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Konsterniert: Nach der 0:4-Klatsche in Mainz sind die FCK-Akteure Florian Dick (l.) und Mathias Abel tief enttäuscht
Konsterniert: Nach der 0:4-Klatsche in Mainz sind die FCK-Akteure Florian Dick (l.) und Mathias Abel tief enttäuscht

Der absolute Tiefpunkt

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Mainz - Ein Derby zu verlieren, ist eigentlich Schmach genug. In einem Derby im Abstiegskampf aber mit 0:4 unterzugehen, ist der "absolute Tiefpunkt". So hat es jedenfalls Christian Tiffert, Kapitän des 1. FC Kaiserslautern, am Samstag nach dem formuliert.

Die Blamage hatte für Kaiserslautern den Sturz auf Platz 17 zu Folge, der am Ende den direkten Abstieg bedeuten würde. Noch sind zwar elf Spiele zu absolvieren, aber der FCK wartet nun schon seit 13 Spieltagen auf einen Sieg. Anzeichen, dass es damit demnächst klappen könnte, gibt es nach der ganz schwachen Leistung der Mannschaft von Trainer Marco Kurz in Mainz allerdings keine.

Kapitän zur Pause raus

Das Ergebnis war am Ende noch schmeichelhaft. Schon nach einer halben Stunde Spielzeit stand es 0:3 durch Tore von Zidan (2.), Szalai (17.) und Müller (30.). Choupo-Moting erzielte den vierten Mainzer Treffer in der zweiten Halbzeit (74.).

"Wenn wir so auftreten, dann müssen wir uns hinterher auch zu Recht von den Fans beschimpfen lassen", sagte ein enttäuschter Christian Tiffert , der in der 43. Minute den Ball an die Latte schoss. Zusammen mit einer Kopfballchance von Mathias Abel blieb dies die einzige Tormöglichkeit des FCK, Tiffert wurde in der Halbzeit ausgewechselt.

"Es war egal, wen der Trainer rausnimmt. Es hat eben mich getroffen", sagte Tiffert. Direkt nach dem Spiel gingen die Spieler zusammen mit dem Trainerteam und Vereinschef Stefan Kuntz in die Kurve und stellten sich schimpfenden und enttäuschenden Fans. Auch nach dem Vormittagstraining am Sonntagmorgen in Kaiserslautern gab es in der Nordtribüne eine Aussprache mit rund 200 besorgten und verärgerten Fans.

Neuzugänge nicht in Form - Saisonaus für Kouemaha

Mit nur 16 erzielten Toren in 23 Spielen ist die Liga nicht zu halten, auch die fünf Neuzugänge des Winters konnten bisher keine Abhilfe im Notstandsgebiet schaffen. Sandro Wagner, von Werder Bremen gekommen, wartet noch immer auf seinen ersten Treffer im Trikot der "Roten Teufel", ebenso wie der junge Pole Jakub Swierczok, der gegen Mainz gar nicht im Kader stand. Eine bittere Nachricht gab es dann noch am Dienstag: Dorge Kouemaha, bisher immerhin schon zwei Mal erfolgreich, zog sich im Training einen Achillessehnenriss zu - vorzeitiges Saisonende für den Kameruner.

Zu seinem ersten Bundesligaeinsatz von Beginn an kam zwar Julian Derstroff, das Offensivtalent aus der eigenen Jugend konnte aber keine Akzente setzen. Wie auch in einer völlig verunsicherten Mannschaft? Als einer der wenigen wehrte sich Mittelfeldspieler Pierre De Witt gegen die übermächtig scheinenden Mainzer: "Sich wehren kann jeder, unabhängig von seiner Qualität. Laufen, kratzen, kämpfen, beißen - das haben wir aber nicht gemacht."

Kurz übernimmt Verantwortung

Auch Trainer Kurz sprach vom "absoluten Tiefpunkt" in seiner Zeit beim FCK und übernahm die sportliche Verantwortung für das Auftreten der Truppe. "Ich bin der Kopf der Mannschaft. Ich habe die absolute Verantwortlichkeit. Diesbezüglich hat der Trainer einen schlechten Job gemacht", sagte Kurz nach dem Spiel im Mainzer Stadion.

Nächste Woche gegen den VfL Wolfsburg erwartet Vorstandschef Kuntz "eine Leistung, die in Richtung Sieg geht". Steigern sich die Lauterer nicht, wird es für sie ganz schwer, die Klasse zu halten.

Tobias Schächter