Die letzten Stationen des Stürmers Garra Dembele hießen Levski Sofia (Ungarn), Pierikos Katerini (Griechenland) und davor Lokomotive Plovdiv (Bulgarien)
Die letzten Stationen des Stürmers Garra Dembele hießen Levski Sofia (Ungarn), Pierikos Katerini (Griechenland) und davor Lokomotive Plovdiv (Bulgarien)

Cisse als Vorbild

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Schruns/Österreich - Dass der SC Freiburg für viele talentierte Fußballer ein echtes Sprungbrett sein kann, hat die Vergangenheit gezeigt. Darüber definieren die Breisgauer auch gerne ihre Vereinsphilosophie. Mit Garra Dembele hofft jetzt ein weiterer Spieler, im Trikot des SCF für Furore in der Bundesliga zu sorgen.

Der gebürtige Franzose, der zuletzt für das Heimatland seiner Eltern, Mali, in einem Freundschaftsspiel angetreten ist, gab im Trainingslager im österreichischen Schruns von Beginn an Vollgas.

"Ich bin zum SC Freiburg gekommen, um Erfolg zu haben. Dafür werde ich alles geben", erklärte der Stürmer im bundesliga.de-Interview.

bundesliga.de: Herr Dembele, macht Ihnen das harte Training noch Spaß?

Garra Dembele: Natürlich, das Training tut meinem Körper schließlich gut. Und außerdem ist es ja für einen guten Zweck: Wir wollen zum Saisonstart topfit sein.

bundesliga.de: Ist das Training denn mit dem in Bulgarien und Griechenland vergleichbar?

Dembele: Nein, auf keinen Fall. Das Training mit Freiburg ist wesentlich professioneller. Aber ich finde es sehr interessant, weil ich so etwas in den vergangenen Jahren nicht erlebt habe.

bundesliga.de: Sie haben mit Yacine Abdessadki, Papiss Cisse und Cedric Makiadi auch gleich gute Freunde gefunden.

Dembele: Es ist ja auch einfacher, wenn man sich in seiner Heimatsprache unterhalten kann. Aber ich verstehe mich mit den anderen Spielern auch gut. Und das mit der Verständigung ist nur eine Frage der Zeit. Ich lerne fleißig Deutsch und dann wird es noch besser.

bundesliga.de: In Deutschland sind Sie noch nicht so bekannt. Nennen Sie uns Ihre Stärken.

Dembele: Ich spiele am liebsten direkt im Sturmzentrum. Ich bin sehr schnell, gehe aggressiv in den Zweikampf und, nun ja, ich schieße gerne Tore.

bundesliga.de: Und haben Sie Schwächen?

Dembele: Da muss ich überlegen. Vielleicht mein Kopfballspiel, da kann ich noch etwas dazu lernen.

bundesliga.de: Sie haben mit 25 Jahren schon in vier Profi-Clubs gespielt. Das ist nicht unbedingt gewöhnlich, oder?

Dembele: Nein, aber das hatte auch Gründe. In Dänemark wollte es beispielsweise mit der Integration ins Team einfach nicht klappen, ich kam dort nie richtig an. In Griechenland habe ich immerhin eineinhalb Jahre gespielt. Nachdem ich in Bulgarien dann so viele Tore geschossen habe, hat mich der SC Freiburg geholt. Und da bin ich nun.

bundesliga.de: Sie haben bei Levski Sofia zuletzt 34 Pflichtspiel-Tore geschossen. Wie erklären Sie diese Leistungsexplosion?

Dembele: Ich habe sehr viel an mir gearbeitet und war einfach super in Form. Dazu habe ich mich in der Mannschaft auch sehr wohl gefühlt.

bundesliga.de: Die Bundesliga kann man aber sicherlich nicht mit der bulgarischen Liga vergleichen.

Dembele: Das ist richtig. Aber ich bin zum SC Freiburg gekommen, um Erfolg zu haben. Dafür werde ich alles geben. Der Trainer und die Spieler haben mir schon viele Tipps gegeben, wie ich mich schnell an Deutschland und die Bundesliga gewöhnen und mein Maximum abrufen kann.

bundesliga.de: Nehmen Sie sich Papiss Cisse als Beispiel, der in Freiburg durchgestartet und nun auch international in aller Munde ist?

Dembele: Das nehme ich mir natürlich als Ziel. Papiss hat gezeigt, dass er sich auch gegen große Namen durchsetzen kann. Nun bin ich in die Bundesliga gekommen und will dort ebenfalls mit vielen Toren Erfolg mit dem Team haben.

bundesliga.de: Welche Ziele haben Sie sich gesetzt?

Dembele: Ich will mich nicht in den Vordergrund rücken. An erster Stelle steht immer die Mannschaft. Es ist wichtig, dass wir zusammen den größtmöglichen Erfolg haben.

bundesliga.de: Überwiegt vor Ihrer ersten Bundesliga-Saison denn eher die Freude oder der Respekt davor?

Dembele: Beides.

bundesliga.de: Und auf was freuen Sie sich am meisten?

Dembele: Ich habe vorher nicht so viel von der Bundesliga gesehen. Aber ich habe gehört, dass in Deutschland die Stadien immer voll sind und die Begeisterung groß ist.

Das Gespräch führte Michael Reis