Der Hamburger SV verliert gegen Bayer Leverkusen zum zweiten Mal in dieser Saison vor eigenem Publikum
Der Hamburger SV verliert gegen Bayer Leverkusen zum zweiten Mal in dieser Saison vor eigenem Publikum

Deutliche Worte beim HSV

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Hamburg - Es war ein Sinnbild für den derzeitigen Zustand des Hamburger SV. Als Ze Roberto nach dem zwischenzeitlichen 1:3 gegen Bayer Leverkusen ausgewechselt wurde, trabte er gemütlich zur Seitenlinie, anstatt im Laufschritt für eine schnelle Fortsetzung des Geschehens auf dem Rasen zu sorgen. Von Mut und Aufbäumen keine Spur.

Das hat erneut gezeigt, dass beim HSV derzeit so gar nichts nach Wunsch läuft. Vier Niederlagen kassierten die "Rothosen" in den vergangenen fünf Spielen.

Rost vermisst den Teamgeist

Für Sportchef Bastian Reinhardt Grund genug, deutliche Worte zu sprechen. "Fakt ist: In schwierigen Situationen zeigen wir zu wenig Gegenwehr. Da sind immer zwei, drei Leute, die sich zeigen und marschieren. Das ist mir zu wenig. In solchen Situationen zeigt sich, wer ein Kerl ist", erklärte er der "Hamburger Morgenpost".

Ähnlich, aber weitaus kryptischer, drückte Torwart Frank Rost nach der Heimpleite am Wochenende seine Sicht der Dinge aus. "Ich komme mir vor wie im Zauberlehrling", sagte der Routinier in Anspielung auf die Ballade von Johann Wolfgang von Goethe. Darin geht es um Überheblichkeit, das Streben nach Macht und letztlich einen Hilferuf.

Vor allem den mangelnden Teamgeist prangerte Rost an. "Wenn ich sehe, wie wir uns bei den Gegentoren überlaufen lassen, dann kann ich keinen Teamgeist erkennen", kritisierte der 37-Jährige.

Veh will nur "fitte" Spieler einsetzen

Am Freitag soll nun alles anders werden - im Spiel der Enttäuschten. Doch beim Tabellenletzten Borussia Mönchengladbach zählt für die Hamburger nur ein Sieg, um die magere Punktausbeute von nur drei Zählern aus den letzten fünf Partien zu verbessern.

Trainer Armin Veh kündigte für die Partie am Niederrhein auf jeden Fall Konsequenzen an. "Nicht die größten Namen, sondern die Fittesten spielen! Es kommt darauf an, dass ich am Freitag elf Spieler auf dem Platz habe, die 90 Minuten marschieren können."

Elia wieder eine Alternative

Damit stehen sogar die eigentlichen Leitwölfe Ruud van Nistelrooy und Ze Roberto auf der Kippe. Der Brasilianer plagt sich zudem mit einer Erkältung herum. Jonathan Pitroipa, den erneut Adduktorenprobleme plagen, könnte ebenfalls außen vor bleiben. Sicher ist das Fehlen von Collin Benjamin wegen einer Knieprellung.

Gegen Leverkusen gab es in Sachen Personal aber dann auch noch einen Hoffnungsschimmer. Denn nach langer Verletzungspause kam Eljero Elia endlich wieder zum Einsatz. Er ersetzte Ze Roberto, konnte die Niederlage aber nicht mehr verhindern. Dennoch hoffen die Fans, dass der Niederländer den HSV mit seiner explosiven Spielweise wieder zurück auf die Erfolgsspur führt.

Aus Hamburg berichtet Michael Reis