Aaron Ramsey erzielt den 1:0-Siegtreffer der Gunners - Neven Subotic (r.) kann nicht mehr eingreifen
Aaron Ramsey erzielt den 1:0-Siegtreffer der Gunners - Neven Subotic (r.) kann nicht mehr eingreifen

"Da haben wir alle gepennt"

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Dortmund - Es war nach 62 Minuten Arsenals erster Torschuss - und der landete gleich im Dortmunder Netz. Auch aus diesem Grund war BVB-Verteidiger Neven Subotic nach der 0:1-Niederlage gegen die Gunners reichlich bedient.

Nach dem Spiel schilderte Subotic seine Sicht des Gegentreffers und sprach über eine unverdiente Niederlage, sparte bei der Analyse der gesamten Partie aber auch nicht mit Selbstkritik. Ein Interview über Frust, Effizienz und Perspektiven.

Frage: Neven Subotic, der BVB hatte das Spiel über weite Strecken im Griff, aber Arsenal hat die Punkte mitgenommen. Wie groß ist der Frust?

Neven Subotic: Wir waren die bessere Mannschaft und haben noch nicht einmal einen Punkt geholt. Das ist natürlich schon enorm frustrierend. Es war auf jeden Fall eine unglückliche Niederlage. Und meiner Meinung nach war sie auch ein bisschen unverdient. Aber uns hat einfach das Tor gefehlt.

Frage: War die Chancenverwertung dieses Mal der große Unterschied zwischen Dortmund und Arsenal?

Subotic: In der ersten Halbzeit hatten wir mehr Chancen als Arsenal und wir hatten auch die besseren Chancen. In der zweiten Halbzeit ging es dann so weiter. Der Unterschied war dieses Mal, dass wir von unseren guten Möglichkeiten keine genutzt haben. Arsenal hatte insgesamt weniger Chancen, auch keine wirklich hochkarätigen. Aber sie haben zweimal geflankt und einmal entstand daraus sofort das Tor. Das war an Effizienz wirklich nicht zu überbieten, was Arsenal gezeigt hat.

Frage: War der Gegentreffer von Aaron Ramsey vermeidbar?

Subotic: Es war eine ähnliche Situation wie schon bei dem Gegentreffer bei Arsenal vor zwei Wochen. Die Flanke kommt auf Giroud, der verlängert dieses Mal den Ball mit dem Kopf - und zwar so, dass Ramsey nur noch aus einem Meter Torentfernung einnicken muss. Wir wissen, dass Arsenal mit Spielern wie Sagna oder Özil gut flanken kann. Wir wissen auch, dass Giroud sehr kopfballstark ist. Und trotzdem ist es in dieser Situation passiert. Da haben wir alle gepennt. Und wir haben erneut einen Beleg dafür bekommen, was es heißt, in der Champions League zu spielen. Da wird jeder Fehler gleich genutzt und bestraft.

Frage: Als das Tor nach 62 Minuten fiel, hatte sich der BVB ein Torschussverhältnis von 11:0 erarbeitet.

Subotic: Das ist wirklich krass. Aber die Zahlen entsprechen auch meinem Gefühl auf dem Platz. Wir haben ganz gut nach vorne gespielt und hatten unsere Chancen, auch wenn es gegen Arsenal verdammt schwer war. Sie haben zum Großteil mit acht Mann 30 Meter vor dem eigenen Tor gestanden und sehr intensiv verteidigt. Aber trotzdem müssen wir da einfach mal ein Tor schießen. Ich weiß, dass die Jungs dass können. Und ich bin mir auch sicher, dass wir das gegen Neapel wieder gutmachen werden.

Frage: Zurzeit ist der BVB nur noch Gruppendritter und liegt jeweils drei Zähler hinter Arsenal und Neapel. Wie schätzten Sie jetzt die Situation ein?

Subotic: Es war natürlich eine sehr wichtige Partie für uns, das ist gar keine Frage. Es gibt nur sechs Gruppenspiele und wir haben jetzt schon die zweite Partie verloren. Es wäre sehr wichtig gewesen, gegen Arsenal wenigstens unentschieden zu spielen. Aber wir können das trotzdem wieder ausbügeln, indem wir unser nächstes Heimspiel gegen Neapel gewinnen. Dann haben wir weiterhin alle Chancen auf das Achtelfinale. Es ist noch alles offen in unserer Gruppe.

Aufgezeichnet von Dietmar Nolte