"Das war eine Nervenschlacht"
München - Der 1. FC Köln geht direkt in die 2. Bundesliga, Hertha BSC schafft es in die Relegation - und Hannover 96 schnappt sich den letzten Platz in der Europa League. Mit diesen drei Entscheidungen ist der letzte Spieltag zu Ende gegangen. bundesliga.de hat die Trainerstimmen.
Hertha BSC - 1899 Hoffenheim 3:1 (1:0)
Trainer Otto Rehhagel (Hertha BSC): Am Samstagabend dürfen sich die Spieler und Fans noch freuen, ab Sonntag gilt die ganze Konzentration den beiden Relegationsspielen. Das war eine Nervenschlacht. Wie man das übersteht, weiß man hinterher nicht mehr. Wir haben heute das Spiel mit einer unglaublichen Nervenbelastung angehen müssen. Alle waren bereit. Aber wenn man übermotiviert ist, dann lähmt das die Beine. Wir haben nur das erreicht, was wir erreichen mussten - mehr nicht.
Trainer Markus Babbel (1899 Hoffenheim): "Es war ein sehr abwartendes Spiel. An dem Punkt, an dem ich dachte, dass wir das Spiel kippen können, haben wir eine Gelb-Rote Karte kassiert. In der zweiten Halbzeit war Hertha immer gefährlich. Nach dem Anschlusstreffer haben wir nochmal alles riskiert. Aber ich denke, dass Hertha der verdiente Sieger war. Sie waren vor dem Tor eiskalt.
1. FC Köln - FC Bayern München 1:4 (0:1)
Trainer Frank Schaefer (1. FC Köln): Das ist ein ganz bitterer und schwarzer Tag. Was bei mir hängenbleibt, ist, dass es ein so brutal unnötiger Abstieg war. Dass wir als Verein mit dieser Kraft, dieser Power, diesen Fans und dieser Größe den Abstieg nicht vermeiden konnten, ist bitter.
Trainer Jupp Heynckes (Bayern München): Für den 1. FC Köln ist das ein sehr bitterer Moment. Aber das heutige Spiel des FC war ein Spiegelbild der Saison. Meine Mannschaft hat in den letzten Wochen seriös gearbeitet, auch in der Bundesliga, obwohl wir die Meisterschaft schon in Dortmund verspielt hatten.
Borussia Dortmund - SC Freiburg 4:0 (4:0)
Trainer Jürgen Klopp (Borussia Dortmund): Meine Mannschaft hat keine Zweifel aufkommen lassen und Charakter bewiesen. Sie hat eindrucksvoll ihre Lust auf Fußball gezeigt. Heute ist Außergewöhnliches passiert, wir haben 81 Punkte geholt, das wird vermutlich sobald keine Mannschaft erreichen.
Trainer Christian Streich (SC Freiburg): Wir haben gewusst, dass wir heute danebenstehen können in Dortmund. Dass wir so danebengestanden haben, nehme ich teilweise auf meine Kappe, wir wollten mitspielen, aber das hat nicht funktioniert, weil Dortmund uns nicht hat mitspielen lassen.
1. FC Nürnberg - Bayer Leverkusen 1:4 (0:2)
Trainer Dieter Hecking (1. FC Nürnberg): Leverkusen hat zum richtigen Zeitpunkt die Tore gemacht. Man hat schon gemerkt, dass die letzte Konzentration heute nicht da war. Wir hatten eine gute Phase mit dem 2:1, kriegen dann aber das dritte Tor, aus meiner Sicht war es vorher Freistoß für uns. Dann war die Mannschaft nicht mehr in der Lage zurückzukommen. Aber sie hat über vier Monate hervorragend gespielt und ist dafür zu Recht gefeiert worden.
Interimstrainer Sascha Lewandowski (Bayer Leverkusen): 4:1 klingt sehr deutlich, aber so deutlich ist es im Spiel nicht gewesen. Wir hatten in der zweiten Halbzeit eine Phase, wo wir keinen Zugriff mehr bekommen haben aufs Nürnberger Spiel, da hätte das Spiel kippen können. Erst mit der Umstellung auf 4-4-1-1 ist es wieder besser geworden.
Hannover 96 - 1. FC Kaiserslautern 2:1 (1:1)
Trainer Mirko Slomka (Hannover 96): Uns wurde in diesem Spiel nichts geschenkt, Kaiserslautern hat sich nicht hängen lassen. Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen, weil sie nie die Geduld verloren und nicht die Brechstange rausgepackt hat. Dass wir erneut in der Europa League dabei sind, ist eine schöne Bestätigung unserer Saisonleistung.
Trainer Krassimir Balakow (1. FC Kaiserslautern): Meine Spieler haben sich diszipliniert verhalten, aber natürlich liegt vor der nächsten Saison viel Arbeit vor uns. Wir müssen jetzt genau analysieren, warum wir abgestiegen sind. Mit der Leistung gegen Hannover kann man zufrieden sein, 96 ist eben ein anderes Kaliber.
VfB Stuttgart - VfL Wolfsburg 3:2 (0:1)
Trainer Bruno Labbadia (VfB Stuttgart): Das war ein würdiger und super Abschluss. Wir wollten ab der ersten Minute zeigen, dass wir zu Recht einen Europa-League-Platz geholt haben. Am Anfang haben wir ein paar Chancen liegen lassen. Wir wussten um die Qualität der Wolfsburger, dass sie gut kontern können. Unsere Moral und das Paket mit den Zuschauern hat heute gestimmt.
Trainer Felix Magath (VfL Wolfsburg): Wir haben bis zu dem Zeitpunkt gut gespielt, als wir noch geglaubt haben, die Europa League erreichen zu können. Dann war auf der Anzeigetafel die Führung von Hannover zu sehen. Da war die Moral weg. Das war eine Saison des Umbruchs. Schade, dass es nicht mit der Europa League geklappt hat. Aber wir haben wieder einen Riesenschritt nach vorne gemacht. In der neuen Saison müssen wir noch einen Schritt machen, damit wir bald wieder international spielen.
1. FSV Mainz 05 - Borussia Mönchengladbach 0:3 (0:1)
Thomas Tuchel (FSV Mainz 05): Wir haben heute fahrlässig, verantwortungslos und unkonzentriert gespielt und fast alles vermissen lassen, was Mainz 05 ausmacht. Deswegen ist die Enttäuschung bei mir groß. Wir wollten die Saison nicht mit einem Negativerlebnis beenden. Aber das schärft auch unsere Sinne für die kommenden Wochen.
Trainer Lucien Favre (Borussia Mönchengladbach): Wir wollten hier unbedingt noch ein gutes Ergebnis erzielen. Mainz hat viel Druck gemacht. Zum Glück sind wir in Führung gegangen, das hat uns Vertrauen gegeben. Wenn wir Platz haben, sind wir sehr gefährlich. Es war ein verdienter Sieg, wir hatten mehr Torchancen.
FC Augsburg - Hamburger SV 1:0 (1:0)
Trainer Jos Luhukay (FC Augsburg): Die letzten Tage waren für mich nicht einfach, ich hatte schon Ende März Zweifel an der Zukunft, ich habe gesagt, meine Gedanken sind unabhängig vom Klassenerhalt. Wir haben Augsburg auf die Landkarte in Fußball-Deutschland setzen können, die Mannschaft hat Mentalität, Charakter und Herz gezeigt. Ich habe mich bis zum letzten Tag mit aller Leidenschaft und Herz völlig für den FCA eingesetzt und kann sagen, ich weiß noch nicht wo es in Zukunft hingeht.
Trainer Thorsten Fink (Hamburger SV): Das Spiel war symptomatisch für die Saison, wir haben verdient verloren, mein Auftrag, die Mannschaft da durchzuführen, war eine große Verantwortung. Wir sind nicht stolz auf diese Saison, nehmen aber aus diesem Krisenjahr vieles mit. Es war ein schwieriges Jahr, jetzt werden wir den Kader ordentlich verstärken.
Werder Bremen - Schalke 04 2:3 (1:1)
Trainer Thomas Schaaf (Werder Bremen): Wir haben es nicht geschafft, unsere Dinge so zu regeln, dass man als Sieger den Platz verlassen kann. Schalke ist eine sehr starke Mannschaft.
Trainer Huub Stevens (Schalke 04): Ein großes Lob an die Mannschaft, dass sie einen Sieg nach Hause gebracht haben. Ich habe immer gesagt, dass Klaas-Jan Huntelaar der beste Stürmer im Sechzehnmeterraum ist. Und er ist auch ein Junge, der in der Mannschaft gut funktioniert.