Mit Neu-Trainer Sami Hyypiä und Rückkehrer Michael Ballack (l.) hat Bayer Leverkusen die Serie von vier Niederlagen in Folge gestoppt
Mit Neu-Trainer Sami Hyypiä und Rückkehrer Michael Ballack (l.) hat Bayer Leverkusen die Serie von vier Niederlagen in Folge gestoppt

Der Ballack-Hyypiä-Effekt

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Hamburg - Die Serie von Bayer Leverkusen geht weiter. Nach Michael Skibbe, Bruno Labbadia, Jupp Heynckes und Robin Dutt schaffte es auch das neue Trainergespann Sami Hyypiä und Sascha Lewandowski nicht, im ersten Spiel nach der Amtsübernahme zu gewinnen.

"Neuanfang eingeleitet"

Doch diese Statistik dürfte bei den Spielern und Verantwortlichen weniger ins Gewicht fallen als die Tatsache, dass mit dem zumindest die Talfahrt von vier Niederlagen in Folge gestoppt wurde.



Die Reaktionen auf den Punktgewinn in der Imtech Arena fielen deshalb zwar nicht überschwänglich, aber dafür kämpferisch aus. "Wir haben den Neuanfang eingeleitet, zwar nicht mit drei Punkten. Aber wenn wir da weitermachen, werden wir unser Ziel erreichen", meinte Kapitän Simon Rolfes.

"Es ist noch Luft nach oben, erstmal sind wir mit dem Punkt zufrieden. In den nächsten Spielen geht es für uns nur noch nach oben", sagte Michael Ballack. Der ehemalige "Capitano" der deutschen Nationalmannschaft feierte in Hamburg etwas überraschend sein Comeback nach zweimonatiger Verletzungspause.

Bei der ersten Trainingseinheit des Duos Hyypiä/Lewandowski stand der Routinier erstmals wieder im Mannschaftstraining, am Sonntag lief er dann im Mittelfeld neben Reinartz und Rolfes von Beginn an auf.

Licht und Schatten



Nach 65 Minuten hatte Ballack aber Feierabend, wurde gegen den zweiten Rückkehrer Tranquillo Barnetta ausgewechselt. "Ich bin zufrieden, dass ich so schnell in die Mannschaft zurück konnte. Dass die Trainer mir Vertrauen gegeben haben, ist nicht selbstverständlich", so Ballack.

Die Leistung des Routiniers entsprach in etwa der der gesamten Bayer-Elf. Licht und Schatten wechselten sich ab. Das Potenzial, das in dieser jungen, technisch versierten Mannschaft schlummert, kam nur selten zum Vorschein.

In seiner Analyse hob der neue Trainer Lewandowski aber die gelungenen Aktionen hervor. "Zwei Dinge an unserer Leistung sind positiv zu bewerten. Zum einen haben wir in der ersten Halbzeit, als wir nicht so gut Fußball gespielt haben, sehr gut gekämpft. Das war ein Schritt nach vorne. Und zum anderen haben wir nach der Pause 15 bis 20 Minuten richtig gut Fußball gespielt. Darauf können wir aufbauen", erklärte er.

Schürrle beendet Torflaute



In der Drangphase nach dem Seitenwechsel beendete Andre Schürrle auch die Torflaute der "Werkself" von 249 Minuten ohne Treffer. Eine längere Durststrecke gab es zuletzt in der Saison 2002/03, als Bayer nur knapp dem Abstieg entging.

Mit 41 Punkten belegen die Leverkusener trotz der mageren letzten Wochen dennoch Platz 6, der zur Teilnahme an der Europa League berechtigt. Denn die Konkurrenz hatte sich an den vergangenen Spieltagen auch wenig konstant präsentiert.

Sportdirektor Rudi Völler appellierte nun an den Kampfgeist der Spieler. "In unserer Situation können wir mit dem Punkt beim HSV leben. Zumindest haben wir mal wieder nicht verloren. Aber unsere Situation bleibt angespannt. In den letzten fünf Spielen müssen alle noch auf die Zähne beißen." Am Mittwoch gegen den abgeschlagenen 1. FC Kaiserslautern sind drei Punkte Pflicht. Ansonsten dürfte die Qualifikation fürs europäische Geschäft schwierig werden.

Aus Hamburg berichtet Michael Reis