Timo Boll engagiert sich für den Verein Sportler für Organspende e.V.
Timo Boll engagiert sich für den Verein Sportler für Organspende e.V.

"Bundesliga für Organspende schenkt den Kranken Kraft"

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Mehr als 70 Olympiasieger, Welt- und Europameister engagieren sich als Mitglieder im Verein Sportler für Organspende e.V..

Einer von ihnen ist der zehnfache Tischtennis-Europameister Timo Boll, im Interview erklärt der 28-Jährige warum.

Frage: Wieso treten Sie für dieses Thema ein?

Timo Boll: Organspende entspricht doch den Idealen des Sports, etwa Kameradschaft und Solidarität. Sie bedeutet Lebensrettung für andere, wenn man selbst gestorben ist. Täglich sterben drei Menschen in Deutschland, weil für sie kein rettendes Organ mehr bereit steht. Dabei kann jeder selbst auf die Warteliste kommen. Die Chance, einmal auf eine Spende angewiesen zu sein, ist viel größer als die Möglichkeit, selbst nach dem Tod Organe geben zu können. Aufmerksam auf die Probleme wurde ich durch Hans Wilhelm Gäb, den Ehrenpräsidenten unseres Deutschen Tischtennis-Bundes. Er war früher auch Nationalspieler, ist selbst lebertransplantiert und heute auch mein Berater und Mentor.

Frage: Haben Sie vor Ihrer Entscheidung pro Organspende nachdenken müssen?

Boll: Ja, auch ich war erst unsicher, gehörte zu den über 80 Prozent der Deutschen, die Organspende zwar generell positiv finden, aber trotzdem keinen Spenderausweis besitzen. Bei dieser Entscheidung muss man sich eben vor Augen halten, dass jedes Leben irgendwann zu Ende geht. Wer tut das schon gerne? Als ich von Hans Wilhelm Gäb gefragt wurde, ob ich nicht ein "Sportler für Organspende" werden möchte, habe ich mich intensiv mit dem Thema auseinander gesetzt. Ich habe mich ausführlich informiert und meine Entscheidung getroffen.

Frage: Was können Sie als Sportler für Organspende konkret tun?

Boll: Wir wollen anderen Menschen ein Beispiel geben und auch den vielen Kranken Mut machen. Ich bin sicher, dass zum Beispiel die Aktion "Bundesliga für Organspende" nicht nur dazu führt, dass sich viele Menschen einen Organspendeausweis zulegen, sondern auch viele Kranke auf den Wartelisten werden das mitbekommen und neue Kraft daraus schöpfen. Es ist eben so, dass man mit einem bekannten Namen viel Positives bewirken und Aufmerksamkeit finden kann. Und bei der Organspende ist vor allem Kommunikation und Aufklärung notwendig. Viele wissen nicht, wie ein Organspendeausweis funktioniert. Dabei ist das ganz einfach: Ausfüllen und ins Portemonnaie stecken. Die Daten werden nirgendwo gespeichert.

Download:

Organspendeausweis zum Ausfüllen