Philipp Bönig spielt seit 2003 für den VfL Bochum
Philipp Bönig spielt seit 2003 für den VfL Bochum

Den Kopf frei bekommen für den Endspurt

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Der VfL Bochum muss weiterhin um den Klassenerhalt bangen. Seit zehn Spielen wartet die Mannschaft von Heiko Herrlich nun auf einen Sieg.

Auch gegen VfB Stuttgart gab es nicht die erhoffte Wende. Nach der verdienten 0:2-Niederlage im rewirpowerSTADION liegt der VfL zwei Spieltage vor Saisonende auf dem Relegationsplatz.

90 Minuten ohne echte Torchance

Innerhalb von vier Minuten der ersten Halbzeit nutzte der VfB Stuttgart seine einzigen beiden Chancen und brachte den VfL Bochum durch Tore von Cacau und Ciprian Marica (14. und 18. Minute) bereits früh in Rückstand. Da das Team von Heiko Herrlich keine Mittel in der Offensive fand, um die Abwehr der Schwaben in Bedrängnis zu bringen, konnten sich die Gäste fortan auf das Verwalten des Vorsprungs konzentrieren. Über die gesamten 90 Minuten hinweg gelang es dem VfL nicht, eine gefährliche Torchance zu erspielen, so dass die 0:2-Niederlage verdient war.

"Was den Kampf und die Leidenschaft angeht, kann ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen", bemühte sich Trainer Herrlich nach dem Abpfiff, positive Ansätze zu finden. Die Leistung der Bochumer knüpfte an die Abwärtstendenz der letzten Spiele an. Neun Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz hat der VfL seit dem 23. Spieltag eingebüßt und steuert zwei Spieltage vor Ende der Saison in Richtung 2. Bundesliga.

Erfahren im Abstiegskampf

Abstiegskampf kennt man in Bochum. Fünf Mal mussten die "Blau-Weißen" bereits den Gang in die 2. Bundesliga antreten, jedes Mal stieg der VfL direkt wieder auf. Der letzte Aufstieg gelang in der Saison 2005/06. Seitdem spielen die Bochumer in der Bundesliga, sind aber von den erfolgreichen Uefa-Cup-Zeiten weit entfernt. Auch wenn die Mannschaft im Abstiegskampf erfahren ist, wird die Aufgabe schwer.

"Wir müssen die Köpfe frei kriegen für die letzten beiden Spiele", weiß Philipp Bönig, der sich jüngst für zwei weitere Jahre bis 2012 an den VfL gebunden hat. "Wir wissen, worum es geht. Wir haben eine Reaktion zum Köln-Spiel gezeigt, die leider nicht mit Punkten belohnt wurde." Auch Kapitän Marcel Maltritz hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben. "Zu spät ist es noch nicht. Wir haben noch zwei Begegnungen, in denen wir genauso aggressiv auftreten müssen wie gegen Stuttgart. Gegen Hannover kommt es dann womöglich zum Spiel des Jahres", vermutet der Abwehrspieler.

Spiel des Jahres gegen Hannover

Am 33. Spieltag wartet ein ganz schwerer Brocken auf die Bochumer. Das Auswärtsspiel beim FC Bayern München steht auf dem Plan. Nur ein einziges Mal in 33 Begegnungen konnte der VfL als Sieger vom Platz gehen. Dazu gab es acht Unentschieden und 24 Niederlagen. Alles scheint auf ein Endspiel am 34. Spieltag zwischen Bochum und Hannover 96 hinauszulaufen, in dem sich entscheiden könnte, wer die Klasse hält, in die Relegation gegen den Dritten der Zweiten Liga oder sogar direkt absteigen muss.

Die Heim-Statistik gegen die Niedersachsen spricht zwar für die Bochumer (acht Siege, zwei Unentschieden, drei Niederlagen), doch ausgerechnet das letzte Aufeinandertreffen im rewirpowerSTADION vor einem Jahr endete mit 0:2 für Hannover, das sich mit dem Sieg den Klassenerhalt sicherte. In der Hinrunde konnte der VfL einen 0:2-Rückstand noch drehen (3:2) und die drei Punkte mit nach Hause nehmen.

Aus Bochum berichtet Vera Schmidt