Für Raul Bobadilla (r.) lief es in dieser Spielzeit nicht rund. Der Stürmer absolvierte zwar 16 Spiele, davon aber nur eins über die vollen 90 Minuten
Für Raul Bobadilla (r.) lief es in dieser Spielzeit nicht rund. Der Stürmer absolvierte zwar 16 Spiele, davon aber nur eins über die vollen 90 Minuten

Das Tor nach Europa?

xwhatsappmailcopy-link

München - In dieser Saison lief es nicht so richtig rund bei Augsburg-Stürmer Raul Bobadilla. Eine schwere Knieverletzung, der Platz auf der Ersatzbank und disziplinarische Probleme machten dem heißblütigen Argentinier zu schaffen. Am vergangenen Spieltag rückten jedoch Bobadillas Gedanken an diese schwierige Zeit für einen kurzen Augenblick in den Hintergrund. In der vierten Minute der Nachspielzeit sorgte der eingewechselte Angreifer mit einem feinen Heber für Augsburger Jubelstürme - und seine persönliche Erlösung.

Schwieriger Einstand

Bobadillas spielentscheidendes Tor in Braunschweig (1:0) könnte im Nachhinein eine noch viel größere Bedeutung bekommen. Das ist auch dem Torschützen klar: "Wir haben jetzt sogar am letzten Spieltag noch die Chance Platz 7 zu erreichen. Die Europa League wäre ein Traum für uns", sagte ein überglücklicher Bobadilla nach dem Spiel, dessen Treffer die bundesliga.de-User bei der Wahl zum "Tor des 33. Spieltags" auf Platz 2 wählten (das Wahlergebnis im Überblick).

16 Spiele, davon nur eins über die volle Distanz, und gerade einmal drei Saisontore. Die Bilanz von Raul Bobadilla liest sich überschaubar. Dabei kam der bullige Stürmer mit großen Ambitionen zum FCA. "Ich bin dem FC Augsburg dankbar, dass er mir die Chance gibt, wieder in der Bundesliga zu spielen", sagte der 26-Jährige bei seiner Verpflichtung im Sommer im Gespräch mit fcaugsburg.de: "Ich möchte alles dafür tun, um der Mannschaft zu helfen." Diesen Worten ließ Bobadilla - bis zum vergangenen Spieltag - allerdings keine Taten folgen.

Zugegebenermaßen hatte es der ehemalige Gladbacher in dieser Saison nicht gerade einfach, da bereits sein Einstand alles andere als planmäßig verlief. Bei seinem Debüt im Trikot der Augsburger zog sich der Argentinier einen Innenbandriss im Knie zu und musste lange pausieren. In der Folge fehlte der Spielrhythmus und der Stammplatz, den er sich durch gute Trainingsleistungen erarbeitet hatte, ging verloren.

"Mach ein Tor und alles ist wieder gut"

Bobadillas Unzufriedenheit über die durchwachsene Saison gipfelte vor zwei Wochen in einer disziplinarischen Verfehlung. Augsburg-Coach Markus Weinzierl strich ihn daraufhin aus dem Mannschaftskader für das Spiel gegen den Hamburger SV. Der Denkzettel zeigte Wirkung: Bobadilla trainierte in der darauffolgenden Woche gut und wurde von Weinzierl begnadigt. In Braunschweig schickte ihn der Coach dann in der 80. Minute mit den Worten "Mach ein Tor und alles ist wieder gut" auf den Rasen.

Diesmal ließ der Stürmer Taten folgen und sorgte mit seinem Treffer für Wiedergutmachung. Ein zufriedener Markus Weinzierl erklärte nach dem Spiel: "Das Tor freut mich für Raul Bobadilla und die ganze Mannschaft. Wir haben Mainz damit unter Druck gesetzt."

Gegen Eintracht Frankfurt (Samstag, ab 15 Uhr im Live-Ticker) können die Schwaben am letzten Spieltag nachlegen und bei einem gleichzeitigen Patzer der Mainzer den Traum von Europa perfekt machen - auch dank Raul Bobadilla.

David Meininger