28. der FIFA-Weltrangliste nicht immer gerecht. Die Strafe folgte beim Ausgleich, als Rudy zu weit aufgerückt war und Anya auf links gewähren ließ. Der eingebürgerte Angreifer ließ Neuer keine Abwehrchance.

Nur wenig später ließ Thomas Müller die deutsche Nationalelf aber erneut jubeln. Nach einer Ecke verlängerte James McArthur den Ball unglücklich in Richtung eigenes Tor. Benedikt Höwedes stocherte mit leicht gestrecktem Bein das Leder zu Müller, der die Kugel aus fünf Metern unter die Latte wuchtete und damit den Endstand markierte.

SID