Clemens Tönnies überrascht die aktuelle Tabellenlage an der Spitze nicht: "In den 20 Jahren, die ich dabei bin, hat es schon drei-, viermal eine ähnliche Dominanz der Münchner gegeben"
Clemens Tönnies überrascht die aktuelle Tabellenlage an der Spitze nicht: "In den 20 Jahren, die ich dabei bin, hat es schon drei-, viermal eine ähnliche Dominanz der Münchner gegeben"

Tönnies: "Bayern wird eine schwächere Phase haben"

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Gelsenkirchen - Der FC Schalke 04 hat sich unter Trainer Roberto Di Matteo deutlich stabilisiert. Dennoch: Mit dem großen FC Bayern wollen und können sich die Knappen nicht messen - noch nicht. Der Traum von Meisterschaft ist auch in dieser Saison früh ausgeträumt. Die Schale hat die Blau-Weißen in den letzten Jahren ohnehin mehr belastet, als gefördert, findet Clemens Tönnies. Ans Aufgeben denkt man in Gelsenkirchen in dieser Sache aber noch lange nicht.

Im zweiten Teil des großen Interviews mit bundesliga.de spricht Schalkes Aufsichtsratsvorsitzender über Dominanz der Bayern, was das allgemein für die Liga bedeutet und wo sich der FC Schalke personell vielleicht noch verbessern kann.

"Geld schießt eben doch Tore"

bundesliga.de: Hat sich Schalke lange selbst zu sehr unter Druck gesetzt mit der immer wieder öffentlich gemachten Sehnsucht nach dem Meistertitel?

Clemens Tönnies: Das ist ganz bestimmt so. Seitdem wir das nicht mehr tun, spielen wir regelmäßig in der Champions League. Wie gesagt, Gier ist wichtig. Aber das darf nicht dazu führen, dass die Spieler den Rasen mit bleiernen Füßen betreten. Wir alle wissen längst, dass im Fußball die entscheidenden Prozesse im Kopf stattfinden. Deshalb benötigen wir für den Aufbau unserer Mannschaft Zeit. Im Übrigen glaube ich, dass eine Mannschaft nie ganz fertig gebaut ist. Auch der FC Bayern entwickelt sich immer weiter und spielt heute einen anderen Fußball, als vor fünf Jahren.

bundesliga.de: Leiden Sie persönlich unter den enorm starken Bayern bzw. kann die Bundesliga diese starken Bayern aushalten?

Tönnies: Das hält die Bundesliga doch schon seit Jahrzehnten aus (lacht)! In den 20 Jahren, die ich dabei bin, hat es schon drei-, viermal eine ähnliche Dominanz der Münchner gegeben. Trotzdem sind die Bayern nicht 20 Jahre in Folge Meister geworden sind. Irgendwann wird selbst der FC Bayern wieder eine schwächere Phase haben. Dann wollen wir da sein! Allerdings wissen wir, dass dieses Ziel auch andere Vereine verfolgen. Im Übrigen gibt es neben der Meisterschaft in der Tabelle auch andere spannende sportliche Fragen, sei es die Qualifikation für die Champions oder die Europa League, die Relegation oder der Kampf gegen den Abstieg.