Arjen Robben (l.) und Franck Ribery stehen nach dem 22. Spieltag mit dem FC Bayern auf Platz 3
Arjen Robben (l.) und Franck Ribery stehen nach dem 22. Spieltag mit dem FC Bayern auf Platz 3

Der "Robbery"-Faktor

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München - Der FC Bayern darf bis zum 34. Spieltag am 14. Mai noch acht "Dreier" bejubeln, Arjen Robben kommt auf 16 Saisontore und Franck Ribery hat zwölf Assists auf seinem Konto. So zumindest könnten sich die theoretischen Werte für den Fall lesen, dass das seit dem vergangenen Samstag wiedervereinte Weltklasse-Duo "Robbery" bis zum Finale der Spielzeit gemeinsam für die Münchner am Ball ist.

Ob es für den Deutschen Meister dann sogar noch zur Titelverteidigung reicht, ist natürlich spekulativ, weil auch stark abhängig vom Abschneiden der nationalen Konkurrenz. Fakt ist aber: Nach der bärenstarken Offensivleistung beim 4:0 gegen 1899 Hoffenheim prasselte von allen Seiten Lob auf die FCB-Kicker nieder - insbesondere auf Arjen Robben und Franck Ribery.

Verzückung hier, Angst und Schrecken dort

Trainer Louis van Gaal lobte ihre "Kreativität und den Druck nach vorne", Sportdirektor Christian Nerlinger bezeichnete die beiden als "Spieler, die i-Tüpfelchen draufsetzen" und Präsident Uli Hoeneß nennt den FCB mit den Superstars eine "Supermacht." Kurzum: "Robbery" sorgt an der Säbener Straße endlich wieder für Verzückung.

Und in demselben Maße dürften die beiden 27-Jährigen die Konkurrenz in Angst und Schrecken versetzen. "Es ist sehr schwierig für den Gegner, 90 Minuten gegen sie stand zu halten", sagte Kollege Mario Gomez, nachdem die Gäste aus dem Kraichgau am Samstag gerade diese schmerzliche Erfahrung hatten machen müssen. Robben glänzte als zweifacher Torschütze, Ribery gab zwei Assists.

Das einzige Manko der beeindruckend effektiven niederländisch-französischen Flügelzange: Aufgrund zahlreicher und teilweise langwieriger Verletzungen standen Robben und Ribery bisher einfach zu selten gemeinsam in der Startelf, seitdem sie beide das Trikot des deutschen Rekordmeisters tragen (August 2009).

"Ich liebe ihn auch"

Die Profis selbst schoben sich nach dem Auftritt am Samstag gegenseitig die Komplimente zu. "Wenn ich ohne Robben auf dem Platz stehe, ist das schlecht", sagte der Franzose, während der Niederländer zurückschmunzelte: "Ich liebe ihn natürlich auch."

Was können der FC Bayern und seine Fans in der verbleibenden Spielzeit noch erwarten von dem wiedervereinten Duo? Oder umgekehrt: Was haben die anderen Vereine in den nächsten Wochen wirklich zu befürchten? bundesliga.de hat die Datenbank durchforstet und präsentiert die wichtigsten Fakten rund um "Robbery".


Robben und Ribery gemeinsam in der Startelf:

    Das Bayern Traum-Duo stand nur in neun von 53 möglichen Bundesliga-Spielen gemeinsam in der Startelf, diese Saison nur am 22. Spieltag beim 4:0-Sieg über Hoffenheim.
    Nur das erste Bundesliga-Spiel mit "Robbery" in der Startelf wurde verloren (0:1 beim HSV), seitdem blieben sie acht Partien ungeschlagen.
    In den neun Partien mit "Robbery" in der Anfangsformation gab es sechs Siege, zwei Remis und eine Niederlage bei 23:6 Toren. Das bedeutet im Schnitt 2,22 Punkte pro Partie.
    Trotz des Fokus' auf die Offensive kassierten die Bayern in diesen neun Partien nur sechs Gegentore (0,67 pro Partie) und nie mehr als eins.
    In besagten neun Spielen markierte Robben neun Tore und drei Assists, Ribery kommt auf einen Treffer und fünf Assists. Doch nur Ribery legte Robben dabei zwei Treffer direkt auf.
    An 16 der 23 erzielten Treffer in diesen neun Bundesliga-Spielen war mindestens einer der beiden Akteure direkt beteiligt.

Blick in die nahe Zukunft:
    Halten "Robbery" den Punkteschnitt von 2,22, würden die Bayern in den verbleibenden Partien noch 27 Punkte holen bei acht Siegen, drei Remis und eine Niederlage.
    Bleiben die beiden weiterhin so torgefährlich würde Robben in den verbleibenden zwölf Partien zwölf Tore erzielen und vier Assists geben, Ribery käme auf einen Treffer und sieben Assists, wobei zwei bis drei seiner Torvorlagen Robben verwerten würde.
    Der amtierende Deutsche Meister würden bis zum Saisonende 31 Tore erzielen und nur acht Gegenttreffer kassieren.
    Durch die zusätzlichen 27 Punkte kämen die Bayern auf ingesamt 66 Punkte bei 77:34 Toren. Der BVB müsste also noch 15 Punkte holen (1,25 pro Partie, z.B. mit drei Siegen, sechs Remis und drei Niederlagen; der BVB holte in der Rückrunde in fünf Partien neun Punkte (1,8 pro Schnitt) um vor den Bayern zu bleiben, Leverkusen gar 25 Punkte.