Fester Bestandteil der Schalker Elf: Daniel Caligiuri - © © DFL DEUTSCHE FUSSBALL LIGA
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Daniel Caligiuri vom FC Schalke 04 im Interview: "Das musste raus aus den Köpfen"

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Gelsenkirchen - Nach zuletzt drei Pflichtspielsiegen in Serie scheint der FC Schalke 04 zurück in die Erfolgsspur gefunden zu haben. Im Exklusiv-Interview mit bundesliga.de spricht Daniel Caligiuri über die Gründe für die Wende, über den Höhenflug von Weston McKennie und über die Chancen auf einen offenen Titelkampf.

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bundesliga.de: Herr Caligiuri, erst fünf Niederlagen, jetzt drei Pflichtspielsiege in Folge: Ist der FC Schalke 04 aus dem Gröbsten raus?

Daniel Caligiuri: Na ja, wir stehen immer noch unten in der Tabelle. Aber man sieht, dass wir zuletzt Fortschritte gemacht haben. Vor allem stehen wir defensiv wieder viel stabiler und lassen wenig zu. In allen drei Spielen haben wir die Null gehalten, das ist für den Kopf sehr wichtig. Aber auch vorne läuft es jetzt besser. Uns gelingt endlich wieder das 1:0 zu machen und in Führung zu gehen. Dass wir die Mentalität haben, einen solchen Vorsprung dann auch zu halten, haben wir in der vergangenen Saison oft genug bewiesen. Ich glaube, dass wir jetzt wieder im Vorwärtsgang unterwegs sind.

bundesliga.de: Wo sehen Sie die Gründe dafür, dass es anfangs nicht rund lief?

Caligiuri: Am Anfang verlässt man sich noch darauf, dass ja nicht alles schlecht ist. War es ja auch nicht, bloß die Punkte haben gefehlt. Wenn man dann aber die ersten zwei, drei Partien verloren hat und es im folgenden Spiel lange 0:0 steht, hast du ständig im Hinterkopf "jetzt bloß nicht schon wieder ein Gegentor". Nur: Wenn Du so denkst, bekommst du den Gegentreffer natürlich erst recht. Das musste raus aus den Köpfen. Und ich denke, das ist uns gelungen.

bundesliga.de: Wie war in dieser Phase die Stimmung im Team?

Caligiuri: Wir haben immer zusammengehalten und nie daran gezweifelt, dass wir eine Riesenqualität haben und gemeinsam aus der Misere herauskommen werden. Die Resultate der englischen Woche waren die ersten Schritte in die richtige Richtung. Und mit Basti (Bastian Oczipka; d. Red.) und Benji (Benjamin Stambouli; d. Red.) kommen jetzt noch zwei sehr wichtige Spieler zurück.

"Ich glaube ein Assist oder ein Tor von mir liegt in der Luft "

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bundesliga.de: Sie gehören zum Mannschaftsrat. Was kann man tun als Spieler, dessen Wort Gewicht hat?

Caligiuri:Wichtig ist, dass man sich gegenseitig unterstützt und dass jeder mitgenommen wird, auch die, die vielleicht zunächst nicht so viel Einsatzzeit bekommen. Dafür zu sorgen, dass das gelingt, das ist gerade auch die Aufgabe der älteren Spieler.

bundesliga.de: Sie spielen bald zwei Jahre für Schalke und haben in dieser Zeit gerade einmal zwei Bundesliga-Spiele verpasst. Wie fühlt es sich an, beinahe unverzichtbar zu sein?

Caligiuri: Ich freue mich natürlich darüber, dass ich gebraucht werde, glaube aber auch, dass auf mich stets Verlass ist. Selbstverständlich habe ich das auch dem Trainer zu verdanken, der mir sein Vertrauen schenkt. Indem ich zeige, dass man immer auf mich setzen kann, egal auf welcher Position ich benötigt werde, möchte ich etwas zurückgeben.

bundesliga.de: Wie groß Tedescos Vertrauen ist, zeigt sich auch daran, dass er an Ihnen festhält, obwohl es für Sie noch nicht so gut läuft, wie in der Vorsaison?

Caligiuri: Das stimmt. Ich würde mir natürlich wünschen, zu diesem Zeitpunkt bereits die eine oder andere Torbeteiligung oder sogar einen Treffer aufweisen zu können.

"Unser Anspruch muss es sein, im Kampf um die internationalen Plätze am Ende wieder dabei zu sein "

bundesliga.de: In der vergangenen Saison waren es insgesamt sechs Tore und zehn Assists...

Caligiuri: In Düsseldorf war ich zumindest nah dran an meiner ersten Torbeteiligung in dieser Saison, weil ich beide Treffer mit eingeleitet habe. Ich glaube ein Assist oder ein Tor von mir liegt in der Luft. In der vergangenen Saison habe ich mein erstes Tor auch erst am 11. Spieltag erzielt. Und danach lief es richtig gut, mit vielen Torbeteiligungen in Serie. Im Übrigen muss man berücksichtigen, dass ich zuletzt rechts in der Viererkette und damit eine Station weiter hinten gespielt habe und nun defensiver denken muss, als zuvor in der Fünferkette. Ich mache mir aber auch gar keinen Druck. Letztlich zählt ohnehin nur, dass wir als Mannschaft erfolgreich sind. Wer dann trifft, ist eigentlich egal.

bundesliga.de: Zuletzt war das Weston McKennie. Wie geht der 20-jährige um mit dem neuen Wirbel um seine Person?

Caligiuri:Weston ist so, wie man sich einen Amerikaner vorstellt, immer locker, immer lässig. Ein super Typ, der selbst viel lacht und uns zum Lachen bringt. Natürlich bekommt er von uns älteren Spielern ab und an auch mal einen Spruch, das gehört einfach dazu. Mir gefällt seine Mentalität, er ruft immer alles ab, ob im Training oder im Spiel. Und ich bin sicher, dass seine beiden Tore gegen Moskau und Düsseldorf erst der Anfang waren, und er für uns noch sehr viel wichtiger werden wird.