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Thomas Kessler hielt für St. Pauli den Elfmeter von Freiburgs Papiss Cisse fest
Thomas Kessler hielt für St. Pauli den Elfmeter von Freiburgs Papiss Cisse fest

Der Punkt der Entscheidung

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München - Kinderleicht sieht es aus, betrachtet man die nackten Fakten: Elf Meter Distanz zum Tor und mit dem gegnerischen Keeper nur noch ein Spieler, der den Torerfolg verhindern könnte. Elfmeter sehen wie eine recht einfache Angelegenheit aus.

Doch vom Punkt auch tatsächlich zu verwandeln, kann bisweilen ganz schön schwierig sein. Bester Beweis: Der vergangene Spieltag!

Gleich vier Mal wurde auf Strafstoß entschieden. Vier Schützen hatten die Möglichkeit, für ihre Mannschaft ein Tor zu erzielen - alle vier scheiterten! Beim Elfer für die Bayern, getreten von Philipp Lahm, musste Wolfsburgs Diego Benaglio gar nicht erst eingreifen - der Pfosten rettete für den Keeper. Doch sowohl "Wolf" Grafite, als auch Papiss Demba Cisse vom SC Freiburg und Nürnbergs Javier Pinola zogen jeweils gegen den Torwart des Gegners den Kürzeren.

"Elfmeter-Killer" Heimeroth

Pinola scheiterte bei seinem Versuch, das 1:1 gegen Mönchengladbach zu erzielen, an einem der stärksten "Elfmeter-Killer" der Liga, Christofer Heimeroth. Der Borussen-Keeper wurde zuletzt am 14. September 2008 von Hannovers Mikael Forssell überwunden. Seitdem ging er aus den folgenden vier Duellen stets als Sieger hervor. Ein Mal, am 11. Spieltag der laufenden Saison, half ihm der Pfosten, an dem Bastian Schweinsteigers Strafstoß abprallte. Die drei anderen Male hielt der 1,94 Meter große Schlussmann und steht somit bei einer Quote von 43 Prozent gehaltenen Elfmetern (drei von sieben).

Sein Erfolgsrezept: Videostudium. "Wir waren gut vorbereitet", erklärt er im bundesliga.de-Interview nach der Partie beim "Club": "Ich hatte den letzten Elfmeter von Pinola auf Video gesehen und mir gedacht, vielleicht versucht er es noch mal in diese Ecke, wenn er sich da gut fühlt. Ich war dann natürlich froh, dass ich den Ball halten konnte." Ansonsten gehört für den 29-Jährigen auch immer "ein bisschen Glück dazu".

Das nötige Glück hatte auch Diego Benaglio, der sich beim Spiel gegen den FC Bayern auf seinen rechten Pfosten verlassen konnte. Der Schweizer im Kasten des VfL Wolfsburg ist mit vier von acht gehaltenen Elfmetern der aktuell erfolgreichste Bundesliga-Torhüter in dieser Kategorie.

Arturo Vidal: Chilenischer "Pistolero"

Die besten Schützen hingegen, die derzeit noch in der Bundesliga spielen, sind Leverkusens Arturo Vidal sowie die beiden Frankfurter Stürmer Ioannis Amanatidis und Theofanis Gekas. Die beiden Griechen brachten jeweils ihre fünf Versuche vom Punkt im Tor unter. Vidal traf noch ein Mal mehr und steht bei sechs Treffern aus sechs Versuchen - alle in der aktuellen Saison! Damit ist Vidals Club, Bayer Leverkusen, gemeinsam mit Werder Bremen, das Team, das bisher die meisten Elfmeter zugesprochen bekam. Die Hanseaten verwandelten aber nur die Hälfte ihrer Versuche vom Punkt, da erst Torsten Frings (zwei Mal) und dann Aaron Hunt (ein Mal) scheiterte.

Was bei Werder vorgenommen wurde - ein Wechsel des Schützen nämlich - hätte bei den vier vergebenen Elfmetern am vergangenen Spieltag im Vorfeld wenig Sinn gemacht. Für ein Scheitern von Cisse, Grafite, Lahm oder Pinola gab es vorab keine Anzeichen. Der Argentinier hatte zuvor bereits am 3. Spieltag sicher verwandelt. Auch Papiss Demba Cisse und Philipp Lahm hatten bereits zwei Mal vom Punkt vollstreckt.

Der einzige, der schon ein Mal gescheitert war, ist Grafite. Der Brasilianer, der zwischenzeitlich Edin Dzeko das Feld als Elfmeterschütze überlassen musste, vergab gegen den FC Bayern bereits zum zweiten Mal hintereinander. Dennoch kann der Torschützenkönig der Saison 2008/09 eine sehr gute Strafstoß-Bilanz vorweisen. Seinen beiden Fehlversuchen stehen zwölf Treffer gegenüber.

Glanzparade beim Debüt

Grafites Scheitern gegen den FC Bayern ist übrigens in zwei weiteren Punkten bemerkenswert: Einerseits sind die "Wölfe" damit eins von zwei Teams (neben Borussia Dortmund), das in dieser Saison trotz zweier Versuche noch keinen Treffer per Elfmeter bejubeln konnte. Andererseits gehört Münchens Thomas Kraft durch seine glänzende Parade nun zu einem der Keeper, die direkt in ihrem ersten Bundesliga-Einsatz einen Strafstoß entschärften.

Zuletzt gelang das Bremens Jakub Wierzchowski und Jan Rosenthal von Hannover 96, der am 7. Dezember 2008 im Spiel gegen den VfL Wolfsburg, nachdem das Wechselkontigent seines Teams erschöpft war und Keeper Fromlowitz Rot gesehen hatte, im Tor aushelfen musste. Der Mittelfeldspieler schaffte es mit seiner ersten Aktion, den Strafstoß von Edin Dzeko abzuwehren.