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Erlösender Jubel in Mainz: Lukasz Piszczek (u.) schießt Dortmund 2011 aus der Krise (© Imago)
Erlösender Jubel in Mainz: Lukasz Piszczek (u.) schießt Dortmund 2011 aus der Krise (© Imago)

BVB in Mainz: Gelingt die Wende wieder mit Piszczek?

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Großkreutz nach vorne - oder nach links?

München - Mainz am 24. September 2011: Meister Borussia Dortmund, mit zwei Niederlagen in der Liga im Gepäck, hat am 7. Spieltag auch mit Außenseiter Mainz 05 große Mühe. Auch in der 90. Minute steht es nur 1:1 - bis Lukasz Piszczek kommt. Aus 25 Metern drischt der er einen Abpraller nach einer Ecke zum 2:1-Endstand sehenswert ins lange Eck. Es ist der Beginn einer Serie von 27 ungeschlagenen Saisonspielen in Folge für den BVB, die mit der erneuten Meisterschaft 2012 endet.   Auch jetzt treten die Borussen nach zwei Liga-Pleiten gegen Gladbach und Bayern in Mainz an - und Piszczek ist rechtzeitig zurück. Seine Leidenszeit war lang, fast fünf Monate konnte der Pole nicht spielen. Gegen den FCB gab Piszczek sein Comeback und auch in der Champions League gegen Neapel wurde er eingewechselt.

Auch am Samstag wird der Rechtsverteidiger wohl zumindest von der Bank kommen. "Es sieht alles gut aus bei ihm", erklärt Trainer Jürgen Klopp. Aber der Coach weiß auch: "Wir müssen geduldig sein, wir müssen vorsichtig sein und uns fragen: 'Was ist vernünftig?' Er hat noch ein paar Trainingseinheiten nötig. Wenn er spielen muss, kann er sofort spielen. Das hätten wir zu diesem Zeitpunkt nicht zu hoffen gewagt."

Noch wird sich Piszczek also mit der Bank begnügen müssen - auch, weil das Aushilfspersonal seine Sache durchaus gut macht.

  Piszczeks Vertreter Kevin Großkreutz glänzt einmal mehr als Allrounder und spielt in dieser Saison spielt der 25-Jährige besonders stark auf und hat sich sogar bis in Joachim Löws Notitzbuch gespielt. Er machte den Ausfall von Piszczek zumindest defensiv fast vergessen. Durch Rückkehr des Langzeitverletzten wird Großkreutz die Rechtsverteidiger-Position aber bald wieder verlassen müssen. Gegen Neapel rückte Großkreutz nach Piszczeks Einwechslung nach vorne. "Kevin nach vorne zu ziehen ist immer eine Option, die defensivere Option", erklärte Klopp diese Maßnahme.

Bis Piszczek aber bei 100 Prozent ist wird es noch dauern. "Jetzt stehe ich seit einer Woche wieder auf dem Platz. Aber das heißt noch nicht, dass ich auch 90 Minuten auf diesem hohen Niveau durchhalte", meint Piszczek, der sich nach der langen Auszeit riesig freue, "dass ich wieder auf dem Platz stehe."

Im Sommer hatte sich der Dortmunder einer Hüftoperation unterzogen und ließ sich zudem auch an beiden Leisten operieren. Nachdem eigentlich erst zur Rückrunde mit dem Comeback gerechnet wurde, kam er überraschend schon gegen den FC Bayern zu einem Jokereinsatz. "Damit hätte ich vor kurzer Zeit auch selbst noch nicht gerechnet", sagt er. "Aber es liegt zum Teil auch an der schwierigen Situation in unserem Kader." Neben seinem eigenen Verletzungspech und den zwei fehlenden Innenverteidigern Mats Hummels und Neven Subotic muss Dortmund hinten auch noch wochenlang auf den anderen etatmäßigen Außenverteidiger Marcel Schmelzer verzichten. Erik Durm vertritt diesen bislang ordentlich - aber auch Großkreutz auf links und ein wieder genesener Piszczek auf rechts wäre eine denkbare Variante.  

95 Bundesliga-Spiele, 26 Assists

Der monatelange Ausfall von Piszczek machte sich vor allem in der Offensive bemerkbar. 2010 als Stürmer von Absteiger Hertha BSC verpflichtet, verkörpert er auf der Position hinten rechts mittlerweile Weltklasse. In seinen 95 Bundesliga-Spielen für Dortmund bereitete er starke 26 Tore vor. Obwohl er fast die komplette letzte Saison unter Schmerzen spielte, kam er in der Bundesliga auf satte zehn Assists - der Top-Wert unter allen Verteidigern. Sein Vertreter Großkreutz assistierte in seinen 13 aktuellen Saison-Partien erst bei einem Treffer.

Das mag aber auch an der aktuell schwachen Chancenverwertung der Dortmunder liegen. Auch gegen Neapel brauchte die Borussia für drei Tore 18 Chancen. "Wir haben ein gutes Spiel gezeigt, aber wieder viele Chancen nicht genutzt. Das war wie schon gegen Bayern unser Problem", sagt Piszczek.

In Mainz soll es dann auch mit der Chancenverwertung wieder besser klappen. Auch dank Piszczek, der ja weiß, wie man beim FSV trifft. "Wir müssen in der Liga weiter Punkte sammeln", meint der 28-Jährige, der seine Leidenszeit endlich hinter sich hat. Und mithelfen will, dass der BVB die seine in der Liga ebenfalls beendet.