Hat das Team zu einer Einheit geformt: HSV-Trainer Bruno Labbadia - © © gettyimages / Stuart Franklin
Hat das Team zu einer Einheit geformt: HSV-Trainer Bruno Labbadia - © © gettyimages / Stuart Franklin

Derbysieg des HSV: Das Hoch im Norden

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Bremen - Es läuft beim Hamburger SV. Vor einer Woche besiegten die Rothosen sensationell Borussia Dortmund mit 3:1. Mit dem gleichen Ergebnis gewann der HSV jetzt sogar erstmals seit dem 17. Februar 2007 (2:0) wieder das Nordderby gegen Werder Bremen. Seit drei Partien ist der HSV ungeschlagen und kann nach langer Zeit wieder den Blick in die oberen Tabellengefilde richten.

Labbadia dreht an den richtigen Stellschrauben

Die positive Entwicklung beim Hamburger hat gute Gründe. Seit Trainer Bruno Labbadia zum zweiten Mal das Zepter beim HSV übernommen hat, steigert sich die Mannschaft kontinuierlich. Zunächst rettete der Trainer die Hamburger vor dem Abstieg.

Seit seinem Amtsantritt hauchte er dem am Boden liegenden Bundesliga-Dino wieder neues Leben ein. Er startete sein Debüt allerdings ausgerechnet mit einer Niederlage in Bremen. Nach dem 0:1 am 19. April 2015 war der HSV Tabellenletzter und stand schon mit einem Bein in Liga zwei.

Seitdem ist viel passiert. In der Sommerpause trennte sich der Verein von mehreren altgedienten Spielern wie van der Vaart, Westermann oder Behrami. Doch Labbadia schaffte es in der Vorbereitung aus dem vorhandenen Personal eine echte Einheit zu bilden. "Der Trainer hat uns das Selbstvertrauen zurückgegeben. Die Mannschaft hat sich spielerisch verbessert und wir sind ruhiger am Ball", erklärte Kapitän Johan Djourou nach dem Derbysieg.

Offensive: Mehr als nur Lasogga

Nach dem ersten Spieltag und der destaströsen 0:5-Niederlage bei den Bayern befürchteten viele schon wieder eine ähnlich schwierige Saison, wie in zwei Jahren zuvor. Doch in den darauffolgenden 13 Spieltagen kassierte der HSV nur 13 weitere Gegentore. In der Defensive sind die Hamburger stabiler denn je. Torwart Rene Adler knüpft an seine starke Form wieder an und verhinderte gegen Bremen eine klare Torchance Fin Bartels kurz nach der Halbzeit reaktionsschnell. Die Viererkette ist eingespielt und von Kapitän Johan Djourou bestens organisiert.

Auch in der Offensive ist unter Labbadia eine Verbesserung zu sehen. In der vergangenen Saison hatte der HSV nach 14 Spieltagen die schwächste Trefferquote (21 Torschüsse pro Tor). Jetzt landet immerhin jeder zehnte Schuss im Tor des Gegners. Pierre-Michel Lasogga, der in Bremen verletzt ausgewechselt werden musste, ist nicht mehr auf sich alleine gestellt, sondern erhält Unterstützung von den beiden offensiven Außen, zumeist in Person von Ivo Ilicevic und Nicolai Müller. Aber auch für Lasogga läuft es in dieser Saison schon besser. Er hat bereits sechs Tore erzielt, mehr als in der kompletten vergangenen Saison (4). „Wir machen die Chancen jetzt rein, auch schon gegen den BVB haben wir fast jede Situation genutzt“, erklärt Nicolai Müller, warum es in der Offensive so gut läuft.

- © gettyimages / Franklin