Alessandro del Piero (r.) ist immer noch Juves Mann für die besonderen Tore
Alessandro del Piero (r.) ist immer noch Juves Mann für die besonderen Tore

Del Piero hat noch lange nicht genug

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Alessandro del Piero erlebt seinen dritten Fußball-Frühling und befindet sich weiter auf Rekordjagd. "Del Piero ist außergewöhnlich. Er ist das Herz der neuen Juve-Mannschaft", lobt Trainer Claudio Raneiri seinen Offenivspieler, der am vergangenen Wochenende beim 4:0 gegen Reggina Calcio seinen 250. Treffer für Italiens Rekordmeister Juventus Turin erzielt hatte.

Nur Giuseppe Meazza (Inter Mailand/282) und Angelo Schiavio (FC Bologna/253) waren für ein und denselben Club noch erfolgreicher. Viele hatten del Piero, den Weltmeister von 2006, schon abgeschrieben, doch in dieser Saison ist der 34-Jährige so wertvoll wie selten zuvor für die "alte Dame".

Del Piero peilt die 300 an

Noch ist der Torhunger von del Piero nicht gestillt. "Noch habe ich die Ziellinie nicht erreicht. Es ist erst eine Zwischenstation", erklärte der Routinier, "wann werde ich die 300 erreichen? Das hängt von mir und Juve ab." Schließlich rangierte er vor zwei Jahren erst bei 200 Treffern, "niemand hat erwartet, dass ich so schnell 50 Mal treffe".

Am 19. September 1993 hatte del Piero ebenfalls gegen Reggina sein Debüt im Juve-Dress gefeiert. Inzwischen hat er 590-Club-Spiele erreicht und war 91 Mal für die "Squadra Azzurra" im Einsatz.

Bei den Anhängern der Turiner wird del Piero verehrt, denn er hielt dem Club immer die Treue. Selbst beim Zwangsabstieg 2006. Er ging mit in die Serie B und half, den Wiederaufstieg zu schaffen.

Titel en masse

Fünf Mal errang del Piero zuvor mit Juventus den Scudetto, die Meisterschaft. Eigentlich waren es sogar sieben Meisterschaften, aber zwei Titel wurden aufgrund der Verwicklung des Clubs in den Manipulationsskandals aberkannt.

Der Triumph in der Champions League 1996 war ebenfalls maßgeblich del Piero zuzuschreiben, die EURO-Krone verpasste er 2000 im EM-Finale gegen Frankreich in Rotterdam knapp.

In den letzten Jahren wurde er schon mehrfach von vielen Experten abgeschrieben. Nicht immer war Stammspieler bei der "alten Dame", doch er kämpfte sich stets in die erste Elf zurück.

"Alex der Galaktische"

Dass del Piero derzeit in außergewöhnlich guter Form ist, bewies er Anfang November im Duell mit dem spanischen Rekordmeister Real Madrid. Beim 2:0 im Estadio Santiago Bernabeu erzielte "Pinturicchio" - sein Spitzname nach einem Freskenmaler - beide Treffer.

"Alex der Galaktische", titelte Tuttosport nach der Gala: "Del Piero ist ein Stern, der immer weiter leuchtet und noch nicht verglüht ist."

Der neue argentinische Nationaltrainer Diego Maradona hatte damals ebenfalls lobende Worte für den Juve-Star parat: "Vor dieser Leistung kann man sich nur verneigen." Für del Piero war es ein weiterer "unvergesslicher Abend". Er sei überglücklich und stolz. Gleichzeitig bat er Maradona: "Bitte komm beim nächsten Spiel wieder. Du bist mein Glücksbringer."