Trotz des 1:0-Sieges gegen den Hamburger SV liegt beim BVB noch einiges im Argen. "Das Timing, die Härte und das Spiel gegen den Ball sind noch nicht so da", analysiert Trainer Jürgen Klopp
Trotz des 1:0-Sieges gegen den Hamburger SV liegt beim BVB noch einiges im Argen. "Das Timing, die Härte und das Spiel gegen den Ball sind noch nicht so da", analysiert Trainer Jürgen Klopp

BVB hinkt noch etwas hinterher

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Mönchengladbach - Bei Borussia Dortmund ist gut drei Wochen vor dem Bundesliga-Start noch etwas Sand im Getriebe. Im Gegensatz zum großen Konkurrenten Bayern München, der souverän das Vorbereitungsturnier um den Telekom Cup gewann und sich dabei äußerst torhungrig präsentierte, offenbarten die Westfalen noch einige Schwächen. Immerhin sicherte der BVB durch einen 1:0-Erfolg über den Hamburger SV Platz 3.

Dortmund zollt dem Trainingsrückstand Tribut

"Wir haben viele Erkenntnisse gewinnen können. Das Timing, die Härte und das Spiel gegen den Ball sind noch nicht so da. Aber das ist auch nicht ungewöhnlich. Daran müssen wir arbeiten", analysierte Dortmunds Trainer Jürgen Klopp die Auftritte seiner Mannschaft.



Nach zuvor fünf Siegen in fünf Testspielen setzte es im Halbfinale des Telekom Cups in Mönchengladbach beim 0:1 gegen die gastgebende Borussia die erste Niederlage. "Vieles war gut und sah richtig nach Fußball aus. Körperlich sind wir tendenziell aber eher im Keller und noch nicht am Limit. Fußballerisch war es in Ordnung", zog Klopp sein Fazit.

"Es war nicht leicht, seinen Rhythmus zu finden. Wir haben hart gearbeitet. Das ist auch das Ziel in dieser Phase", meinte auch der Dortmunder Kapitän Sebastian Kehl. "Im Training wird keine Rücksicht auf die Spiele genommen. Trotzdem sind die Spiele wichtige Tests, weil man sich unter Extrembedingungen die Form schafft. Man testet seine Form, die Mannschaft spielt sich ein."

Überraschend kommen diese Erkenntnisse nicht. Schließlich hat Borussia Dortmund als letzter Bundesligist die Saisonvorbereitung erst vor zweieinhalb Wochen aufgenommen. Die Bayern starteten eine Woche früher und scheinen dem mutmaßlich härtesten Konkurrenten schon wieder einen Schritt voraus zu sein. Dortmund hinkt noch etwas hinterher.

Vorfreude auf den Supercup



Am kommenden Samstag treten die beiden deutschen Topclubs in Dortmund beim Supercup gegeneinander an. Bis dahin wollen die Borussen den Rückstand verkürzen. Immerhin geht es vor eigenem Publikum nicht nur ums Prestige, sondern auch um den ersten offiziellen Titel. "Da wäre es schön, zu gewinnen", meint Borussias linker Außenverteidiger Marcel Schmelzer im Gespräch mit bundesliga.de.

Der Deutsche Meister der Jahre 2011 und 2012 wird gegen die Bayern im Supercup noch nicht in Bestbesetzung antreten, da Neuzugang Henrikh Mkhitaryan noch verletzt fehlen wird. Integriert seien die drei Neuen schon, versichert Schmelzer: "Man hat in den Testspielen zudem auch gesehen, dass wir richtig gute Jungs geholt haben."

BVB setzt weiter auf die Jugend



Auch den Talenten aus der eigenen Jugend gab Jürgen Klopp im Borussia-Park reichlich Gelegenheit, sich vor einem großen Publikum zu zeigen. Zu den auffälligsten Akteuren aus der zweiten Garde gehörte dabei der 21-jährige Jonas Hofmann, dem im Spiel gegen den Hamburger SV auch der einzige Dortmunder Treffer an diesem Wochenende in Mönchengladbach gelang.

Dass sich die Dortmunder Enttäuschung über den verpassten Finaleinzug und einem Kräftemessen mit Bayern München in Grenzen hielt, wollte Jürgen Klopp nicht verhehlen. Einen Vorsatz schloss er aber kategorisch aus. "Unsere Leistung im Spiel gegen Mönchengladbach war sicher unverdächtig in der Hinsicht, dass wir einem Spiel gegen die Bayern aus dem Weg gehen wollten", betonte der BVB-Trainer. "Unser Gegentor war auch nicht repräsentativ für die bisherigen Testspiele."

Roman Weidenfeller hatte sich gegen die Gladbacher Borussia reichlich ungeschickt angestellt und in der letzten Minute des Eröffnunsgsspiels einen Foulelfmeter verursacht. Filip Daems verwandelte, der BVB hatte verloren. In der kommenden Woche sollte so etwas dem Dortmunder Torhüter gegen die Bayern besser nicht noch einmal passieren.

Aus Mönchengladbach berichtet Tobias Gonscherowski