Eren Derdiyok steht zum 17. Mal in der Startelf von Bayer Leverkusen
Eren Derdiyok steht zum 17. Mal in der Startelf von Bayer Leverkusen

"Dafür wurden wir bestraft"

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München - Die bayerische Landeshauptstadt bleibt für Bayer Leverkusen ein schlechtes Pflaster: Seit mehr als 21 Jahren hat die "Werkself" in München beim FC Bayern nicht mehr gewonnen. Selten war aber eine Pleite gegen den FCB so schmerzhaft.

Das deutliche 1:5 (0:4) beim Rekordmeister war nicht nur ein Dämpfer fürs Selbstvertrauen der immer noch besten Rückrundenmannschaft. Die Chancen für Bayer, sich im Saisonendspurt doch noch an Borussia Dortmund vorbeizuschieben und sich die Meisterschaft zu holen, wurden dadurch sehr gering.

Schwache erste Halbzeit der "Werkself"

Vier Spieltage vor Schluss fehlen Leverkusen nun acht Zähler auf den BVB. Unmöglich ist eine solche Aufholjagd nicht, Dortmund hatte ja 2002 etwas Ähnliches geschafft. Doch nach dem souveränen Auftritt der Westfalen beim 3:0 gegen den SC Freiburg ist es schwer vorstellbar, dass der BVB nochmal einbricht.

Leverkusen wirkte nach dem frühen Gegentor bei den Bayern in der ersten Halbzeit völlig von der Rolle, nach vorne wollte nichts klappen. Erst als der FCB nach der Pause einen Gang zurückschaltete, ergaben sich für die "Werkself" Chancen, die Bayer zumindest für einen Ehrentreffer nutzte.

Im Interview spricht Torschütze Eren Derdiyok über den Auftritt in München und Leverkusens Ziel in den letzten vier Spielen.

Frage: Herr Derdiyok, das 1:5 war deutlich. Haben Sie einen Erklärungsansatz für diese Niederlage?

Eren Derdiyok: Das was der Trainer von uns verlangt hat, haben wir überhaupt nicht umgesetzt. Ich weiß auch nicht, warum.

Frage: Was war das genau?

Derdiyok: Der Trainer hatte uns erklärt, dass wir auf unsere Chancen warten müssen. Das haben wir aber nicht umgesetzt. Wir hatten überhaupt keinen Spielfluss, haben zudem noch individuelle Fehler gemacht, und dafür wurden wir bestraft.

Frage: Eine Aufholjagd kam dann aber nicht...

Derdiyok: Wenn man dann erst mal 0:3 hinten liegt, dann wird der Gegner immer stärker. Dann kam auch noch das vierte Tor. Dann wird es in der zweiten Halbzeit sehr schwer, einen Vier-Tore-Rückstand aufzuholen.

Frage: Bayer hatte sich sehr viel vorgenommen, denn man wollte gegenüber Borussia Dortmund vorlegen. Wie sehr schmerzt es denn, diese Chance verpasst zu haben?

Derdiyok: Das Spiel ist vorbei. Wir hatten ein Ziel, und das ist Platz 2. Wir haben sechs Punkt Vorsprung auf Bayern, und es sind noch vier Spiele. Für uns muss es das Ziel sein, dass wir alle Spiele gewinnen, damit wir Platz 2 halten können.

Aufgezeichnet von Jessica Pulter