Mit dem 1:0-Sieg in Kaiserslautern klettert der Hamburger SV auf Platz 15
Mit dem 1:0-Sieg in Kaiserslautern klettert der Hamburger SV auf Platz 15

Den Abstiegskampf angenommen

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Kaiserslautern - Heiko Westermann hatte schon Recht, der Kapitän des Hamburger SV sagte nach dem 1:0-Sieg beim 1. FC Kaiserslautern: "Das war nur ein kleiner Schritt."

"Gut für das Selbstvertrauen"

Die Erleichterung war riesig im Lager der Hamburger nach diesen wichtigen drei Punkten in der Pfalz, aber Grund zu Euphorie, und da konnte man Westermann nur zustimmen, bestand dennoch nicht. Immerhin konnte das Gründungsmitglied der Bundesliga nach diesem Spieltag Relegationsrang 16 verlassen, aber auf den 1. FC Köln auf Platz 15 haben die Hanseaten nur zwei Punkte Vorsprung.



"Das war ein sehr wichtiger Sieg, aber wir haben jetzt noch sechs Endspiele vor uns", betont Offensivkraft Marcell Jansen. Der 26-Jährige erzielte den Treffer des Tages in der 29. Minute. Es war der Abschluss eines gelungenen Angriffes: Marcus Berg hatte geflankt, der Schuss des ehemaligen Lauterers Ivo Ilicevic wurde noch von einem Pfälzer Abwehrspieler geblockt, doch im Nachschuss zeigte sich Jansen eiskalt und schob den Ball aus acht Metern unhaltbar für FCK-Torwart Tobias Sippel zum umjubelten Siegtreffer für den HSV ins Netz.

Der ganz große Befreiungsschlag im Abstiegskampf war es nicht, aber das Ende einer Serie von sechs sieglosen Spielen und zuletzt vier Niederlagen hintereinander. Marcell Jansen glaubt nun: "Dieser Sieg war gut für das Selbstvertrauen." Auch Kapitän Westermann blickt nun positiver in die Zukunft: "Das war heute die Bestätigung für uns, dass wir es noch können", sagt der Innenverteidiger, der froh war, hinten endlich mal wieder "zu Null" gespielt zu haben.

Drobny hält den Sieg fest



Trainer Thorsten Fink war nach dem Spiel voll des Lobes für seine Mannschaft, er sagte: "Man hat heute gesehen, dass wir den Abstiegskampf angenommen haben." Aber da auch die Konkurrenz aus Augsburg und Freiburg fleißig weiter drei Punkte sammelt, warnt Fink: "Wir haben noch sechs Endspiele, in denen wir genauso fighten müssen."

Der Druck sei immens gewesen, sagte Marcell Jansen, deshalb habe man auch keinen Zauberfußball erwarten können. Bei noch mehr Präzision im Abschluss hätte der Sieg aber nicht über die Zeit gezittert werden müssen. Ivo Ilicevic beispielsweise traf nach einem guten Spielzug in der 65. Minute nur die Latte. Schön Fußballspielen könne seine Mannschaft wieder, wenn sie den Klassenerhalt gepackt habe, sagt Trainer Fink. Jetzt gehe es nur darum, Punkte zu holen und bis zum Schluss über dem Strich zu bleiben. Verlassen konnte sich der Trainer auf seinen Schlussmann Jaroslav Drobny, der eine gute Partie bot und seine Farben zwei Mal mit glänzenden Paraden vor einem Rückstand bewahrt hatte.

"Um Drobny mache ich mir keine Gedanken, der ist super cool", lobte Fink, der auch bei Angreifer Marcus Berg einen Aufwärtstrend erkannte. "Der Marcus war noch agiler als letzte Woche", sagte Fink zur laufstarken Leistung des Schweden. Jetzt gelte es im nächsten Heimspiel gegen Bayer Leverkusen nachzulegen, fordert Fink: "Die Leverkusener kommen auch nicht mit breiter Brust." Die Brust seiner Spieler hingegen ist nach dem Erfolg in der Pfalz nun etwas breiter im Endspurt.

Tobias Schächter