Demba Ba (r.) erzielte gegen Bochum seinen 15. Bundesliga-Treffer
Demba Ba (r.) erzielte gegen Bochum seinen 15. Bundesliga-Treffer

Der Traumsturm ist zurück

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Zum ersten Mal seit fast neun Monaten standen sie wieder gemeinsam von Beginn an auf dem Platz: Demba Ba, Chinedu Obasi und Vedad Ibisevic. Und zum ersten Mal in der Saison erzielte 1899 Hoffenheim in einem Spiel gleich drei Tore. Der bisher souveränste Sieg der Saison beweist: Die Kraichgauer sind zurück in der Spur.

Trainer Ralf Rangnick konnte im Spiel gegen den VfL Bochum endlich wieder auf das Sturmtrio zurückgreifen, das in der Vorrunde der letzten Saison noch die Liga verzauberte und Hoffenheim zur Herbstmeisterschaft schoss.

Und prompt führte das zum gewünschten Erfolg. "Wenn wir gewinnen und dann auch noch die Stürmer treffen, ist das immer gut", sagte Marvin Compper, Verteidiger und Torschütze zum endgültigen 3:0.

Drei Mal in Folge ohne Gegentor

Daneben stellte die Mannschaft auch einen kleinen Rekord in der noch jungen Bundesliga-Geschichte Hoffenheims auf. Drei Spiele in Folge ohne Gegentor gab es bisher noch nie. Gerade einmal sechs Torschüsse ließ die Verteidigung um Neuzugang und Abwehrchef Josip Simunic zu.

Timo Hildebrandt, der seit Wochen konstant gute Leistungen zeigt, wurde gegen Bochum kaum gefordert und durfte sich über einen ruhigen Nachmittag freuen. "Ich hatte wirklich nicht soviel zu tun", sagte der Torwart, der von den Fans mit "Timo für Deutschland"-Sprechchören gefeiert wurde.

Nicht nur die Verteidigung erledigte die Defensivaufgaben vorbildlich. Auch das Mittelfeld, in dem Luiz Gustavo sein erstes Saisonspiel über die volle Länge absolvierte, zeichnete sich aus. Nach über 90 Ballkontakten durften sich vor allem Gustavo und der emsige Carlos Eduardo über ein Lob des Trainers freuen: "Beide haben sehr gut nach hinten gearbeitet. So stelle ich mir das vor."

Ba: "Was im Sommer war, ist längst vergessen"

Wie gut die Offensivabteilung der Kraichgauer in dieser Konstellation ist, beweist die Statistik: Gerade einmal auf zehn Schüsse pro Spiel kam 1899 in den ersten vier Partien. Gegen Bochum waren es schon satte 21. Und es hätten gut und gerne mehr als drei Tore werden können. Sowohl Ibisevic als auch Ba hatten weitere Großchancen auf dem Fuß.

Letzterer war zumindest ein Mal erfolgreich und erzielte sein erstes Saisontor. Die Wechselgerüchte, die vor der Saison um seine Person kursierten, scheinen sich damit auch endgültig erledigt zu haben. "Ich habe mich immer wohl gefühlt in Hoffenheim. Was letzten Sommer war, habe ich längst vergessen", sagte Ba.

Ibisevic bleibt gelassen

Einziger Wermutstropfen ist das Warten auf das erste Bundesliga-Tor von Ibisevic seit seiner schweren Verletzung (Kreuzbandriss) in der Winterpause der Vorsaison. Die Leistung des bosnischen Nationalspielers war bereits ansprechend, wie ihm auch Mannschaftskollege Compper bescheinigte: "Er hat sehr gut gespielt und irgendwann macht auch Vedo sein Tor."

Ibisevic selbst nimmt's gelassen: "Hauptsache ist, dass wir gewonnen haben. Ich komme immer besser ins Spiel und wenn ich weiter an mir arbeite, gelingt mir früher oder später auch das Tor." Rangnick sieht den Toptorjäger der vergangenen Hinrunde jedenfalls nicht unter Zugzwang: "Gegen Bochum waren es Chinedu und Demba, als nächstes ist dann wieder Vedad dran."

Oberes Tabellendrittel im Visier

Für Hoffenheim gilt es nun, die gute Form am kommenden Wochenende auch auswärts bei Borussia Mönchengladbach abzurufen. "Jetzt dürfen wir auswärts von der Leistung nicht wieder abfallen", warnt Compper.

Gelingt es den Kraichgauern, diesen Schwung in die nächsten Spiele zu transportieren, rücken die Träume vom oberen Tabellendrittel und der eventuellen Teilnahme am internationalen Geschäft wieder in greifbarere Nähe. Oder wie es Abwehrchef Simunic diplomatisch ausdrückt: "Wenn wir so weiter spielen, ist ein guter Tabellenplatz drin."

Daniel Dillmann