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Lukas Podolski (l.) gewann gegen Leverkusen 64 Prozent seiner Zweikämpfe am Ball
Lukas Podolski (l.) gewann gegen Leverkusen 64 Prozent seiner Zweikämpfe am Ball

"Das Derby kam uns gut gelegen"

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Nach drei Niederlagen in Folge überraschte der 1. FC Köln mit einem torlosen Remis im rheinischen Derby bei Bayer 04 Leverkusen. Zu den effektivsten Kölnern zählte Nationalspieler Lukas Podolski, der sich Bestnoten für seinen unermüdlichen Einsatz verdiente.

Nach dem Spiel äußerte sich "Prinz Poldi" zum Kölner Aufschwung und warum er Bayern München im Meisterschaftskampf die Daumen drückt.

bundesliga.de: Lukas Podolski, der 1. FC Köln hat 0:0 bei Bayer Leverkusen gespielt. Ist die Wiedergutmachung für das 1:5 gegen Stuttgart in der letzten Woche gelungen?

Lukas Podolski: Auf jeden Fall. Wir sind das Derby angegangen, wie man ein Derby angehen muss: mit Leidenschaft, mit Zweikämpfen, mit Laufbereitschaft. Wir haben es Leverkusen schwer gemacht und uns den Punkt verdient, auch wenn Leverkusen mehr Spielanteile hatte. Bayer hat eine sehr gute, spielstarke Mannschaft. Da kann man nicht einen Hurrafußball nach vorne spielen, attackieren und auf Sieg spielen. Man muss abwarten, Zweikämpfe gewinnen und die Konter setzen. Wir haben verpasst, den letzten Pass durchzuspielen. Sonst wäre vielleicht sogar ein Tor für uns dringewesen. In der 1. Halbzeit hatte Sebastian Freis eine Superchance, die Renè klasse pariert..

bundesliga.de: Wie ist die Entwicklung des FC nach dem 1:5 gegen Stuttgart zu beurteilen?

Podolski: Positiv. Das Derby kam uns gut gelegen. Da kann man vieles wieder gutmachen, gerade für die Fans. Das ist uns gut gelungen. Das 0:0 fühlt sich wie ein Sieg an.

bundesliga.de: Sebastian Freis meinte, die Mannschaft habe sich vor dem Spiel wieder zusammengerauft. Das hätte man vor dem Derby in der Kabine gemerkt. Was war anders als zuletzt?

Podolski: Wir haben uns in der Kabine heiß gemacht, hatten eine gute Stimmung. Das hat sich dann auf den Platz übertragen. Jeder wusste, um was es geht. Das habe ich auch vor dem Derby gefordert. Und das hat man auf dem Platz gesehen.

bundesliga.de: Sie gehören zu den wenigen Spielern, die in der Region aufgewachsen sind und für die das Derby eine besondere Bedeutung hat.

Podolski: Die hat es auch. Es ist ein kleines Derby, das darf man nicht so hoch hängen. Die richtigen Derbys sind traditionell die gegen Mönchengladbach oder Düsseldorf. Da freue ich mich umso mehr, dass wir gegen so eine starke Mannschaft wie Leverkusen einen Punkt mitnehmen konnten.

bundesliga.de: Adam Matuschyk hat sein Debüt im Kölner Profiteam gegeben. Wie hat er seine Sache aus Ihrer Sicht gemacht?

Podolski: Ich muss Adam Matuschyk loben. Seine Leistung ist nicht selbstverständlich, wenn man sein erstes Bundesliga-Spiel in so einer Situation macht, in der es um alles geht, noch dazu in einem Derby. Er gehörte zu den Spielern, die das Spiel ein mitbestimmt haben. Wir haben in der ganzen Woche schon viel miteinander gesprochen, weil es sich abgezeichnet hat, dass er spielen wird. Ich habe ihm gesagt: Spiele so wie bei den Amateuren oder der A-Jugend. Mache einfach Dein Ding. Und das hat er sensationell gemacht.

bundesliga.de: Wie wichtig war es auch im Hinblick auf den nächsten Gegner Bayern München, nach längerer Zeit wieder einmal ohne Gegentor zu bleiben?

Podolski: Das war wichtig. Nach drei Niederlagen in Folge war das nicht einfach gegen so eine starke Mannschaft einen Punkt mitzunehmen.

bundesliga.de: Die starke Defensive war der Schlüssel zum Kölner Erfolg in der Hinrunde. Muss der FC wieder verstärkt auf die Defensive setzen?

Podolski: Ja. Es wäre zwar schöner, wenn wir fünf, sechs Torchancen herausspielen würden. Aber in unserer Situation heißt es erst einmal, Punkte sammeln. Wenn wir die nötigen Punkte haben, dann können wir auch mehr nach vorne spielen und attackieren. Wir sind mit dem Punkt zufrieden. Der Abstand nach unten hat sich nicht verringert. Jetzt kommt nächste Woche Bayern München. Dann haben wir die obere Tabellenhälfte abgearbeitet. Danach kommen die schwierigen Spiele, in denen es gegen die direkten Konkurrenten geht. Da müssen wir dann die Big Points machen.

bundesliga.de: Jetzt treffen Sie bei der Nationalmannschaft unter der Woche viele alte Kollegen vom FC Bayern, gegen den Sie am kommenden Samstag spielen werden. Welche Gefühle kommen da in Ihnen auf?

Podolski: Jetzt freue ich mich erst einmal über den Punkt. Gegen die Bayern spielen wir erst am Wochenende.

bundesliga.de: Wäre Ihnen Bayern München als Deutscher Meister lieber als Bayer Leverkusen?

Podolski: Bayern ist mein alter Verein. Ich drücke ihnen natürlich wenn es um die Meisterschaft geht die Daumen, ich habe da noch viele Freunde. Ich telefoniere noch oft mit vielen Leuten vom Verein und der Mannschaft.

Das Gespräch führte Tobias Gonscherowski