Aaron Hunt lieferte eine ruhmreiche Vorstellung ab, insgesamt lief er am Samstag 10,9 Kilometer
Aaron Hunt lieferte eine ruhmreiche Vorstellung ab, insgesamt lief er am Samstag 10,9 Kilometer

"Der SVW ist wieder da"

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Bremen - Mit dem Schlusspfiff am Samstag im Weser-Stadion konnte man die Steine, die den Bremer Spielern, Verantwortlichen und Fans vom Herzen fielen, fast hören. Ausgelassen wurde der 2:0-Erfolg gegen den 1. FC Kaiserslautern vor der neuen Ostkurve beklatscht, betanzt und besungen.

"Nach dem Pokalaus war der Sieg ungemein wichtig. Die Mannschaft hat die richtige Reaktion gezeigt. Wir haben von Beginn an gut kombiniert und viele Chancen herausgespielt. Der Sieg ist verdient", sagte Aaron Hunt im Interview mit bundesliga.de.

Spieler und Fans erleichert - Trainer zufrieden

Dabei standen die Vorzeichen vor der Partie gegen die "Roten Teufel" nicht unbedingt gut. Querelen um mögliche Neuverpflichtungen im Endspurt der Sommerpause, weiterhin viele verletzte oder angeschlagene Spieler und dazu der Sensations-K.O. in Heidenheim im DFB-Pokal: Werder wusste noch nicht, wo es steht.

"Nach dem Schlusspfiff herrschte pure Erleichterung bei Team und Fans", meinte der neue Kapitän Per Mertesacker, der nach der Ära Torsten Frings von Trainer Thomas Schaaf zum Mannschaftsführer bestimmt wurde.

Das Spiel der "Grün-Weißen" erinnerte am Samstag sogar in Ansätzen schon wieder an vergangene Tage, als die Bremer Tormaschine, einmal ins Rollen gekommen, fast nicht zu stoppen war. "Man hat gesehen, dass die Mannschaft unseren Weg mitgehen will. Sie wollte das Tor unbedingt machen", analysierte Trainer Schaaf das Spiel seiner Mannen.

Hunt und Allofs treten Euphoriebremse

Schon vor dem Abpfiff von Günter Perl feierten die Fans daher den Auftritt ihrer Helden mit "Der SVW ist wieder da"-Gesängen. Für die Spieler kommt diese Lobhudelei noch etwas zu früh. "Es war das erste von 34 Spielen und daher nur ein kleiner Schritt. Aber auf jeden Fall in die richtige Richtung. Daran müssen wir nächste Woche anknüpfen", meinte Hunt.

Ähnlich sieht es Sportchef Klaus Allofs: "Wir dürfen jetzt nicht durchdrehen, das war der 1. Spieltag. Aber jetzt gilt es, aus dieser Ausgangssituation mehr zu machen. Und das macht immer Spaß, aus so einer Situation heraus seine Ziele zu verfolgen."

"Konkurrenzkampf wird das Team pushen"

Der Sieg hat aber gezeigt, dass in Bremen in dieser Saison einiges möglich ist. Die Neuzugänge Andreas Wolf, Lukas Schmitz und Sokratis Papastathopoulos haben überzeugt, Rückkehrer Markus Rosenberg zeigte sich treffsicher und mit Claudio Pizarro, Sebastian Prödl und Naldo sind weitere Stammkräfte nach Verletzungen wieder im Mannschaftstraining.

"Dieser Konkurrenzkampf wird das Team nach vorn pushen und es noch besser machen. Das ist nicht zu vergleichen mit der vergangenen Saison, als wir am Ende mit den 15 Spielern antraten, die dabei waren, weil sie gesund waren und nicht, weil sie besonders tolle Leistungen im Training gezeigt hatten", so Allofs.

Auf dem ersten Auftakterfolg seit 2006 dürfen sich die Norddeutschen aber nicht ausruhen. Denn am 2. Spieltag steht das schwere Auswärtsspiel bei Bayer Leverkusen an.

Aus Bremen berichtet Michael Reis