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Champions League-Toptorjäger Raul (r.) gewann 2002 mit Real Madrid die Champions League
Champions League-Toptorjäger Raul (r.) gewann 2002 mit Real Madrid die Champions League

Das Märchen soll weitergehen

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Gelsenkirchen - Raul träumt vom Endspiel gegen "sein" Real Madrid, Manuel Neuer von letzten Glanztaten in "Königsblau" - und ganz Schalke vom nächsten Sturz eines Giganten. Im Champions-League-Halbfinale gegen Manchester United will der krasse Außenseiter seinen märchenhaften Siegeszug durch die Königsklasse fortsetzen und zum zweiten Mal nach dem UEFA-Cup-Triumph 1997 in ein europäisches Finale einziehen.

"Die Logik sagt United, aber wir werden alles geben", sagte Raul vor dem Hinspiel gegen den englischen Rekordmeister am Dienstag in Gelsenkirchen (ab 20:30 Uhr im Live-Ticker).

Zwei Rückkehrer - Höwedes fraglich

Trainer Ralf Rangnick geht die Mammutaufgabe gegen die Starauswahl der lebenden Legende Sir Alex Ferguson zuversichtlich an. "Wir wissen, dass wir Außenseiter sind, das waren wir im Viertelfinale gegen Inter aber auch. Wir müssen aus dieser Situation das Beste machen. Natürlich ist unser Ziel, ins Finale einzuziehen", sagte Rangnick, der weiter um den Einsatz von Benedikt Höwedes (Bauchmuskelzerrung) zittern muss.

Mit Kyriakos Papadopoulos und Peer Kluge stoßen zwei Rückkehrer nach überstandener Verletzung wieder zum Kader. "Ich gehe fest davon aus, dass die beiden wieder einsatzfähig sind", ist der Chef-Coach zuversichtlich. "Sie haben die letzten beiden Trainingseinheiten ganz normal mit der Mannschaft absolvieren können."

Raul wird auch sicher dabei sein - zum Glück. Der Spanier weiß als einziger Schalker, wie man die "Red Devils" bezwingt. In den Spielzeiten 1999/2000 und 2002/2003 legte der 33-Jährige mit je zwei Treffern in den Viertelfinal-Hinspielen gegen United den Grundstein für Reals Einzug in die Runde der letzten Vier. Wie beim Rekordtorjäger der Champions League (73 Treffer), der vor seinem Transfer nach Gelsenkirchen einen Wechsel nach Manchester erwogen hatte, mischt sich auch bei den Mitspielern in die riesige Vorfreude ein wenig Ehrfurcht.

"Fußball-Welt schaut nach Gelsenkirchen"

"Die spielen gefühlte 20 Jahre in der Champions League und haben fast immer mindestens das Viertelfinale erreicht. Manchester besitzt eine unglaubliche Erfahrung und eine hohe individuelle Qualität", sagte Christoph Metzelder über die Stars Wayne Rooney, Ryan Giggs und Co., fügte aber auch stolz hinzu: "Die ganze Fußball-Welt schaut nach Gelsenkirchen. Das haben wir uns verdient. In diesen beiden Spielen geht es darum, die Reise fortzusetzen."

Dies will auch United. Am Samstag feierte der Spitzenreiter der englischen Premier League beim 1:0 gegen den FC Everton eine gelungene Generalprobe für das erste Duell mit Schalke. "Natürlich wird sich Manchester nach diesem Sieg ganz gut fühlen. Aber wir wissen, dass wir eine Chance haben werden", sagte Manuel Neuer. Der Nationaltorwart kann wie von einer Zentnerlast befreit ins Spiel gehen: Der befürchtete Liebesentzug nach der Abschiedsankündigung des Ur-Schalkers blieb gegen den 1. FC Kaiserslautern am Samstag aus. "Ich hatte echt Bammel, bin aber heilfroh, dass es so gelaufen ist", sagte Neuer.

Dass der 25-Jährige schon am Saisonende den Club verlassen wird, scheint sicher. "Gespräche finden derzeit nicht statt. Für mich ist nur wichtig, was der FC Schalke bis zum Sommer macht", sagte Neuer - und verriet vermutlich mehr, als er wollte.

"Ein Endspiel wäre unglaublich"

Der "Goldregen" aus der Champions League - mehr als 50 Millionen Euro sprudelten in dieser Saison in die Kasse - sorgt bei den Schalkern derzeit ruhige Gemüter. Ein Finaleinzug würde allein aus dem UEFA-Prämientopf weitere 5,6 Millionen Euro einbringen.

Gegner dort wäre Real Madrid oder der FC Barcelona, die spanischen Rivalen stehen sich am Mittwoch im zweiten Halbfinale und dritten Teil der Clasico-Serie gegenüber. Allein der Gedanke an ein Finale gegen Real stürzt Raul, der 18 Jahre lang das Trikot der Königlichen getragen hat, in ein Gefühlschaos. "Ein Endspiel wäre unglaublich. Ich hoffe, dann ist es Madrid, obwohl - es wäre komisch, sehr komisch. Wenn mir jemand garantieren würde, dass wir das Finale gewinnen, wäre es vielleicht besser, gegen Barcelona zu spielen", sagte Raul: "Abwarten, was das Schicksal so bereit hält."