"Das hat die Spieler umgehauen"
Der Trainingsplatz blieb verwaist, der graue Himmel und der Nieselregen passten ins Bild: Auch zwei Tage nach dem Selbstmord von Torhüter Robert Enke herrschen bei Hannover 96 Trauer und Verzweiflung. "Das Ganze hat die Spieler umgehauen", sagte 96-Sportdirektor Jörg Schmadtke. Dementsprechend will der Verein seinen Spielern helfen, das Ableben Enkes psychologisch zu verarbeiten.
"Wir haben den Spielern die Zusammenarbeit mit Seelsorgern angeboten und hoffen, dass davon Gebrauch gemacht wird. Wir vom Verein müssen dabei gar nicht wissen, wer von den Spielern sich geöffnet hat", erklärte Schmadtke und fügte mit Blick auf die kommenden Wochen hinzu: "Wir müssen schauen, in welche Richtung das Pendel ausschlägt - ob wir in ein Loch fallen oder neue Energie gewinnen."
Stadiontore ab 8:30 Uhr geöffnet
Bis zum Montag hat der Verein seinen Profis freigestellt, ob und in welcher Form sie trainieren. "Ich hoffe, dass wir mit den Trauerfeierlichkeiten am Sonntag einen Abschluss und ein wenig in den Alltag zurückfinden", sagte Schmadtke.
Die öffentliche Trauerfeier findet um 11 Uhr in der AWD-Arena in Hannover statt. Ab 8:30 Uhr werden die Stadiontore für die Fans geöffnet. Der Verein bittet bereits im Vorfeld um das Verständnis aller Anhänger, dass auf Grund von gesetzlichen Bestimmungen nicht mehr als 45.000 Gäste eingelassen werden können.
Sarg wird auf dem Rasen aufgebahrt
Da die Trauerfeier pünktlich beginnen wird, sollten alle Gäste rechtzeitig in die AWD-Arena zu kommen. Die ARD wird die Trauerfeier live übertragen.
Die Familie Enke bittet die Fans im Sinne des Verstorbenen, anstelle freundlich zugedachter Blumenspenden um eine Überweisung für die Per Mertesacker-Stiftung, Bankhaus Hallbaum Hannover, Konto-Nr. 1002127767, BLZ 250 601 80, Verwendungszweck Robert Enke.
Das endgültige Programm wird derzeit noch gestaltet. Folgendes kann aber bereits bestätigt werden: Der Sarg von Robert Enke wird auf dem Rasen aufgebahrt, es folgt eine kirchliche Andacht sowie Trauerreden von Martin Kind, Ministerpräsident Christian Wulff, OB Stephan Weil und DFB-Präsident Theo Zwanziger. Die Veranstaltung wird umrahmt von musikalischen Darbietungen. Zum Ende der Veranstaltung wird der Sarg zur privaten Beerdigungsfeier überführt.