Bayerns Franck Ribery, der in der laufenden Saison bereits zu "Europas Fußballer des Jahres" gekürt wurde, gilt als aussichtsreichster Kandidat auf die Auszeichnung "Weltfußballer des Jahres"
Bayerns Franck Ribery, der in der laufenden Saison bereits zu "Europas Fußballer des Jahres" gekürt wurde, gilt als aussichtsreichster Kandidat auf die Auszeichnung "Weltfußballer des Jahres"

Bundesliga dominiert Weltfußballer-Wahl

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Berlin/Zürich - Der beste Spieler der Welt steht zwar erst im Januar fest, doch der deutsche Fußball gehört schon jetzt zu den Gewinnern: Vor allem dank Triple-Sieger Bayern München hat sich die neu gewonnene Stärke der Bundesliga und der DFB-Auswahl auch in der Kandidatenliste für die Nachfolge von Weltfußballer Lionel Messi niedergeschlagen.

Ribery: "Besser kann ich nicht spielen"

Angeführt von Europas Fußballer des Jahres Franck Ribery stehen gleich sechs Bayern-Akteure in der am Dienstag vom Weltverband FIFA veröffentlichten "Shortlist" für den begehrten Titel. Insgesamt befinden sich fünf deutsche Nationalspieler und sieben Akteure aus der Bundesliga unter den 23 Nominierten. Aus keinem anderen Verein, aus keiner anderen Liga und aus keinem anderen Land schafften so viele Sportler den Sprung in die engere Auswahl. Letzter deutscher Sieger war 1991 Lothar Matthäus.



"Das ist die Bestätigung dafür, dass die Mannschaft Herausragendes geleistet hat", sagte Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge: "Der FC Bayern ist sehr glücklich und stolz, dass sechs Spieler von uns plus unser Ex-Trainer Jupp Heynckes für die Wahlen zum Weltfußballer und Welttrainer 2013 nominiert wurden. Dies ist ein deutlicher Beweis dafür, was für eine fantastische Saison wir gespielt haben. Keine Frage, der FC Bayern München befindet sich auf dem Höhepunkt seiner bisherigen Vereinsgeschichte."

Heißester Kandidat der Münchner dürfte vor allem Mittelfeldspieler Ribery sein, der auch bei den Buchmachern hoch gehandelt wird. Beim Sportwettenanbieter bwin liegt er mit einer Quote von 2,2 noch vor Barcelona-Star Messi (2,75) und dem Portugiesen Cristiano Ronaldo von Real Madrid (7,50).

"Ich denke, dass ich alles getan habe, um Weltfußballer zu werden. Ich habe eine sehr, sehr gute Saison gespielt. Ich gewinne diese Auszeichnung jetzt oder nie. Besser kann ich nicht spielen", hatte er zuletzt in einem Interview erklärt. Sollte der 30-Jährige tatsächlich Nachfolger des Dauersiegers Lionel Messi werden, wäre der Franzose aus Boulogne-sur-Mer am Ziel seiner Träume.

Klopp und Heynckes dabei - Löw nicht



Bei der Trainerwahl dürfen sich ebenfalls zwei Deutsche Hoffnungen machen. Unter den zehn Kandidaten befinden sich nach dem deutschen Champions-League-Finale Bayern-Coach Jupp Heynckes und der Dortmunder Jürgen Klopp. Vorjahressieger Vicente del Bosque von Welt- und Europameister Spanien steht ebenfalls auf der Liste. Bundestrainer Joachim Löw fand im Gegensatz zu 2012 keine Berücksichtigung.

Neben Ribery stehen vom Triple-Sieger aus München noch Kapitän Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger, Manuel Neuer, Thomas Müller sowie der Niederländer Arjen Robben in der Vorauswahl.

Als fünfter deutscher Nationalspieler darf sich noch Mesut Özil vom FC Arsenal Hoffnungen auf die Auszeichnung machen. Hinzu kommt aus der Bundesliga noch Robert Lewandowski von Borussia Dortmund. Mit sieben Nominierten liegt die Bundesliga damit vor der Primera Division (sechs).

Müller: "Weiter hungrig"



"Gerade habe ich gehört, dass sechs Spieler des FC Bayern in der Auswahl zum Weltfußballer des Jahres dabei sind. Unglaublich! Und ich bin auch noch dabei... Das macht mich stolz, wird meinen Hunger nach Siegen und Titeln jedoch nicht mindern", schrieb Müller bei Facebook.

Auch Teamkollege Bastian Schweinsteiger ist noch lange nicht satt, kann sich sogar einen Verbleib bei den Bayern über die aktive Karriere hinaus vorstellen. "Es wäre schon witzig, wenn in 30 Jahren Philipp Lahm, Thomas Müller und ich anstatt Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge die Regie bei Bayern führen würden", sagte der 29-Jährige bei "Sport1": "Thomas würde viel nach außen reden und Philipp und ich entscheiden, was passiert!"

Namhafte Konkurrenten



Wer sich letztendlich wirkliche Chancen auf den Gewinn des Titels "Weltfußballer des Jahres" ausrechnen darf, wird Anfang Dezember entschieden; dann wird die Shortlist auf nur noch drei Namen reduziert. Am 13. Januar 2014 wird schließlich in Zürich der "Goldene Ball" vergeben, gewählt wird von den Trainern und Kapitänen der Nationalmannschaften sowie von Journalisten.

"Wir wären sehr stolz, wenn einer von unseren Spielern den Titel als Weltfußballer 2013 gewinnen würde", betonte Rummenigge. Die Wahl eines Münchner Spieler wäre "verdient und angemessen", sagte Franz Beckenbauer.

Die Konkurrenz ist allerdings hochkarätig. Neben den "üblichen Verdächtigen" Messi, Andres Iniesta, Xavi (alle FC Barcelona) oder Cristiano Ronaldo (Real Madrid) gehören beispielsweise auch Robin van Persie (Manchester United) und Schwedens Superstar Zlatan Ibrahimovic (Paris St. Germain) zu den Nominierten.

Die Shortlist in der Übersicht