Das Hinspiel zwischen Bremen und Frankfurt endete 0:0
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Daum will gegen Bremen "keinen Fackelzug starten"

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Frankfurt/Main - Der Lautsprecher wird vorsichtig: Eintracht Frankfurts neuer Trainer Christoph Daum will bei seinem Heimdebüt gegen den SV Werder Bremen am Freitag (ab 20 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio) zwar den ersten Sieg einfahren, zuvor aber nicht ins offene Messer laufen.

"Das wäre Selbstmord! Wir werden jetzt sicher keinen Fackelzug starten. Es wird erneut ein Tanz auf der Rasierklinge, ein Geduldsspiel", sagte der 57-Jährige: "Wir treffen wieder auf einen Gegner, der personell gut bestückt ist."

Volle Arena in Frankfurt erwartet

Die Frankfurter Commerzbank Arena wird beim ersten Auftritt des neuen Trainers aus allen Nähten platzen. 51.500 erwartungsfrohe Zuschauer werden das Debüt von Daum in Frankfurt mit der Hoffnung begleiten, dass mit einem Sieg gegen Werder das Abstiegsgespenst vorerst vertrieben werden kann.

Allerdings zeigten sich auch die Norddeutschen zuletzt wieder in besserer Form. Zumindest konnten die Werder-Scouts in dieser Woche keine taktischen Kniffe der Hessen erspähen. Denn Daum hatte einmal mehr einen Sichtschutz eingerichtet und alle Zuschauer von den Einheiten ausgeschlossen.

"Daum hat eine besondere Note"

"Wir haben so eine ganz andere Trainings-Atmosphäre. Diese Möglichkeit nutzen schon fast alle europäischen Mannschaften. Manchmal muss man auch bereit sein, Kritik einzustecken, wenn man von etwas überzeugt ist", sagte Daum, der bei einem Verbleib in Frankfurt seine persönlichen Ansprüche im Vergleich zu früheren Zeiten runterschrauben will: "Man darf den Verein nicht in irgendeiner Weise überfordern. Das wäre tödlich."

"Es muss uns klar sein, dass in Frankfurt ein heißer Tanz auf uns wartet", sagte Werder-Coach Thomas Schaaf, der vor allem den "Daum-Effekt" fürchtet: "Daum hat eine besondere Note. Er wird mit seiner Art versuchen, in Frankfurt viel zu bewegen."

Mehr Auswahl auf Frankfurter Seite

Bei den abstiegsbedrohten Hessen lichtet sich vor dem Spiel gegen die Bremer zudem das Lazarett. Die Mittelfeldspieler Pirmin Schwegler, Benjamin Köhler und Caio sowie Verteidiger Aleksandar Vasoski und Stürmer Ioannis Amanatidis stehen nach ihren muskulären Problemen vor ihrer Rückkehr in den Kader. Die Eintracht muss allerdings auf den Gelb-gesperrten Verteidiger Patrick Ochs verzichten.

Großen Respekt hat die Eintracht vor allem vor dem Bremer Torjäger Claudio Pizarro, der momentan allerdings noch an einer Sprunggelenkverletzung leidet und möglicherweise ausfällt. "Er ist ein ganz wichtiger Spieler. Ich gehe davon aus, dass er spielen wird. Das macht unsere Aufgabe nicht leichter", sagte Daum.

Die Bremer sind sich derweil äußerst unsicher, ob Pizarro auflaufen kann. "In der Kabine fragt die Mannschaft schon: 'Wann wirst Du fit Piza?'", berichtete Pizarro vom Flehen seiner Mitspieler. Wahrscheinlicher ist, dass Nationalspieler Per Mertesacker (Infekt) und Tim Borowski (Fußprobleme) wieder auflaufen können. Auch Philipp Bargfrede wird nach überstandener Fersen-OP wohl wieder zum Kader gehören. Definitiv ausfallen wird Aaron Hunt wegen eines grippalen Infekts.