Der Rechtsverteidiger: Lukasz Piszczek
München - Ein Finale, zwei Bundesliga-Clubs, 22 Gladiatoren: Diese "Helden von Wembley" entscheiden das Champions-League-Endspiel 2012/13 zwischen Borussia Dortmund und Bayern München. bundesliga.de zeigt den Werdegang und die Leistungsdaten der Protagonisten.
Der Werdegang:
In seinem Vater hatte der im polnischen Czechowice-Dziedzice geborene Lukasz Piszczek den denkbar günstigsten Förderer: Neun Jahre spielte der gelernte Stürmer für LKS Goczalkowice Zdroj, bei dem der Senior Trainer war. 2001 dann der Wechsel zum ambitionierten Club Gwarek Zabrze, von dem Hertha BSC drei Spielzeiten später den damals 19-Jährigen loseiste, ihn aber vorerst für weitere drei Saisons an den Erstligisten Zaglêbie Lubin verlieh. Dort sammelte Piszczek nicht nur Spielpraxis auf hohem Niveau, sondern verabschiedete sich 2007 auch mit dem Gewinn der Meisterschaft, bevor er den Verein in Richtung Berlin verließ. In der Hauptstadt waren seine Einsätze zunächst eher sporadisch, in seiner letzten Saison verpasste der Nationalspieler dort dann aber nur drei Partien. Dass Piszczek gelegentlich auch hinten rechts eingesetzt worden war, war auch Jürgen Klopp nicht entgangen: Nach Herthas Abstieg 2010 schlug sein Verein Borussia Dortmund zu und eine Erfolgsgeschichte nahm ihren Lauf: Entwicklung zu einem der besten Rechtsverteidiger der Bundesliga, Meisterschaft im ersten, Gewinn des Doubles im zweiten Jahr. Dass er diese Titel am 25. Mai mit dem Gewinn der Champions League krönen kann, hatte Piszczek bei seinem Wechsel wohl nicht erwartet.
Auch in Polens Nationalmannschaft ist Piszczeks offensive Interpretation der Rechtsverteidiger-Position gefragt, 34 Mal ist der 27-Jährige bereits für die Auswahl aufgelaufen seit seinem Debüt im Februar 2007. Bei den Europameisterschaften 2008 und 2012 stand er für sein Land ebenfalls auf dem Platz.
Piszczeks CL-Saison: Das fällt auf
- Lukasz Piszczek gewann in dieser Saison starke 64 Prozent seiner Zweikämpfe. Im Halbfinale hatte er in Hin- und Rückspiel gegen Cristiano Ronaldo in insgesamt elf von 18 direkten Duellen die Oberhand.
Mario Götze ist der einzige BVB-Spieler, der 2012/13 öfter geflankt hat (31 Mal) als der 27-jährige Pole (25 Mal).
Gesetzt: Nur in einem seiner insgesamt 17 Champions-League-Spiele spielte der Rechtsverteidiger nicht durch (in dieser Saison beim 4:1-Heimsieg gegen Real Madrid, Auswechslung in der 82. Spielminute).
Die 22 Helden von Wembley:
BVB:Weidenfeller - Piszczek, Subotic, Hummels, Schmelzer - Gündogan, Bender - Blaszczykowski, Reus, Großkreutz - Lewandowski
Bayern:Neuer - Lahm, Boateng, Dante, Alaba - Martinez, Schweinsteiger - Robben, Müller, Ribery - Mandzukic