Auch mit Interimstrainer Roger Prinzen verliert mit der 1. FC Nürnberg in Mainz
Auch mit Interimstrainer Roger Prinzen verliert mit der 1. FC Nürnberg in Mainz

"Club" gibt die Hoffnung nicht auf

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Mainz - Roger Prinzen konnte einem leidtun. Der Mann, der erst am Donnerstag die erste Trainingseinheit geleitet hatte, konnte schließlich am wenigsten für einen Auftritt seiner Nürnberger Mannschaft, der zumindest im ersten Durchgang erschreckend schwach war. Dementsprechend resigniert war die Stimmung nach dem 0:2 in Mainz bei vielen der etwa 4.000 mitgereisten FCN-Fans: Nach gut einer Stunde stellten viele von ihnen die Unterstützung der Mannschaft ein.

Prinzen sorgt für Optimismus

Viele Fans, das weiß auch Prinzen, planen bereits mit der Zweiten Liga. Andere wiederum sind weniger pessimistisch. Sie verweisen darauf, dass schon ein Sieg gegen eine Hannoveraner Mannschaft, für die es um nichts mehr geht, den Sprung auf den Relegationsplatz bedeuten könnte - zumal der HSV allenfalls als Außenseiter in sein Spiel gegen die Bayern geht (Restprogramm).

Roger Prinzen gehört selbstredend zur zweiteren Fraktion. Nach seinem ersten Spiel als Interims-Nachfolger von Gertjan Verbeek betonte er noch einmal eindringlich, dass er nicht aufgeben werde, bis der Abstieg auch rechnerisch nicht mehr zu vermeiden ist. "Es kann sein, dass für unsere Fans die Sache schon durch ist. Für uns ist sie das ganz sicher noch nicht. Wir werden die Fehler, die wir in Mainz gemacht haben, aufarbeiten und konzentrieren uns dann ganz auf das Heimspiel gegen Hannover", sagte Prinzen.

Das sei dann das Endspiel im Fernduell, das sich der "Club" mit dem HSV um Relegationsrang 16 liefere, ergänzte Keeper Raphael Schäfer: "Ich finde, dass uns der neue Trainer schon ein paar Hilfestellungen an die Hand gegeben hat, die uns weiterbringen können. Jetzt müssen wir gegen Hannover aber unbedingt vorlegen."

Allerdings konnte auch Schäfer nicht bestreiten, dass seine Mannschaft gegen die vor allem im ersten Durchgang starken Mainzer unterlegen war. Kaum einen Zweikampf gewannen die Nürnberger, die mit ansehen mussten, wie Mainz ein halbes Dutzend allerbester Chancen herausspielte, während sich der Torwart der Nullfünfer, Loris Karius, einen geruhsamen Nachmittag machte.

Besser im zweiten Durchgang

Immerhin, im zweiten Durchgang stabilisierte sich der "Club" ein wenig und ließ gegen eine Mainzer Mannschaft, die einen Gang zurückschaltete, kaum noch Torchancen zu. Stattdessen hätte Josip Drmic fast noch den Anschlusstreffer erzielt, sein Schuss strich aber übers Mainzer Tor. "Die Niederlage tut weh", sagte der Goalgetter. "Ich bin aber nach wie vor davon überzeugt, dass wir die Klasse halten können."

So sah es auch Kapitän Schäfer: "Wir haben einen großen Qualitätsverlust durch die vielen Verletzten. Aber es bringt jetzt nichts, die Lage schönzureden. Wenn man am 32. Spieltag auf Platz 17 steht, ist man zu Recht Vorletzter."

Dauerläufer Mike Frantz wollte das nicht bestreiten, richtete aber genau deshalb einen flammenden Appell an die treuen "Club"-Fans: "Ich hoffe, dass auch die Fans kommenden Samstag noch mal alle Kräfte bündeln. Wenn ich nicht mehr an den Klassenerhalt glauben würde, könnten wir den Laden zusperren."

Aus Mainz berichtet Christoph Ruf