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Florian Dick hat in seiner Karriere drei Tore in der Bundesliga erzielt - zwei davon gegen Augsburg
Florian Dick hat in seiner Karriere drei Tore in der Bundesliga erzielt - zwei davon gegen Augsburg

Der Sahnetag von Florian "Magic" Dick

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Augsburg - Gegen den FC Augsburg bestritt Florian Dick sein 48. Bundesligaspiel. In den 47 davor war ihm nur ein Treffer gelungen. Bei der 1:3-Niederlage in Leverkusen am 7. November 2010 hatte der Rechtsverteidiger den 1. FC Kaiserslautern nach einer Viertelstunde mit einem Distanzschuss in Führung gebracht. Im Kellerduell mit dem Klassenneuling verbesserte er seine Torbilanz um gleich 200 Prozent. Dank der Dickschen Abschlussstärke kamen die "Roten Teufel" bei den Schwaben , wahrten den Zwei-Punkte-Vorsprung vor dem heißen Rivalen im Kampf um den Klassenerhalt.

"Mein erster Doppelpack im Profigeschäft", freute sich der 27-Jährige nach dem Schlusspfiff. "Den letzten habe ich in der C-Jugend gemacht." Das Trikot, das er gegen den FCA trug, wird deshalb in Ehren gehalten. "Es kommt in meine Sammlung für besondere Tage", verriet Dick.

Die Stürmer gehen leer aus

Um ein Haar wäre der Abwehrspieler sogar als dreifacher Torschütze in die Statistik eingegangen. In der 28. Minute entschied Schiedsrichter Manuel Gräfe 17 Meter vor dem Augsburger Kasten auf indirekten Freistoß. Christian Tiffert stoppte den von Alexander Bugera angetippten Ball und Dick zog aus halblinker Position kraftvoll ab, fand aber in dem prächtig reagierenden Keeper Simon Jentzsch seinen Meister.

Ebenfalls Freistöße waren dem "Doppelpack" vorausgegangen. Beim ersten, getreten von Bugera, landete die Kugel, nachdem Jentzsch gegen Jan Simunek noch pariert hatte, bei Dick, der per Kopf zum 1:1-Ausgleich vollstreckte (25.). Den zweiten führte Tiffert aus und Jakub Swierczok legte quer. Diesmal war der Verteidiger mit dem Fuß zu Stelle, markierte die zwischenzeitliche 2:1-Führung (48.).

"Wir wollten durch Standards mehr Treffer erzielen", sagte der zweifache Torschütze. "Das ist uns heute geglückt. Ich stand zweimal goldrichtig und konnte so der Mannschaft weiterhelfen." Die Stürmer dagegen gingen - wieder einmal - leer aus.

Vielversprechender Einstand von Wagner

Dennoch gab Sandro Wagner einen vielversprechenden Einstand. Die Leihgabe aus Bremen, für den verletzten Dorge Kouemaha in der Anfangsformation, ging weite Wege, scheute keinen Zweikampf und hätte seine starke Vorstellung beinahe mit dem Siegtreffer gekrönt. Doch den Kopfball des Angreifers in der 89. Minute fischte Jentzsch reaktionsschnell aus dem Eck. "Ich hätte zwar gern ein Tor gemacht, aber ich habe gut in die Partie gefunden und mir ein gutes Gefühl für die nächsten Aufgaben geholt", sagte Wagner, dem auch Trainer Marco Kurz verbale Streicheleinheiten verabreichte. "Sandro war ein belebendes Element, sehr präsent und stark inder Ballverteilung", lobte der Coach. "Ein dickes Kompliment. Wagner wird ein wichtiger Spieler für uns werden."

Gleichwohl schlug Fußballlehrer Kurz auch kritische Töne an - insbesondere wegen des frühen Rückstands durch Marcel de Jongs Freistoß-Hammer (5.). "Wir haben den Gegner in diesem brisanten Spiel in Vorteil gebracht, weil wir uns beim Freistoß nicht an Absprachen gehalten haben", monierte der Trainer. Nach der Führung waren die "Roten Teufel" zunächst dem dritten Tor näher und hatten Pech, dass Olcay Sahan das Spielgerät aus 18 Metern an die Latte zimmerte (59.). "Doch dann", fuhr Marco Kurz fort, "haben wir den Gegner wieder richtig munter gemacht."

Konsequenz: "Wir müssen disziplinierter auftreten, das wird entscheidend sein auf unserem Weg zum Klassenerhalt." Die nächste Station auf diesem Weg ist Köln. Sollten die in den letzten neun Partien um Punkte sieglosen Lauterer endlich wieder zu einer Dreier-Feier bitten können, hätten sie nach Punkten zu den Geißböcken aufgeschlossen. Und vielleicht richtet es ja Florian Dick. Dann wäre der Rechtsverteidiger, seiner Kartentricks wegen "Magic Dick" genannt, auch in fußballerischer Hinsicht ein magischer Mann.

Reinhart Kruse