Mario Gomez (M.), Neuzugang vom VfB Stuttgart, hatte die besten Torgelegenheiten beim Test in Salzburg
Mario Gomez (M.), Neuzugang vom VfB Stuttgart, hatte die besten Torgelegenheiten beim Test in Salzburg

Der erste Schritt

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Franck Ribery konnte an der Premiere seines neuen Trainers Louis van Gaal nicht teilnehmen, doch eine wichtige Rolle nahm der Franzose auch in Abwesenheit ein.

Als nach dem 0:0 des deutschen Rekordmeisters Bayern München bei Red Bull Salzburg das Gespräch auf den derzeit angeschlagenen Mittelfeldstar kam, offenbarte sich das Problem, in dem sich van Gaal derzeit befindet.

Van Gaal fehlt die Kreativität

"Natürlich spielt Franck eine wichtige Rolle. Aber in der Welt des Fußball kann man nie sagen, was passiert. Das hat man erst bei Cristiano Ronaldo gesehen", antwortete der 57 Jahre alte Niederländer auf die Frage, ob er auf einen Spieler wie Ribery überhaupt verzichten könnte.

Der erste Test der neuen Saison zeigte, dass der Rekordmeister nur schwer auf einen Spieler der Klasse des 26-Jährigen verzichten kann. Auch wenn großartige Erkenntnisse bei der Premiere van Gaals nicht zu erwarten waren, zumal auf dem ungewohnten Kunstrasen, musste der neue Coach deshalb bereits feststellen, "dass uns die Kreativität gefehlt hat".

4-4-2 statt 4-3-3

Im neuen System der Münchner mit einer Raute im Mittelfeld wussten weder Jose Sosa in der ersten noch Alexander Baumjohann in der zweiten Halbzeit in der Rolle als zentrale Anspielstation hinter den Spitzen zu überzeugen. Die beiden Angreifer Mario Gomez und Miroslav Klose sowie Thomas Müller und Saer Sene hingen deshalb zumeist in der Luft.

Doch zur taktischen 4-4-2-Grundausrichtung sieht van Gaal derzeit keine Alternative, auch wenn er lieber 4-3-3 spielen würde. "Ich habe nicht die richtigen Spieler dazu", meinte er, deshalb müsse er ein System "abhängig von allen Spielern" wählen. Aber auch "mit 4-4-2 mit Raute kann man gut Fußball spielen. Man hat viele Passlinien und Dreiecke auf dem Spielfeld", dozierte der Niederländer.

"Es braucht noch Zeit"

Den ersten Auftritt seiner Mannschaft gegen den von Huub Stevens trainierten österreichischen Meister wollte er trotz der Probleme nicht überbewerten. Er sei "nicht unzufrieden, wir haben diszipliniert gespielt, wenn wir nicht im Ballbesitz waren", meinte er nach dem ersten von neun Testspielen. Er werde nun seine Profis weiter sehr genau beobachten, um zu sehen, "wie die Spieler zusammenarbeiten".

Vor 30.000 Zuschauern war immerhin zu sehen, dass Gomez und Anatoli Timoschtschuk die erhofften Verstärkungen sein können. Danijel Pranjic, Edson Braafheid und Baumjohann sowie Rückkehrer Andreas Görlitz konnten sich hingegen nur selten in Szene setzen. Ivica Olic musste noch eine Testspiel-Sperre aus der vergangenen Saison absitzen.

"Das war der erste Schritt", sagte van Gaal gelassen. Auch Kapitän van Bommel wollte die Darbietung nicht überbewerten: "Es war nicht alles super, aber wir müssen irgendwo anfangen. Es braucht Zeit."