Rafinha (r., neben Daniel Imhof) gab die Flanke zu Westermanns Siegtor
Rafinha (r., neben Daniel Imhof) gab die Flanke zu Westermanns Siegtor

Dem Tiefschlag folgt der Höhenflug

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Den verpassten Einzug in die Champions League hätte der FC Schalke 04 nicht besser verarbeiten können: Die "Knappen" übernahmen dank eines 1:0-Sieges über den VfL Bochum am 3. Spieltag die Tabellenspitze der Bundesliga.

"Was am Mittwoch passiert ist, haben wir komplett abgehakt", behauptete Nationalspieler Jermaine Jones nach dem Sieg über den Reviernachbarn und wollte von der 0:4-Pleite bei Atletico Madrid nichts mehr wissen.

"Wir wollen jetzt in der Bundesliga ganz oben angreifen, dafür brauchen wir einen klaren Kopf", sagte der Mittelfeldspieler, der drei Tage nach dem Scheitern in der Champions-League-Qualifikation seine Teamkollegen mit einer enormen Energie- und Willensleistung zum Derby-Erfolg und erstmals seit dem 11. Mai 2007 wieder auf Platz 1 der Bundesliga führte.

Das Ergebnis zählt

Dass dafür gegen den VfL Bochum eine spielerisch bescheidene Vorstellung reichte, störte am Ende niemanden. "In der jetzigen Situation ist es nur wichtig zu gewinnen", sagte Verteidiger Christian Pander, "irgendwann spielen wir auch mal wieder gut".

Auch Manager Andreas Müller sah vor allem auf das Resultat: "Am Anfang der Saison sind in der Bundesliga nur die Ergebnisse wichtig, da gibt es keinen Schönheitspreis zu gewinnen." Deshalb sei er mit der Ausbeute von sieben Punkten aus den ersten drei Ligaspielen auch "zufrieden".

Offensivmotor stockt

Vor allem im Angriffsspiel offenbarten die "Knappen" wie zuletzt gegen Atletico Mängel. Kevin Kuranyi, Ivan Rakitic und Gerald Asamoah taten sich gegen die kämpfenden Bochumer, die nach dem Platzverweis von Christian Fuchs (87.) in Unterzahl agierten, sehr schwer.

So mussten andere helfen, das Champions-League-Trauma zu therapieren: Dauerläufer Jones, der überall unterwegs war und in Defensive und Offensive gleichermaßen Akzente setzte, und Heiko Westermann, von der Abwehr ins Mittelfeld versetzt und nicht nur wegen seines Kopfballtreffers (36.) torgefährlicher als alle Stürmer zusammen sowie Rafinha. Der Brasilianer bewies nach seiner umstrittenen Olympia-Reise seinen Wert für Schalke nicht zuletzt mit der Flanke zum entscheidenden Tor.

Bochumer ärgern sich über Punktausbeute

Die Bochumer ärgerten sich darüber, dass sie "nur einen Punkt aus drei Spielen" auf ihrem Konto haben, wie Thomas Zdebel feststellte.

"Vor der Saison wurde vom besten VfL-Kader aller Zeiten gesprochen, dem müssen wir langsam auch gerecht werden", sagte der VfL-Kapitän.