Fällt der Hamburger SV gegen Bayern nach der Vorjahres-Niederlage und der Pleite im Telekom-Cup zum dritten Mal auf die Nase?
Fällt der Hamburger SV gegen Bayern nach der Vorjahres-Niederlage und der Pleite im Telekom-Cup zum dritten Mal auf die Nase?

Hitzige Duelle in der vorweihnachtlichen Kälte

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München - Achilles aus der griechischen Mythologie schien unbesiegbar, hatte nur eine Stelle, an der er verwundbar war - die Ferse. Bayern Münchens Achillesferse blieb lange Zeit verborgen, doch am Dienstagabend fand Manchester City sie und schlug gnadenlos zu. Mit 2:3 unterlag der Triplesieger. Das macht der Konkurrenz nun Hoffnung und der Hamburger SV darf sich am Samstag als erste Nachahmer versuchen. Bei einem Sieg wäre der FCB vorzeitig Herbstmeister.

Dortmund muss nach dem Erreichen der K.o.-Runde in der Königsklasse versuchen, den Anschluss in der Bundesliga wiederherzustellen. Voraussetzung dafür: Ein Sieg in Hoffenheim. Eine weitere Niederlage der Klopp-Elf könnte sonst dazu führen, dass Gladbach am BVB vorbeizieht. Die Fohlen sind aber zunächst in Mainz gefordert. Die Nachzügler aus Nürnberg und Braunschweig hoffen derweil auf Siege in Hannover bzw. Augsburg (ab 15 Uhr im Live-Ticker).

Die Münchner haben zwar unter der Woche gegen die Engländer verloren, aber ein Video des Vorjahres-Spiel gegen den HSV sollte reichen, um wieder positiv gestimmt zu sein. Mit 9:2 schossen die Bayern den Bundesliga-Dino aus der Allianz Arena. Neun Mal musste Nationaltorwart Rene Adler hinter sie greifen. Das wird ihm am Samstag definitiv nicht passieren, denn der Schlussmann fällt mit einer Sprunggelenksverletzung aus. Deshalb kommt Jaroslav Drobny zu seinem ersten Saisoneinsatz. Neben Adler muss auch Maximilian Beister zuschauen. Er sitzt in München seine Gelbsperre ab.

Doch auch der Tabellenführer hat mit Jerome Boateng, der unter der Woche seinen Vertrag bis 2018 verlängerte, einen Ausfall. Der Innenverteidiger sitzt ebenfalls eine Gelbsperre ab und wird durch Daniel van Buyten ersetzt.

Für die fußballerischen Glanzpunkte des HSV soll wieder Rafael van der Vaart sorgen, der zuletzt aus persönlichen Gründen vom Trainingsbetrieb freigestellt war. Er warnt schon, dass die Norddeutschen nicht nur die Münchner defensiv bekämpfen darf. "Wenn man alles richtig macht, aber keinen Mut hat, selbst Fußball zu spielen, dann wird es schwer, etwas zu holen." Der Niederländer war auch beim letzten HSV-Sieg in München am 28. April 2007 dabei und erzielte beim 2:1-Erfolg den zwischenzeitlichen Ausgleich, ehe Paolo Guerrero den entscheidenden Treffer für die Hanseaten markierte.

Für die Münchner ist das Spiel gegen den HSV das letzte in der Vorrunde. Bei einem Sieg wäre der Rekordmeister vorzeitig Herbstmeister. Danach geht es für Coach Pep Guardiola auf nach Marokko, wo die Bayern den vierten Titel innerhalb eines Jahres einfahren können: Die Klub-WM.

Fakten zum Spiel

Schiedsrichteransetzungen

Hoffenheim gegen Dortmund. Dieses Duell steht für Tore. Mit 34 (TSG) bzw. 35 (BVB) Treffern sind die Offensivreihen der beiden Klubs nach Bayern (39) die besten der Bundesliga. "Ich denke, die Partie wird eine spannende Geschichte", sagte Hoffenheims Trainer Markus Gisdol voller Vorfreude auf das Duell mit dem Champions-League-Achtelfinalisten.

Der Ex-Co-Trainer des FC Schalke rechne auch damit, dass sein Gegenüber Jürgen Klopp etwas rotieren werde. Aufgrund des Platzverweises von Sokratis gegen Leverkusen muss Dortmund die Abwehr mal wieder umbauen. Somit dürften Manuel Friedrich und Marian Sarr erstmals zusammen die Innenverteidigung bilden.

Gisdol selbst will nicht mit aller Macht umbauen, erst recht nicht nach den Siegen auf Schalke und in Frankfurt. "Die Mannschaft hat in beiden Spielen funktioniert. Aber wird schauen auch den Gegner noch einmal an und entscheiden dann, wer zum Anpfiff auf dem Platz steht." Stefan Thesker fällt mit seiner Bänderverletzung im Sprunggelenk weiter aus. Ansonsten kann Gisdol personell aus dem Vollen schöpfen.

Dortmund rechnet am Samstag mit keinem Sieg im Vorbeigehen. „Wir haben ein sehr schwieriges Spiel in Hoffenheim“, sagte Klopp, "wir sollten mit einem richtig starken Gegner rechnen.“ Der BVB muss neben Sokratis weiterhin auf Sven Bender, Marcel Schmelzer und die Langzeitverletzten Mats Hummels, Neven Subotic und Ilkay Gündogan verzichten.

Fakten zum Spiel

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In Dortmunds Rücken pirscht sich die andere Bundesliga-Borussia heran. Gladbach steht nach sechs Siegen in Serie punktegleich mit Dortmund auf Rang 4. Ein Sieg in Mainz - und die Fohlen könnten sogar auf Platz 3 galoppieren, falls die Dortmunder im Kraichgau patzen. "Wir kennen Mainz schon lange. Sie sind ein gefährlicher Gegner mit vielen guten Spielern", warnte Borussen-Coach Lucien Favre jedoch eindringlich vor dem nächsten Gegner.

Die angeschlagenen Patrick Herrmann und Granit Xhaka sollen rechtzeitig fit werden, sodass nur Verteidiger Alvaro Dominguez auf Gladbacher Seite passen muss. Aufgrund des Erfolgslaufs plant der Schweizer keine großartigen Änderungen. "Das Team funktioniert", sagte Favre. Julian Korb nennt der Trainer exemplarisches Beispiel. "Jetzt haben wir mit ihm sechs Mal in Folge gewonnen und es ist schwierig, ihn aus der Mannschaft zu nehmen.“

Zwei "herausragend gute Nachrichten" durfte Mainz-Trainer Thomas Tuchel unter der Woche verkünden. Die lange verletzten Niko Bungert und Julian Koch sind wieder voll im Mannschaftstraining. Für einen Einsatz gegen Gladbach ist es aber definitiv noch zu früh. Petar Sliskovic fehlt aufgrund seinens Platzverweises in Nürnberg drei Spiele lang und ist ohnehin verletzt. Joo-Ho Park, Nicolai Müller und Stefan Bell werden hingegen trotz kleinerer Blessuren gegen den Tabellen-Vierten zur Verfügung stehen.

"Wir haben aktuell eine gute Form, vielleicht sogar eine sehr gute. Wir fühlen uns absolut bereit, um gegen Gladbach um die Punkte zu kämpfen", sagte Tuchel - auch im Wissen um die schlechte Bilanz gegen die Fohlen in der jüngeren Vergangenheit. Vier Mal in Folge ging der FSV gegen Gladbach als Verlierer vom Feld. Trotzdem hat Mainz viel vor. "Von der Stimmung, der Form, der Dynamik, der Griffigkeit fühlen wir uns bereit", erklärte Tuchel kämpferisch.

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2:4 in Stuttgart verloren: Hannover ist damit auswärts weiterhin ohne Punkt, doch zuhause sind die Niedersachsen kaum zu schlagen. Nur eine Niederlage musste die Elf von Coach Mirko Slomka erst in der HDI-Arena hinnehmen, gewann schon fünf Mal (bei zwei Remis). Gegen Nürnberg wäre nun der sechste Heimerfolg besonders wichtig, um sich rechtzeitig vor Weihnachten noch weiter von den Abstiegsrängen zu entfernen und gleichzeitig einigermaßen den Anschluss an die Europa-League-Plätze zu halten.

Zwar wurden die hohen Saisonziele von der 96-Vereinsspitze nach dem schleppenden Saisonstart nach unten korrigiert, dennoch wollen die Hannoveraner deutich weiter nach oben als Platz 12. "Drei Punkte sind Pflicht", sagte daher Slomka ganz klar. Personell hat der Trainer bis auf die Langzeitverletzten wie Ya Konan oder Franca viele Optionen.

Hannover gewinnt nur zuhause, Nürnberg (bislang) gar nicht. Die Franken nehmen deshalb schon den 16. Anlauf zum ersten Saisonsieg. In der Vorwoche gegen Mainz war der "Club" lange nahe dran am ersten Dreier, doch trotz starker Leistung über weite Strecken des Spiels musste Coach Gertjan Verbeek erneut miterleben, wie sich seine Mannschaft noch die Butter vom Brot nehmen ließ.

Unter der Woche wurde dann offiziell, was sich schon etwas länger andeutete. Der von Michael Wiesinger aussortierte Hanno Balitsch ist nach starken Leistungen in der Regionalliga-Mannschaft wieder Teil des Profikaders und könnte ausgerechnet bei seinem Ex-Club Hannover ein Comeback im FCN-Trikot geben. "Jeder hat die Situation einsortiert und weiß, worum es geht. Das, was uns jetzt noch fehlt, ist dieser Sieg, der für die Investitionen der letzten Spiele entschädigt“, erklärte Keeper Raphael Schäfer die Rahmenbedingungen des Vorletzten in der Tabelle. Verbeek setzt auf Kontinuität: "Es wird die gleiche Elf beginnen wie letzte Woche gegen Mainz.“

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Für Augsburg ist das Aufeinandertreffen mit Braunschweig ein Duell mit den eigenen Erinnerungen. Vor gut einem Jahr standen die Fuggerstädter auch relativ hoffnungslos auf dem letzten Tabellenplatz und schafften mit einer tollen Rückrunde sogar noch den direkten Klassenerhalt.

In dieser Saison hat die Mannschaft von Trainer Markus Weinzierl schon einen relativ komfortablen Vorsprung vor der gefährlichen Abstiegszone. Dieser könnte sich mit einem Sieg gegen die Eintracht natürlich noch vergrößern - und genau das ist das Ziel. "Wir können mutig nach vorne spielen und selbst auch Druck erzeugen", sagte Weinzierl an "zudem habe seine Truppe ordentliche spielerische Fähigkeiten".

Genau das müssen die Augsburger gegen Braunschweig unter Beweis stellen, wenn es mit dem siebten Saisonsieg klappen soll. Bei diesem Versuch fehlen wird Mittelfeldmann Jan Moravek (Muskelfaserriss).

Bei den Gästen muss Coach Thorsten Lieberknecht wahrscheinlich gleich auf drei wichtige Spieler verzichten. Neben Marco Caligiuri hat sich gegen Hertha BSC auch noch Ermin Bicakcic (Nasenbeinbruch) verletzt. Der Bosnier trainierte unter der Woche mit einer Spezialmaske, ein Einsatz in Augsburg ist noch offen. Definitiv passen muss Timo Perthel wegen seines Platzverweises bei der 0:2-Niederlage gegen den Mitaufsteiger. 

Mit Optimismus reist der Ex-Augsburger Thorsten Oehrl an seine alte Wirkungsstätte. "Die Hauptsache ist, dass wir Punkte holen und wenn sich die Möglichkeit für einen Sieg bietet, werden wir sie nutzen."

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