Eintracht Frankfurt hat dem FC Bayern München alles abverlangt, am Ende aber mit 0:2 den Kürzeren gezogen - an Sebastian Jung (l., hier gegen Franck Ribery) lag das allerdings nicht
Eintracht Frankfurt hat dem FC Bayern München alles abverlangt, am Ende aber mit 0:2 den Kürzeren gezogen - an Sebastian Jung (l., hier gegen Franck Ribery) lag das allerdings nicht

"Das darf uns nicht passieren"

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München - Eigentlich war alles angerichtet für Eintracht Frankfurt. Als Tabellendritter reiste der Aufsteiger zum Gipfeltreffen in die Allianz Arena - im Gepäck ein Torwart in Galaform und ein erstaunlich forsches Auftreten. Dennoch zogen die Hessen nach großem Kampf , weil der FC Bayern München in den entscheidenden Momenten einfach seine Klasse zeigte.

Außenverteidiger Sebastian Jung gehörte dabei definitiv zu den Aktivposten der SGE: Der U-21-Nationalspieler hatte in seinem Team nicht nur die meisten Ballkontakte (57), sondern startete auch immer wieder gefährliche Vorstöße und schlug sogar die meisten Flanken der Partie (vier). Als Belohnung für seine bislang starke Saison wurde Jung am Montag für das A-Länderspiel gegen die Niederlande nachnominiert .

Im Interview mit bundesliga.de spricht der Rechtsfuß über den unglücklichen Spielverlauf gegen den Rekordmeister, den schier unüberwindbaren Rückhalt im Tor und das bevorstehende Duell mit dem Tabellenletzten.

bundesliga.de: Herr Jung, 0:2 in München verloren - geht das Resultat für Sie in Ordnung? Wie haben Sie das Spiel gesehen?

Sebastian Jung: Wenn man die Chancen sieht, dann schon. Aber ich denke, wir haben dennoch ein gutes Spiel abgeliefert. Wir wollten den Bayern Paroli bieten und haben das sehr gut gemacht. Und mit ein bisschen Glück hätten wir heute vielleicht sogar einen Punkt mitnehmen können.

bundesliga.de: Das erste Gegentor per Konter ist aus einer Ecke für die Eintracht entstanden. Zahlt man als Aufsteiger gegen die großen Bayern gerade in solchen Situationen Lehrgeld?

Jung: Das darf uns hier in München natürlich nicht passieren, das ist klar. Es ist dann doch so gekommen und war danach nicht mehr zu ändern. Dennoch haben wir auch in der zweiten Halbzeit noch ganz gut mitgehalten und vor allem mitgespielt. Mit dem Lattentreffer (nach Kopfball von Anderson in der 50. Minute, Anm. d. Red.) hätten wir vielleicht das 1:1 machen können - wer weiß, wie das Spiel dann ausgegangen wäre. Wir nehmen das nun aber so mit, schauen auf ein gutes Spiel von uns zurück und gehen darum auch gestärkt daraus hervor.

bundesliga.de: Ihr Schlussmann Kevin Trapp hat heute zweifellos Schlimmeres verhindert. Was sagen Sie zu seiner grandiosen Leistung?

Jung: Er hat heute sicherlich einige gute Paraden gehabt. Nach dem 0:1 mussten wir ein bisschen mehr für die Offensive tun. Dann ist es klar, dass die Bayern auch zu mehr Chancen kommen. Aber er hat ja schon in den vergangenen Wochen bewiesen, dass er die Bälle nicht bloß aus dem Netz holen, sondern schon vorher sehr gut entschärfen kann.

bundesliga.de: Trotz des guten Auftritts in der Allianz Arena ist Frankfurt nun schon seit drei Spielen ohne Sieg. Droht der Mannschaft nach dem starken Saisonstart nun womöglich der Knacks?

Jung: Nein. Wenn man sieht, wie wir uns hier präsentiert haben, denke ich nicht, dass man da einen Knacks erkennen kann. Für uns gilt es nun einfach, gegen den FC Augsburg nächste Woche zuhause drei Punkte zu holen. Da werden wir genauso auftreten wie heute und dann sollte uns das auch gelingen.

Das Gespräch führte Stefan Missy