Toni Kroos hat in der laufenden Saison einen Treffer erzielt und sechs Assists gegeben
Toni Kroos hat in der laufenden Saison einen Treffer erzielt und sechs Assists gegeben

"Damit können wir leben"

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München - Der FC Bayern hat sich nach dem Stolperstart in die Rückrunde wieder gefangen. Drei Tage nach dem Pokaltriumph beim VfB Stuttgart feierte der Rekordmeister einen ebenso souveränen wie ungefährdeten 2:0-Heimsieg gegen den 1. FC Kaiserslautern.

Im Interview ordnet Toni Kroos den Erfolg ein und erklärt, was im Bayern-Spiel noch besser werden muss.

Frage: Herr Kroos, sind Sie zufrieden mit dem Ergebnis?

Toni Kroos: Auf jeden Fall! Wir sind top motiviert rausgegangen, haben sehr aggressiv begonnen und gut gearbeitet. Wir haben Lautern nicht ins Spiel kommen lassen, so dass sie nur lange Bälle spielen konnten. Wir sind früh in Führung gegangen und haben den Ball gut laufen lassen. Ich denke, man hat gesehen, dass wir relativ schnell die Entscheidung haben wollten.

Frage: Wieso konnten Sie das Niveau nach dem Seitenwechsel nicht mehr halten?

Kroos: In der zweiten Hälfte war es zwar kein Feuerwerk mehr, aber wir haben auch nichts mehr anbrennen lassen. Wenn man 2:0 führt, dann kann man es ruhig runterspielen. Das haben wir getan.

Frage: Die große Frage vor dem Spiel war, ob der Knoten in der Rückunde platzt? Ist er denn geplatzt?

Kroos: In der ersten Halbzeit haben wir an die Leistung aus dem Stuttgart-Spiel angeknüpft. Ich denke, das war absolut okay. Klar kann es auch mal 4:0 oder 5:0 ausgehen, aber unser Sieg war zu keinem Zeitpunkt in Gefahr.

Frage: Hätten Sie heute nicht etwas für das Torverhältnis tun können?

Kroos: Das weiß ich nicht. Es gab in der Hinrunde viele Gegner, die nach einem Rückstand in der zweiten Hälfte versucht haben, ranzukommen und hinten auf gemacht haben. Die sind dann in unsere Konter gelaufen. Das hat Lautern nicht gemacht und relativ konstant über die 90 Minuten hinten gestanden. Ich denke, dass sie mit dem 2:0 leben konnten.

Frage: War es ein Schrit nach vorne?

Kroos: In der Bundesliga muss man erstmal jeden Gegner schlagen. Natürlich war der FCK keine Übermannschaft, aber das war Hamburg letzte Woche auch nicht. Insofern war es ein Schritt nach vorne.

Frage: Auch im Vergleich zum Stuttgart-Spiel?

Kroos: Ich glaube, dass wir in Stutgart über die 90 Minuten gesehen noch einen Tick besser gespielt haben. Weil es heute eher entschieden war, waren wir darauf bedacht, Ballbesitz zu haben.

Frage: Also geht es noch besser?

Kroos: Es geht immer besser! Aber, wie gesagt - es war schon früh entschieden...

Frage: Man hatte bisweilen den Eindruck, dass die Kälte Ihren Spieltrieb unterdrückt. Sind Sie froh, dass Deutschland in der kommenden Woche etwas auftauen soll?

Kroos: Nein, daran lag es nicht. Am Mitwoch war es auch in Stuttgart sehr kalt und dort haben wir auch spielerisch überzeugt. Heute lag es einfach nur daran, dass wir nicht gezwungen wurden, nach vorne zu spielen. Wir haben uns in der zweiten Hälfte neutralisiert.

Frage: Inweit ist es wichtig, eine Stammformation zu haben?

Kroos: Klar ist das wichtig. Man hat gesehen, dass die Automatismen immer besser greifen. Die waren ja auch noch drin von der Vorrunde.

Frage: Der Zweikampf mit Dortmund um den Titel geht weiter...

Kroos: So ist es. Wir haben gehofft, dass der BVB heute vielleicht Punkte lässt, weil Leverkusen ein starker Gegner war. Das ist aber leider nicht geschehen.

Aus der Allianz Arena berichtet Johannes Fischer