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KSC-Torwart Markus Miller (l.) musste in dieser Saison schon 50 Mal hinter sich greifen - allein vier Mal gegen Dortmund
KSC-Torwart Markus Miller (l.) musste in dieser Saison schon 50 Mal hinter sich greifen - allein vier Mal gegen Dortmund

Der KSC gibt (noch) nicht auf

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Nach drei Spielen ohne Niederlage kassierte der Karlsruher SC in Dortmund beim 0:4 einen bitteren Rückschlag. Da aber auch die Konkurrenz patzte, können die Badener noch immer auf den Klassenerhalt hoffen.

"Die anderen Mannschaften tun uns den Gefallen, dass sie uns am Leben erhalten", lächelte KSC-Trainer Edmund Becker nach der deutlichen 0:4-Niederlage in Dortmund gequält.

Vier Zähler hinten dran

"Dennoch fällt es uns unmittelbar nach diesem Spiel schwer, positiv in die Zukunft zu blicken. Vor allem wegen der Art und Weise, wie wir gespielt und uns präsentiert haben. Aber wir sind immer noch dabei. Trotz dieser Negativerlebnisse und dieses verlorenen Spiels. Jetzt wollen wir gegen Hannover gewinnen, dann schauen wir, wie die anderen Mannschaften gespielt haben."

Negativerlebnisse hatte der Karlsruher SC eine ganze Menge in dieser Spielzeit. 20 der 31 Saisonspiele gingen verloren, gerade einmal 23 Punkte notiert der KSC auf der Habenseite. Macht Tabellenplatz 18 und vier Punkte Rückstand zum rettenden Ufer. Aber die Chance auf den Klassenerhalt ist immer noch da.

"Wir haben momentan diese komische Situation, dass wir auch nach der zwanzigsten Niederlage immer noch die Möglichkeit haben, in der Klasse zu bleiben", wundert sich KSC-Verteidiger Christian Eichner. "Aber realistisch betrachtet brauchen wir jetzt drei Siege in Folge, um das Wunder von Karlsruhe noch zu schaffen."

"Wir waren einfach schlecht"

Doch mit Leistungen wie gegen Borussia Dortmund wird das nichts. "Wir waren einfach schlecht", bekannte KSC-Kapitän Maik Franz gewohnt offen und schonungslos: "Wir können uns nicht jede Woche hinstellen und sagen, wir müssen im nächsten Spiel punkten. Wir punkten aber nicht. Wenn wir das nicht schleunigst ändern, werden wir absteigen, dann war es das mit der Bundesliga."

Woran es dann gelegen hat, lässt sich leicht an einigen Zahlen festmachen. Die 21 Saisontreffer sind einfach viel zu wenig. In der Rückrunde blieb der KSC in elf von 14 Spielen ohne eigenen Treffer, nur sechs Tore gelangen überhaupt im Jahr 2009. Auch in Dortmund blieben die Badener in der Offensive abgesehen von einem eher zufälligen Pfostenschuss von Joshua Kennedy harmlos.

"Es war das alte Dilemma. Wenn wir keine Tore schießen, können wir auch nicht bestehen", bringt es Maik Franz auf den Punkt. "Wir haben alles das vermissen lassen, was zu einem guten Fußballspiel dazugehört. Laufbereitschaft, eine gesunde Einstellung, Leidenschaft", ärgert sich Christian Eichner: "Dann darf man sich nicht ärgern, wenn man zurecht mit 0:4 nach Hause geschickt wird und ein Klassenunterschied deutlich war."

Beispiele aus der Vergangenheit

Noch ist der KSC nicht abgestiegen, doch es wird höchste Eisenbahn für die Aufholjagd. "Wenn wir am Dienstag gegen Hannover nicht gewinnen, ist vermutlich alles vorbei", glaubt KSC-Manager Rolf Dohmen, dem die sportliche Talfahrt sichtlich mitgenommen hat: "Wir sind offenbar zu doof, alles doch spielt seit Wochen für uns."

Gegen Hannover 96 geht es um alles, genauso am kommenden Samstag bei Werder Bremen und dann am letzten Spieltag gegen Hertha BSC Berlin. Dass man auch aus aussichtslos scheinender Lage noch mit einer Siegesserie zum Saisonende befreien kann, zeigen Beispiele aus der Vergangenheit. Dem SC Freiburg gelangen drei Siege an den letzten drei Spieltagen und der Klassenerhalt 1994. Sogar vier Erfolge in Serie am Ende retten 1999 Eintracht Frankfurt. Es ist also möglich.

Aus Dortmund berichtet Tobias Gonscherowski