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Neven Subotic bestritt in der vergangenen Saison sämt- liche 34 Bundesligaspiele und erzielte dabei drei Tore
Neven Subotic bestritt in der vergangenen Saison sämt- liche 34 Bundesligaspiele und erzielte dabei drei Tore

"Das Spiel meines Lebens"

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Die "Weißen Adler" lassen die Flügel hängen. Vor dem wegweisenden WM-Duell mit den deutschen Zauber-Fußballern in Port Elizabeth am Freitag (ab 13 Uhr im Live-Ticker) geht bei den Serben die Angst vor dem Vorrunden-Aus um.

Den größten Alptraum soll jetzt ausgerechnet ein "Deutscher" verhindern: Der Dortmunder Neven Subotic muss Özil, Klose, Müller und Co. stoppen.

"Ich denke sogar auf Deutsch"

"Das ist das Spiel meines Lebens. Zum einen, weil ich erstmals bei einer WM von Anfang an spiele und wir uns gleich mit dem besten Team des Turniers messen. Zum anderen, weil ich die meiste Zeit meines Lebens in Deutschland verbracht habe. Ich denke sogar auf Deutsch", sagt der 21-Jährige vor der Begegnung mit der Wahlheimat, in der er mit Unterbrechungen seit seinem sechsten Lebensjahr wohnt.

Zum für Subotic besonderen Treffen kommt es, weil Aleksandar Lukovic bei der 0:1-Auftaktniederlage gegen Ghana Gelb-Rot gesehen hatte. Subotic rückt deshalb wie schon nach dem Platzverweis gegen Ghana ins Abwehrzentrum neben Nemanja Vidic. "Lukovics Ausfall ist ein Handicap. Aber ich vertraue Neven", sagt Trainer Radomir Antic.

Schließlich kennt Subotic die deutschen Stürmer so gut wie kein anderer Serbe. "Ich habe gegen alle schon gespielt, kenne Podolski, Klose und Özil", sagt er. Den Münchner Thomas Müller betreffend hat Subotic gar Insiderkenntnisse: Subotic nimmt an einem Manager-Spiel teil, Müller "spielt" dort in seinem Team. "Da hat er mir unheimlich viele Punkte gebracht. Er ist technisch einer der besten Angreifer. Müller löst alle Probleme mit seinem super Auge", schwärmt er.

Lob an die deutschen Stürmer

Doch nicht nur der Bayer steht bei Subotic hoch im Kurs. "Die Deutschen haben nur Klasse-Stürmer. Klose ist schwer zu verteidigen, Podolski hat einen Hammer-Fuß. Gomez, eine richtige Kante, schwer zu stoppen. Oder Kießling mit seinem Torriecher. Cacau hat Stuttgart in der Rückrunde allein in die Europa League geschossen", sagt er mit einer gehörigen Portion Ehrfurcht in der Stimme.

Und überhaupt: Beim 4:0-Sieg der Deutschen gegen Australien hat Subotic beobachtet, "dass die richtig Bock haben zu spielen". Kommt da nicht ein bisschen Wehmut auf? Schließlich hätte er auch für die USA, Bosnien-Herzegowina - und eben für Deutschland spielen können. "Nein", sagt er, "Serbien war die logische Wahl. Meine ganze Familie kommt von da. Ich bin im serbischen Teil Bosniens geboren, habe ich mich immer als Serben, nie als Deutschen gesehen."

Kampfansage

Doch seine heimliche Liebe ist Deutschland. "Serbien ist das Land, aus dem ich komme. Aber meine Heimat ist Dortmund", sagt er. Auch Schömberg im Nordschwarzwald, wo er im Kindergarten war und zur Schule ging, nennt er "Heimat. Noch heute fahre ich oft dorthin, um meine alten Freunde zu besuchen. Dort fühle ich mich wohl."

Am Freitag will Subotic das vergessen. "Wir müssen gewinnen, wenn wir noch weiterkommen wollen. Und dafür werden wir alles tun", sagt er: "Auch ich."