Branko Jelic erzielt artistisch das "Tor des Tages" in Cottbus
Branko Jelic erzielt artistisch das "Tor des Tages" in Cottbus

Cottbus feiert Rückkehr des Selbstvertrauens

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Eine große Portion Aberglauben, ein spektakulärer Fallrückzieher und jede Menge Herzblut haben Energie Cottbus im Kampf gegen den Abstieg wieder Hoffnung gegeben.

Bei den Lausitzern löste der 1:0 (0:0)-Erfolg im Kellerduell gegen den Karlsruher SC Jubelstürme und große Erleichterung aus.

Dagegen gab KSC-Sportdirektor Rolf Dohmen seinem Trainer Edmund Becker nach der sechsten Niederlage aus den vergangenen sieben Spielen schon mal sicherheitshalber eine Jobgarantie: "Er ist unantastbar. Wir gehen mit Herrn Becker auch in die 2. Bundesliga."

"Wir haben die Kurve gekriegt"

Derweil sah Tabellenschlusslicht Cottbus nach dem ersten Saison-Heimsieg am 13. Spieltag wieder Licht am Ende des Tunnels und blickte positiv in die Zukunft.

"Jetzt haben wir die Kurve gekriegt und haben eine ganz andere Situation. Der Sieg war sehr gut für unser Selbstvertrauen", sagte der erleichterte Energie-Trainer Bojan Prasnikar. Gleichzeitig freute sich der Slowene besonders über den Einsatzwillen seiner Mannschaft: "Das Team hat ein großes Herz gezeigt. Jetzt werden wir versuchen, auch noch besser zu spielen und weiter zu punkten."

Sonderlob für Jelic

Ein Sonderlob kassierte Joker Branko Jelic. Der 31-jährige Serbe hatte mit seinem Fallrückzieher-Tor (80. ) vier Minuten nach seiner Einwechslung die Negativserie der Cottbuser von sechs Spielen ohne Sieg gestoppt und damit das Energie-Punktekonto auf neun Zähler aufgestockt. "Er hat wieder einmal bewiesen, dass er ein richtiger Torjäger und Strafraumstürmer ist", meinte Prasnikar.

Manager Steffen Heidrich sah neben dem Torriecher von Jelic aber noch andere Gründe für den zweiten Saison-Dreier: "Wir haben auch wegen des Aberglaubens im Umfeld in der Woche zuvor viel getan: Wir waren gemeinsam beim Wellness und haben das Freitags-Hotel sowie die Ersatzbank gewechselt", sagte Heidrich, dem "ein Stein vom Herzen gefallen ist", nachdem die "Pflichtaufgabe erfüllt" war.

Dohmen sucht nach Gründen

Die Badener, die von acht Pflichtspielen in Cottbus noch keines gewinnen konnten, rutschten aufgrund der neunten Saisonniederlage (negativer Bundesliga-Spitzenwert) tiefer in die Krise und haben als Tabellen-16. nur noch einen Zähler Vorsprung vor Energie.

Ein enttäuschter Dohmen suchte nach Gründen für die aktuelle Misere: "Vielleicht kann die Mannschaft im Moment nicht mehr", sagte der Manager.

Eichner bringt es auf den Punkt

Es werde schwer, sagte Becker, aus der misslichen Situation herauszukommen, "wenn wir so die Punkte herschenken". Das tue schon sehr, sehr weh und sei frustrierend, dass man mit leeren Händen nach Hause fahre, erklärte der Trainer, dessen Team in der Lausitz aus 62 Prozent Ballbesitz und einigen Großchancen kein Kapital schlagen konnte.

Für Abwehrspieler Christian Eichner liegt die Lösung auf der Hand: "Wir müssen jetzt wieder auf jedes Trainingstor geil sein. Der Trainer kann den Ball schließlich auch nicht über die Torlinie drücken."


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