Bremens Tim Borowski stand gegen Freiburg nach seiner langen Verletzungspause erst zum dritten Mal wieder auf dem Platz
Bremens Tim Borowski stand gegen Freiburg nach seiner langen Verletzungspause erst zum dritten Mal wieder auf dem Platz

"Das geht nicht spurlos an einem vorbei"

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Freiburg - Lange Zeit hat der SV Werder Bremen beim SC Freiburg um den Sieg bangen müssen, am Ende sprang nach zwei Toren in der Schlussviertelstunde ein 3:1-Erfolg heraus und Werder verließ die Abstiegsränge.

Im Gespräch verrät Mittelfeldspieler Tim Borowski, was die Tabellenkonstellation für den Abstiegskampf bedeutet, spricht über den von ihm verschuldeten Elfmeter und bekennt sich zu seinem Trainer.

Frage: Herr Borowski, herzlichen Glückwunsch zum Sieg. Sie wirken erleichtert.

Tim Borowski: Ja, klar. Für uns als Mannschaft war das ganz, ganz wichtig. Wir haben eine tolle Teamleistung gezeigt, mit der Unterstützung unserer Fans im Rücken. Das waren ja tausende, die hier im Breisgau waren. Das war schon Gänsehautatmosphäre zum Schluss.

Frage: Die erste halbe Stunde ist Werder selbstbewusst aufgetreten. Warum hat gegen Freiburg das geklappt, was zuletzt nicht gelingen wollte?

Borowski: Wir haben ja keine Angst vor der Situation, wir stellen uns ihr und haben keinen Bammel, wenn wir auf den Platz gehen. Dazu trainieren wir zu gut und wollen das auch umsetzen.

Frage: Aber?

Borowski: Aber in der Vergangenheit hat das manchmal nicht geklappt. Heute war unsere Leistung, denke ich, aber schon wieder ganz gut. Aber es war auch natürlich noch nicht alles Gold, was glänzt.

Frage: Ihr Zweikampf mit Freiburgs Erik Jendrisek wurde mit Elfmeter geahndet. Zurecht?

Borowski: Ich habe es jetzt noch nicht im Fernsehen gesehen, ich glaube aber, das kann man pfeifen.

Frage: Danach, etwa zehn Minuten später, haben Sie erneut Foul gespielt.

Borowski: Sie meinen den Zweikampf mit Maximilian Nicu?

Frage: Ja, genau.

Borowski: Okay, aber das war nie im Leben Gelb würdig. Sonst wäre ich ja auch vom Platz geflogen. Schließlich hatte ich da bereits die Gelbe Karte in der Situation gesehen, die zum Elfer führte.

Frage: Nach dem Sieg haben Sie sehr intensiv mit Thomas Schaaf gejubelt. War das eine demonstrative Geste?

Borowski: Naja, ich bin mit einem Jahr Unterbrechung seit 1996 im Verein, das ist ja länger als jeder andere hier. Da geht das alles natürlich nicht spurlos an einem vorbei. Deswegen freue ich mich mit ihm, er sich mit mir und wir beide uns mit der Mannschaft. Das war schon ein enorm wichtiger Tag heute. Deswegen die Emotionen, die zum Sport dazugehören.

Frage: Was bedeutet der aktuell 14. Tabellenplatz für die restlichen Spiele?

Borowski: Wir sind jetzt in einer Situation, in der wir es wieder selbst in der Hand haben und selbst das Geschehen diktieren können.

Frage: Man guckt dann auch nicht mehr auf die Konkurrenz?

Borowski: Man schielt ein bisschen, aber im Grunde ist das zweitrangig. Wir müssen unsere Arbeit machen, erst dann brauchen wir auf die anderen zu schauen.

Aufgezeichnet von Christoph Ruf