Horst Heldt ist zufrieden - Schalke gewann fünf der vergangenen sechs Spiele
Horst Heldt ist zufrieden - Schalke gewann fünf der vergangenen sechs Spiele

"Da war richtig Rambazamba!"

xwhatsappmailcopy-link

Bremen - Auf Schalke wurde unter der Woche viel geredet, besser gesagt, Manager Horst Heldt hatte seinen Spielern einiges zu sagen. "Mir ist die Hutschnur hochgegangen", resümierte Heldt seine Gefühlslage, als er sich das Viertelfinale der Champions League anschauen musste - daheim im Sessel. Also mahnte er seine Schalker, sich für den Saisonendspurt auf das Wesentliche zu fokussieren, damit es mit der Qualifikation der "Königsklasse" klappt.

Es gebe keinen Grund zur Selbstzufriedenheit und keine Zeit mehr für Ausreden, mahnte Heldt: "Ich will in Bremen nicht wieder stehen und nach irgendwelchen Gründen suchen müssen. Das geht mir auf den Keks." , doch nach den ersten 45 Minuten im Bremer Weserstadion glaubte Heldt noch, seine Mannschaft hätte ihm doch nicht zugehört ...

Frage: Haben Sie den Schock der ersten Halbzeit schon verdaut?

Horst Heldt: Man muss ganz ehrlich sagen, die gehört zu den Top 3 der schlechtesten Halbzeiten, die wir gespielt haben. Wir haben Glück gehabt, dass wir nicht in Rückstand geraten sind. Es hat gar nichts funktioniert. Wir haben keine Durchschlagskraft nach vorne gehabt, wir haben keine Ordnung gehabt, wir waren viel zu weit vom Mann weg - das war wirklich sehr sehr schlecht.

Frage: Wann hatten Sie wieder Hoffnung?

Heldt: Ich war glücklich, dass wir mit 0:0 in die Halbzeit gegangen sind, und in der zweiten Hälfte war es dann sehr ordentlich. Da muss man sagen, dass wir zum rechten Zeitpunkt das Tor gemacht haben. Danach war das Spiel ein bisschen offen. Natürlich möchte ich auch nicht wissen, was passiert wäre, wenn wir in dieser Phase ein Tor bekommen hätten. Aber das 2:0 brachte dann die Sicherheit und man hat gemerkt, dass die Bremer aufgegeben haben.

Frage: Timo Hildebrand sagte, die Bremer hätten das Spiel in der zweiten Halbzeit hergeschenkt. Sehen Sie das auch so?

Heldt: Ja, das kann man so sehen und wir beschweren uns nicht. Das zweite Tor war natürlich eine Einladung. Aber Raffael ist richtig gut ins Spiel gekommen, hat für viel Bewegung gesorgt. Beim ersten Tor war er auch mit beteiligt. Wir waren besser, der Gegner war vielleicht auch ein bisschen schlechter, deswegen haben wir gewonnen - das ist auch mal schön.

Frage: Aber haben Sie nicht während der ersten Halbzeit gedacht: Warum erzähle ich das am Donnerstag alles, wenn die Spieler doch nicht zuhören?

Heldt: Noch viel schlimmer - warum erzähle ich noch am Freitagabend etwas? (lacht) Ich habe mit dem Großteil der Mannschaft gesprochen, aber im Grunde sollte ich mich dann doch wieder zurückziehen mit meinen Äußerungen.

Frage: Gegen Hoffenheim wurde zuletzt zwar gewonnen, aber nicht im Hurra-Stil - die erste Halbzeit war eine Katastrophe, die zweite war besser, aber zufrieden können Sie doch nicht sein oder?

Heldt: Aber am Ende stehen sechs Punkte da und damit sind wir erst mal zufrieden. Das Ergebnis stimmt. Es ist tatsächlich so, dass wir auch schlechte Halbzeiten produzieren. Trotzdem haben wir gewonnen.

Frage: In der Kabine soll es in der Pause laut geworden sein ...

Heldt: Jens Keller hat es in der Halbzeit auch wieder angesprochen, da war richtig Rambazamba in der Kabine. Man muss dann schon konstatieren, dass sie danach sehr viel besser rausgekommen sind - auch wenn das nicht so schwierig war. Aber am Ende des Tages haben sie gewonnen, und das zählt auch mal.

Frage: Was genau sah das Rambazamba vom Trainer denn aus?

Heldt: Das weiß ich nicht, ich war nicht mit in der Kabine - aber man hat es bis auf die Tribüne gehört (lacht).

Aus Bremen berichtet Petra Philippsen