Der Freiburger Stürmer Papiss Demba Cisse (l.) traf zur zwischenzeitlichen 1:0-Führung
Der Freiburger Stürmer Papiss Demba Cisse (l.) traf zur zwischenzeitlichen 1:0-Führung

Cisse hat seinen Torriecher nicht verloren

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Augsburg - Dass er zu den herausragenden Spezialisten zählt, wenn es darum geht, das Runde ins Eckige zu befördern, steht außer Frage. Vergangene Saison erzielte Papiss Demba Cisse 22 Treffer für den SC Freiburg - Platz 2 im Torjäger-Ranking hinter dem 28 Mal erfolgreichen Superstar Mario Gomez vom FC Bayern München.

Und gleich im ersten Spiel der neuen Meisterschaftsrunde brillierte der Senegalese wieder als abschlussstarker "Mr. Gnadenlos".

Beim 2:2 in Augsburg zog er nach einem Fehler von FCA-Kapitän Uwe Möhrle auf und davon, ließ sich auch von dem heran eilenden Jonas de Roeck nicht beirren und schoss flach zur 1:0-Führung für sein Team ein (48.).

Sorg ist froh über "so einen Stürmer"

Zum Thema Cisse befragt, gab sich Marcus Sorg, der Nachfolger von Robin Dutt als Chefcoach der Breisgauer, ausgesprochen wortkarg. Beim Führungstreffer habe der Angreifer "seine Qualitäten gezeigt".

Jede Mannschaft wäre froh, "wenn sie so einen Stürmer in ihren Reihen hätte. Wir sind es natürlich auch." Stellt sich allerdings die Frage: Wie lange wird und kann Freiburg den Begehrlichkeiten, die die Cisse-Tore bei finanzstärkeren Konkurrenten wecken, widerstehen?

Makiadi überrascht Jos Luhukay

Was für Cisse "Business als usual" ist, ist für seinen Teamkollegen Cedrick Makiadi eher die Ausnahme: Der Mittelfeldspieler geizt mit Toren. In den 34 Partien der vergangenen Saison war der Deutsch-Kongolese leer ausgegangen, mit dem zwischenzeitlichen 2:1 in Augsburg erhöhte er sein Konto im 116. Bundesligaeinsatz per Kopf auf gerade mal sieben Treffer (55.). Beinahe wäre es der achte gewesen. Doch nach einem tollen Tunnel gegen Möhrle unmittelbar vor der Pause war er aus spitzem Winkel an Keeper Simon Jentzsch gescheitert (44.).

Obwohl er den FCA um ein Haar auf die Verliererstraße geschossen hätte, wurde Makiadi nach dem Abpfiff von Jos Luhukay geherzt. "In meiner Gladbacher Zeit wollte ich ihn zur Borussia holen", sagte der Augsburger Trainer. "Seine Art, Fußball zu spielen, begeistert mich." Und dann verriet der niederländische Coach, dass der Flachs geblüht hatte beim Small Talk mit dem Torschützen: "Ich hab zu ihm gesagt: Du bist doch nur 1,50 Meter groß. Wie kommst du da so hoch, um einen Kopfballtreffer zu machen?" Anmerkung: Vom Scheitel bis zur Sohle misst Cedrick Makiadi 1,78 Meter.

Freiburg bleibt sieglos

Da Sascha Mölders beide Male die SCF-Führung egalisierte (54., 81.), blieb Freiburg nach dem 2:3-Pokal-Aus beim Drittligisten SpVgg Unterhaching auch im zweiten Pflichtspiel dieser Saison sieglos. Ein holpriger Start von Marcus Sorg als Bundesligatrainer.

Doch geht es nach Luhukay, wird der 45-Jährige über kurz oder lang für positive Schlagzeilen sorgen. "Ich wünsche ihm, dass er eine große Karriere vor sich hat", gab der Niederländer seinem Kollegen mit auf den Heimweg.

Reinhart Kruse