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"Common Goal": Bundesliga-Spieler spenden ein Prozent ihres Gehalts

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Köln - Mats Hummels war der Erste, der sich in der Bundesliga der gemeinnützigen Initiative "Common Goal" anschloss. Mittlerweile sind Hummels' Beispiel einige Spieler und auch ein Trainer aus der Bundesliga gefolgt. Zuletzt erklärte VfL Wolfsburgs Mittelfeldakteur Daniel Didavi, dass er einen Teil seines Gehaltes spenden möchte.

"Common Goal" ist eine neu gegründete Initiative, bei der Fußballprofis mindestens ein Prozent ihres Gehaltes an die Organisation "streetfootballworld" spenden, die weltweit soziale Projekte mit Bezug zum Fußball unterstützt. Der beim englischen Rekordmeister Manchester United beschäftigte Spanier Juan Mata war der erste Fußballer, der sich öffentlich zu dieser Initiative bekannte, als Gesicht für "Common Goal" warb und per Twitter dazu aufrief, dass sich mehr Fußballer anschließen sollen.

Schon Mitte September bestätigte Weltmeister Mats Hummels vom FC Bayern München, dass er der Initiative auch angehören wolle und ein Prozent seines Gehalts spenden wird. "Ich habe das Gefühl, dass wir mehr machen können, um die steigenden Erträge im Fußball mit einem tieferen Sinn zu verbinden", wurde Hummels auf der Website der Initiative zitiert: "Dies ist eine Chance für den Fußball, die Welt zu verbessern, und ich möchte dabei sein."  

Das ist die Initiative "Common Goal"

Mittlerweile sind neben Hummels fünf weitere Bundesliga-Spieler und ein Trainer mit dabei und haben sich der Kampagne angeschlossen. Serge Gnabry, Dennis Aogo, Shinji Kagawa, Alexander Esswein und Daniel Didavi. Dazu kommt Hoffenheim-Coach Julian Nagelsmann.

- © imago / Ulmer

Mats Hummels

"Sobald ich von 'Common Goal' gehört habe, wusste ich, dass es eine Chance für den Fußball ist, unsere Welt zu verbessern, und ich wollte Teil davon sein", sagte Hummels. "Ich denke, wir könnten mehr dafür tun, das steigende Einkommen im Fußball mit einer Art tieferem Sinn zu verbinden."

Hummels spendet ein Prozent seines Gehalts

Dennis Aogo

Auch der Stuttgarter Dennis Aogo ist bei "Common Goal" dabei. Aogo ist Sohn eines nigerianischen Vaters und einer deutschen Mutter. Aogo hatte sich schon früher sozial engagiert. "Ich möchte etwas zurückgeben. Ich, als Junge mit Migrationshintergrund, weiß, wie es ist, aus einer unterprivilegierten Familie zu kommen. Aber ich hatte das Glück, Talent zu haben und Fußballprofi zu werden. Jeder weiß, dass die Gelder im Fußball ins Unermessliche steigen. Davon will ich etwas abgeben."

Shinji Kagawa

Zuletzt schloss sich Shinji Kagawa von Borussia Dortmund der Kampagne an. Der Japaner ist der erste Asiate, der bei "Common Goal" mitmacht. "Der Fußball hat mir im Leben so viel ermöglicht. Jetzt will ich meine Rolle übernehmen und andere durch das Spiel unterstützen", sagte Kagawa in einem Video, dass er über seine Social-Media-Kanäle veröffentlichte: "Common Goal wächst schnell und ich bin stolz, die Initiative in Japan voranzubringen", so Kagawa per Videobotschaft auf Twitter.

Alexander Esswein

Alexander Esswein ist das 22. Mitglied von Common Goal. "Mit Common Goal kann man den Fußball für eine gute Sache nutzen, auf verschiedene Wege Menschen helfen, denen es nicht so gut geht", meint Esswein. "Ich war begeistert von der Idee von Common Goal, habe den Kontakt zur Initiative aufgenommen. Schon länger habe ich nach einem Projekt gesucht, mit dem ich mich engagieren und identifizieren kann. Das habe ich jetzt gefunden", erklärt Esswein seinen Weg zum Projekt.

Daniel Didavi

Auch Daniel Didavi ist mittlerweile Teil der Initiative. "Als Profi-Fußballer sind wir in der unglaublich privilegierten Position, unvorstellbar viel Geld mit unserer Liebe zum Fußball zu verdienen", ließ der 27-jährige Mittelfeldspieler des VfL Wolfsburg verlauten. "Ich denke, es ist unsere Verantwortung, der Gesellschaft etwas zurückzugeben", betont Didavi, der als sechster Bundesliga-Spieler nun bei "Common Goal" an Bord ist.

Julian Nagelsmann

Julian Nagelsmann ist bei "Common Goal" der erste Trainer, der einen Teil seines Gehalts spendet. Der 30-Jährige ist vom Projekt total überzeugt: "Ich habe schon häufig gesagt, dass man die Wucht des Fußballs nutzen sollte, um soziale Wirkung zu erzielen", sagte Nagelsmann: "Seien wir ehrlich: Das eine Prozent ist für uns alle, die wir in dieser Branche sehr gut verdienen, kein Problem."

In erster Linie gehe es darum, Aufmerksamkeit zu schaffen. "Ich glaube, dass sich die Aktion unter Profis schnell herumspricht und dass wir nach dem Schneeballprinzip immer mehr werden", sagte Nagelsmann: "Wir haben sicher bald 'ne schöne Mannschaft beisammen, die eine normale Kadergröße bei Weitem übersteigen wird." Auch "zwei, drei Trainerkollegen" wolle er nun ansprechen.

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