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Granit Xhaka (M.) ist nach der Pleite gegen Schalke bedient
Granit Xhaka (M.) ist nach der Pleite gegen Schalke bedient

Xhaka: "Das interessiert am Ende kein Schwein"

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Gelsenkirchen - Manchmal muss es einfach raus. So wie bei Granit Xhaka. 90 Minuten lang war er mit Borussia Mönchengladbach auf Schalke angerannt, stand aber am Ende mit einer 0:1-Niederlage und leeren Händen da. Dafür war der Hals des Schweizers umso dicker und er musste sich seinen Frust erst einmal von der Seele reden: "Wir schlafen beim Gegentor - das darf einfach nicht passieren. Wir hätten dieses Spiel nie verlieren dürfen."

Kein Mittel gegen das Defensivbollwerk

Es war jene 10. Minute, die Xhaka auch nach dem Abpfiff noch so in Rage versetzte und die dem Spiel die entscheidende Wende gegeben hatte. Aus Gladbacher Sicht keine gute. Denn mit der 1:0-Führung durch Tranquillo Barnetta im Rücken, als die Fohlenelf leichtfertig den Ball vertändelt hatte, verlegte sich Schalke ganz auf eine kompakte Defensivarbeit. Und an der biss sich die Borussia bis zum Ende die Zähne aus.

"Wenn wir das Gegentor nicht kriegen, dann gewinnen wir das Spiel. Hundertprozentig! Aber wir schlafen von Anfang an. Da stehen vier Leute von uns gegen einen Spieler", schimpfte Granit Xhaka kopfschüttelnd. Und einmal in Fahrt, legte der 22-Jährige noch nach: "Wenn wir von der Champions League träumen, dann darf so etwas auf diesem Niveau nicht passieren."

Das Gegentor aber war wieder einmal für die Borussia der Anfang vom Ende. Noch nie in dieser Saison hat Gladbach ein Pflichtspiel nach einem Rückstand drehen können – auch auf Schalke nicht. Zwar war die Fohlenelf spielbestimmend und optisch klar überlegen, verzeichnete einen Ballbesitz von rund 70 Prozent. Richtig gefährlich aber wurde es für das Schalker Tor kaum, weil man zu wenig Spielwitz an den Tag legte und zu selten überhaupt in Strafraumnähe vordringen konnte. Gladbach fand einfach kein Mittel gegen das kompakte Defensivbollwerk in Blau und Weiß. Exakt ein Schuss direkt auf das Tor stand nach 90 Minuten zu Buche – viel zu wenig für eine derart ambitionierte Mannschaft.

"Die Schalker haben mit acht Mann verteidigt und fast einen Bus vor das Tor gestellt. Da war es schwer, vorbeizukommen", gestand auch Granit Xhaka, für den die Statistik an diesem Tag alles andere als ein Trost war. "Wir haben das Spiel kontrolliert, wir haben deutlich mehr Ballbesitz gehabt – aber das interessiert am Ende kein Schwein. Wir haben verloren und das ist das Einzige, was zählt."

Rheinisches Derby an Karneval

Lucien Favre wollte mit seiner Mannschaft nach der Partie nicht so hart ins Gericht gehen, lobte das Bemühen und den Willen. Allerdings monierte auch der Trainer, es habe an der nötigen Durchschlagskraft und einem Stück Robustheit gemangelt: "Uns hat in der Offensive ein wenig die Power gefehlt, Schalke war körperlich sehr präsent und hat uns den Schneid abgekauft."

Schon am nächsten Spieltag dürfte Gladbach diese Power wieder benötigen. Passend zum Karnevalssamstag steht das Duell gegen den 1. FC Köln auf dem Plan. Und der FC dürfte ähnlich kompakt und tief stehen und abwartend agieren wie die Schalker. "Wir müssen zwingender zum Tor spielen", hat Manager Max Eberl daher schon jetzt von seiner Mannschaft eingefordert.

Der angefressene Granit Xhaka hatte noch einen anderen Vorschlag parat, wie man im Rheinderby erfolgreicher sein kann als auf Schalke: "Nicht schlafen – ganz einfach!"

Aus Gelsenkirchen berichtet Dietmar Nolte