Erstes Spiel, erstes Tor: Daniel Brosinski feierte am Samstag einen Traumeinstand
Erstes Spiel, erstes Tor: Daniel Brosinski feierte am Samstag einen Traumeinstand

"Das ist alles wie ein Traum"

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Daniel Brosinski wird den 21. Februar 2009 so schnell nicht vergessen. In der Münchner Allianz Arena absolvierte der 25-Jährige sein erstes Bundesliga-Spiel. Und was für eines!

Der Mittelfeldspieler des 1. FC Köln drehte beim FC Bayern mächtig auf. Mit seinem Treffer zum 2:0 brachte er die Kölner auf die Siegerstraße.

Nach der Partie ließ Brosinski im Interview mit bundesliga.de seiner Freude freien Lauf.

bundesliga.de: Herr Brosinski, was geht nach dem Sieg gegen den FC Bayern in Ihnen vor?

Daniel Brosinski: Das ist alles wie ein Traum. Mein erstes Bundesligaspiel, gleich gegen die Bayern und dann auch noch ein Tor geschossen: einfach nur sensationell. Ich weiß gar nicht, wann ich überhaupt mein letztes Spiel absolviert habe.

bundesliga.de: Ihr letztes Pflichtspiel haben Sie im vergangenen November in der Regionalliga bei der Kölner Reserve gegen die Sportfreunde aus Lotte absolviert. Haben Sie manchmal Zweifel gehabt, dass es vielleicht für den ganz großen Sprung nicht mehr reichen würde?

Brosinski: Nein, ich habe nie an mir gezweifelt. Meine Familie hat an mich geglaubt. Und das Trainerteam hat mir auch Mut gemacht, dass meine Zeit irgendwann kommen wird.

bundesliga.de: Wann haben Sie von Ihrem Einsatz erfahren?

Brosinski: Bei der Abschlussbesprechung am Freitag hat Christoph Daum mir gesagt, dass ich mich gut vorbereiten soll. In den Trainingseinheiten unter der Woche habe ich schon gesehen, dass er vielleicht mit mir plant.

bundesliga.de: Und wie hat Sie der Trainer auf das Spiel eingestellt?

Brosinski: Er hat mir gesagt, dass ich befreit aufspielen und keine Angst vor den großen Namen haben soll.

bundesliga.de: Hatten Sie Respekt oder gar Angst vor Franck Ribery und Co.?

Brosinski: Alle meine Mitspieler sind zu mir gekommen und haben mir gesagt, dass ich keine Angst haben soll. Denn die Bayern sind auch nur Menschen. Der Respekt war natürlich schon da. Vor allem vor Mark van Bommel. Aber das ging dann auch ganz schnell vorbei.

bundesliga.de: Mit dem 2:0 haben Sie Ihrer Leistung das i-Tüpfelchen aufgesetzt. Was haben Sie beim Tor gedacht?

Brosinski: Ich habe den Ball anvisiert und einfach nur draufgeschossen. Dann bin ich irgendwo hingerannt und habe mich fallengelassen.

bundesliga.de: Haben Sie sich nach dem Spiel ein Trikot gesichert?

Brosinski: Ja, in der Halbzeit habe ich mein Trikot in die Tasche gesteckt und mir ein frisches angezogen. Das habe ich dann nach dem Spiel den Fans geschenkt.

bundesliga.de: Und von einem Bayern-Spieler?

Brosinski: Nein, da habe ich keines.

bundesliga.de: Auswärts läuft es für den FC. Platzt am nächsten Spieltag gegen Bielefeld auch zuhause endlich der Knoten?

Brosinski: Jetzt feiern wie erst einmal Karneval. Und danach wird sich wieder aufs nächste Spiel konzentriert.

Aus München berichtet Michael Reis