Dortmunds Shinji Kagawa (M.) erzielte in 14 Einsätzen vier Tore und bereitete ebenso viele Treffer vor
Dortmunds Shinji Kagawa (M.) erzielte in 14 Einsätzen vier Tore und bereitete ebenso viele Treffer vor

Das Glück der Tüchtigen

xwhatsappmailcopy-link

Köln - Druck auf die Bayern wollte Borussia Dortmund aufbauen. Der Deutsche Meister konnte am Sonntag in der Partie gegen den 1. FC Kaiserslautern vorlegen und hätte sich mit einem "Dreier" erst einmal an die Spitze gesetzt.

So setzte der BVB von Beginn an alles daran, das Rennen mit den Münchenern um die Herbstmeisterschaft offen zu gestalten. Doch es sollte ihm nicht gelingen. 1:1 endete die Partie mit den Pfälzern, die im Signal Iduna Park ein großes Quäntchen Glück auf ihrer Seite hatten.

Lautern wird für Kampf belohnt

Mit 121,6 Kilometern erzielten die Mannen von Trainer Jürgen Klopp die zweitbeste Laufleistung des Spieltags, einzig der Ball wollte nicht ganz so wie die Spieler. Nur Shinji Kagawa - mit 12,33 km hinter Kevin Großkreutz (12,42 km) fleißigster Dortmunder - schaffte es, das Runde ins Eckige zu befördern. Seine Kollegen Robert Lewandowski, Mats Hummels und Mario Götze scheiterten hingegen am Aluminium.

So war das Glück des Tüchtigen am 16. Spieltag beim FCK. Die "Roten Teufel" kämpften nämlich verbissen und liefen kaum weniger (119,6 km) als der Gegner in Schwarz-Gelb. Der versuchte zwar immer wieder, die Kompaktheit der Gäste mit Tempo-Fußball aufzubrechen, was 215 Sprints belegen (Rang 2). Doch eine gute Mannschaftsleistung und der in der Schlussphase überragende Keeper Kevin Trapp verhinderten den zweiten Treffer.

Den Ausgleich für die Lauterer erzielte Olcay Sahan im Anschluss an einen seiner 27 Sprints (Rang 11). Nachdem der Mittelfeldspieler in die Spitze vorgedrungen war, nutzte er die kurzzeitige Verwirrung in der BVB-Abwehr aus und versenkte einen seiner vier Torschüsse im Kasten von Roman Weidenfeller.

Bayern ringen VfB nieder

Richtig geackert hatte auch der FC Bayern München, der im Südgipfel beim VfB Stuttgart ran musste. Die Mannschaft von Jupp Heynckes lief ganze 4,1 km mehr als die Schwaben, die allerdings einen richtig guten Start erwischten. Christian Gentner hatte in der 7. Minute die Führung erzielt, die aber nicht lange Bestand haben sollte. Sechs Zeigerumdrehungen später war Mario Gomez zur Stelle und markierte mit seinem 14. Saisontor den 1:1-Ausgleich für die "Roten".

In der zweiten Halbzeit war der Nationalstürmer erneut zur rechten Zeit am rechten Ort. Linksverteidiger Philipp Lahm (15 Sprints) war mit in die Spitze gestoßen und legte mit einem seiner 75 Pässe für Gomez auf. Der brachte mitTreffer Nummer 15 nicht nur die Herbstmeisterschaft des FCB in fast trockene Tücher, sondern schob sich in der Torjägerliste auch wieder an Klaas-Jan Huntelaar vorbei.

Schalke mit Arbeitssieg

Der Niederländer hatte bereits am Freitag getroffen und mit seinem Tor zum zwischenzeitlichen 1:0 den Grundstein zum Sieg des FC Schalke 04 bei Hertha BSC (2:1) gelegt. Der Erfolg in der Hauptstadt war übrigens ein hartes Stück Arbeit für die "Knappen". 120,55 km legten die 14 eingesetzten Profis zurück (Rang 3), die in dieser Statistik ausgerechnet vom Ältesten in ihren Reihen angeführt wurden: Raul. Der 34-Jährige steuerte diesmal zwar keinen eigenen Treffer bei, war mit 12,29 km aber laufstärkster Schalker. Hinzu kommen noch 41 erfolgreiche Pässe (70,7 Prozent) und für einen Stürmer ganz starke 55,56 Prozent gewonnene Zweikämpfe.

Werder läuferisch top

Ebenfalls beeindruckend war der Auftritt des SV Werder Bremen gegen den VfL Wolfsburg. Die Mannschaft von Trainer Thomas Schaaf war nicht nur das laufstärkste Team des Spieltags (124,75 km), sondern - gemeinsam mit dem 1. FC Köln - das nach Toren erfolgreichste Team der Runde 16. Vier Treffer schenkten die Hanseaten den "Wölfen" ein, die zwar mit schnellem Spiel (234 Sprints - Rang 1) dagegen halten wollten, aber überfordert waren.

Werder, das in Florian Trinks (13,33 km), Aleksandar Ignjovski und Philipp Bargfrede (beide 13,04 km) die drei eifrigsten "Kilometerfresser" stellt, hatte das nötige Glück im Abschluss. Obwohl Trinks und Marko Arnautovic beste Chancen zu weiteren Toren ausließen, reichten die vier Treffer für drei Punkte, die den SVW wieder näher an die Spitzengruppe herangebracht haben.

Kommende Woche wäre den "Grün-Weißen" mit einem "Dreier" beim FC Schalke 04 der Sprung auf Rang 3 und in die Champions-League-Plätze möglich. Beste Voraussetzung dies zu schaffen, wäre eine ähnlich engagierte Leistung wie gegen Wolfsburg.

Gregor Nentwig