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Dario Lezcano - Ingolstadts Mann bei der Copa America

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Ingolstadt - Dario Lezcano hat die Erwartungen beim FC Ingolstadt mehr als erfüllt. Nun will der Mann, der schon als 17-Jähriger in die Schweiz wechselte, auch international weiter für Furore sorgen.

Als Dario Lezcano im Januar 2016 den Ingolstädter Fans vorgestellt wurde, war ihm erhöhte Aufmerksamkeit sicher. Das also war der teuerste Einkauf der Clubgeschichte, der Mann, der zuletzt in der Schweizer Raiffeisen Super League Tore wie am Fließband geschossen hatte und neuerdings auch in der Nationalmannschaft seines Heimatlandes Paraguay knipste.

Kein Wunder also, dass die Vorfreude in Oberbayern groß war nach all den Vorschuss-Lorbeeren. "Seine Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor zeichnet ihn ebenso aus wie sein unermüdlicher Siegeswille", sagte Sportdirektor Thomas Linke. "Wir sind überzeugt davon, dass wir auch über die aktuelle Spielzeit hinaus noch viel Freude an Dario haben werden."

- © imago / Zink

Ein Spätberufener

So war es dann auch. Zwei Tore in 17 Spielen gelangen dem Angreifer, zusammen mit den vier Assists ist das eine ordentliche Quote, zumal im System des scheidenden Trainers Ralph Hasenhüttl die Angreifer die ersten Verteidiger sind und abgesehen von drei Spielern (Moritz Hartmann, Lukas Hinterseer, Mathew Leckie) kein einziger Akteur mehr als zwei Tore vorzuweisen hat. Lezcano absolvierte zudem alle 17 Bundesligaspiele seit seinem Wechsel, 15 Mal stand er in der Startelf. Er hatte seinen Anteil an der Erfolgsgeschichte des FCI.

In Sachen Nationalmannschaft ist Lezcano allerdings ein Spätberufener. Erst im Oktober 2015 – zwei Monate vor seinem Wechsel nach Ingolstadt – absolvierte er sein erstes Länderspiel für sein Heimatland, mit dem er sich gerade auf die Copa America Centenario vorbereitet. In der kurzen Zeitspanne seither hat er in sechs Spielen vier Mal getroffen – eine beachtliche Quote, die es Trainer Ramon Diaz unmöglich machte, ihn nicht zu berücksichtigen. Und das trotz großer Konkurrenz im Angriff – Augsburgs Raul Bobadilla etwa, der ebenfalls im vorläufigen Aufgebot war, wurde letztlich doch nicht nominiert. Bei der Copa, die vom 3. bis 26. Juni ausgetragen wird, trifft Paraguay in der Gruppenphase auf Costa Rica, Kolumbien und den Gastgeber USA.

Trotz der parallel stattfindenden EM in Frankreich, für die sich die Eidgenossen qualifiziert haben, wird der eine oder andere Schweizer Fußballfreund auch ein Auge Richtung USA werfen. Schließlich ist Lezcano, der Interviews allerdings immer noch lieber auf spanisch gibt, dort ein alter Bekannter. Im zarten Alter von 17 Jahren war der Junge, der sieben Geschwister hat, aus der paraguayanischen Hauptstadt Asuncion in die Schweiz gewechselt.

- © imago / Jose Jacome

Lange Jahre in der Schweiz

Beim FC Wil blieb er drei Jahre, ehe er 2011 zum FC Thun in die erste Liga wechselte. Ein Jahr später ging es nach Luzern, wo er unter Trainer Markus Babbel weiter aufblühte und insgesamt 41 Tore in 117 Partien erzielte. Doch seine Karriere verlief nicht immer wie aus dem Lehrbuch. Zu Beginn seiner Karriere galt der bullige Angreifer als verletzungsanfällig, seine Zuneigung zu gezuckerten Getränken war der Fitness nicht förderlich – längst hat der 26-Jährige auf Mineralwasser umgestellt.

Beim FCI sind sie glücklich, dass Lezcano da ist und wären heilfroh, wenn er seinen Vertrag in Oberbayern erfüllen würde. Ingolstadts Mann bei der Copa America ist bis 2020 an die Schanzer gebunden.

Christoph Ruf