"Das war desaströs"

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Hamburg - Erstmals in der Saison traf der FC St. Pauli in der ersten Halbzeit ins Netz. Doch das 1:1 von Rouwen Hennings in der 25. Minute war zu wenig gegen die Gäste aus Dortmund. Shinji Kagawa und Kevin Großkreutz, der die "Schwarz-Gelben" bereits 1:0 in Führung gebracht hatte, trafen zum 3:1-Endstand.

Die "Kiezkicker" warten weiter auf den ersten Sieg vor heimischem Publikum. Dabei setzen die Hamburger gerade auf die "Festung Millerntor", um die nötigen Punkte für den Klassenerhalt einzufahren. Bisher steht gerade mal ein Punkt zu Buche.

Hennings beruhigt die Fans

"Kein Problem. Man muss ja auch mal sehen, gegen wen wir bisher hier gespielt haben", weist Torschütze Hennings auf die Gegner Hoffenheim, HSV und Dortmund hin und beruhigt die Fans: "Bald werden wir auch am Millerntor Siege feiern. Gegen Dortmund haben wir doch nicht schlecht gespielt. Das Spiel ging hin und her, und wir hatten zwei Mal die Chance, in Führung zu gehen."

"Kurz vor der Pause müssen wir in Führung gehen", ärgerte sich auch Helmut Schulte. Auch wenn es mit dem ersten Heim-"Dreier" nicht geklappt hat, war der Sportdirektor zufrieden: "Es war ein sehr gutes Fußballspiel. Für die Fans gab es keine Minute Langeweile."

"Haben den Gegner nur begleitet"

Das sah Holger Stanislawski ganz anders: "Ich muss lange zurückdenken, um mich an ein so schlechtes Spiel meiner Mannschaft zu erinnern. Das Spiel gegen den Ball hat nicht funktioniert. Wir haben den Gegner nur begleitet, nie unter Druck gesetzt, sind immer zu spät gekommen. Das war desaströs."

Sein Team habe einige Totalausfälle gehabt, nur wenige hätten ihr Leistungs-Niveau erreicht, so der Coach: "Die Jungs waren einfach schlecht. Da muss man Fehler auch kritisch ansprechen."

Gleichzeitig betonte Stanislawski aber: "Ich reiße keinem den Kopf ab und führe ihn zur Schlachtbank." Namen nennen wollte der Übungsleiter keine, tat es indirekt aber doch: "Die Innenverteidigung hatte nicht ihren besten Tag."

Pleite verhagelt die Party-Stimmung

Die Gegentore seien Geschenke gewesen, ärgerte sich der Trainer. Dabei hätte er sich einen Tag vor seinem 41. Geburtstag über ein Drei-Punkte-Geschenk seiner Spieler sehr gefreut.

"Immer, wenn ich Geburtstag habe, verliere ich. Ich schaffe den Geburtstag jetzt ab und bleibe immer 41", so Stanislawski. Vielleicht sollte er seinen Geburtstag einfach eine Woche später nachfeiern. Am Freitag trifft sein Team auf Hannover 96. Auswärts - und da sind Punkte derzeit wahrscheinlicher als am Millerntor, denn auf fremden Boden hat der Aufsteiger zwei seiner bisher drei Partien gewonnen.

Jürgen Blöhs