Das Hinspiel in Hannover am 17. Spieltag ging mit 3:2 an die Bochumer
Das Hinspiel in Hannover am 17. Spieltag ging mit 3:2 an die Bochumer

Brennpunkte in Bochum und Nürnberg

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rewirpowerSTADION und easyCredit-Stadion - auf diese beiden Arenen richtet sich am Samstag (ab 15 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio) der Fokus. Denn dort entscheidet sich der Abstiegskampf!

Besondere Brisanz kommt dabei natürlich dem direkten Duell zwischen Bochum und Hannover zu, Nürnberg tritt zuhause gegen den 1. FC Köln an.

Die 96er (30 Punkte) schaffen den Klassenerhalt bei einem Sieg in Bochum (28) oder bei einem Unentschieden, wenn Nürnberg (28) nicht gewinnt. Nürnberg ist am Samstag gerettet bei einem Sieg gegen Köln, wenn Bochum und Hannover unentschieden spielen oder bei einem Sieg gegen Köln, wenn Bochum nicht höher als Nürnberg gewinnt. Bochum könnte den Abstieg vermeiden bei einem Sieg gegen Hannover, wenn Nürnberg nicht gewinnt oder bei einem höheren Sieg als Nürnberg.

VfL Bochum - Hannover 96

Beide Teams haben zwei gute Erinnerungen aus der Vergangenheit an den jeweiligen Gegner: Mit einem 3:1 gegen Hannover sicherte sich Bochum am letzten Spieltag 2004 einen Platz im UEFA-Cup. In der damaligen Startelf stand Dariusz Wosz, der den VfL jetzt als Trainer retten soll.

In der vergangenen Saison (am 1. Mai 2009) feierten aber die Niedersachsen durch Tore von Arnold Bruggink und Hanno Balitsch beim 2:0 den ersten Auswärtssieg der Saison und damit den vorzeitigen Klassenerhalt.

Die seit dem 13. Februar (2:1 gegen Hoffenheim) sieglosen Bochumer verloren die vergangenen vier Spiele und holten nur einen Punkt aus den jüngsten neun Runden, in denen 96 vier Mal gewann. Mit nur zwölf Punkten sind die Westfalen hinter Hannover (13) das schlechteste Team der Rückrunde. Die Niedersachsen verbuchten in den vier Gastspielen seit dem einzigen Auswärtserfolg mit Trainer Mirko Slomka (2:1 in Freiburg am 6. März) 0:12 Tore.

"Nicht in Hektik verfallen"

"Es wird für mich wichtig sein, die Spieler womöglich sogar noch ein bisschen zu bremsen. Wir müssen agil sein, dürfen aber nicht in Hektik verfallen", weiß Wosz und greift dabei auf seinen reichhaltigen Erfahrungsschatz als Ex-Profi zurück: "Die Jungs müssen es am Samstag packen. Wir haben ein Heimspiel und unsere Fans im Rücken, da können wir ihnen ein wenig von dem zurückgeben, was sie uns an Vertrauen entgegenbringen werden."

Auf dem Platz muss die Mannschaft es alleine richten, doch die Mannschaft kann auf volle Unterstützung hoffen. Wosz bringt es auf den Punkt: "Das Stadion muss brennen. Angefangen von der Mannschaft über den Zeugwart bis zu den Fans, die hoffentlich unserer 12. Mann sind - jeder kann und wird seinen Beitrag dazu leisten, dass wir mindestens die Relegation erreichen." Und vielleicht sogar noch mehr.

Für dieses eminent wichtige Spiel stehen wohl Diego Klimowicz, Patrick Fabian und Christoph Dabrowski nicht zur Verfügung. "Klimo" versuchte zwar noch alles für ein mögliches Comeback, musste aber am Donnerstag bereits nach fünf Minuten das Training wieder abbrechen. Fabian hat eine Prellung und bei "Dabro" ist das Saison-Aus nach einem Achillessehnenanriss schon länger bekannt.

Bruggink dankt für "besondere Unterstützung"

Hannover reist nach dem 6:1-Schützenfest gegen Gladbach mit viel Rückenwind ins Ruhrgebiet. Und auch die "Roten" mobilisieren ihre Fans. Im Gästeblock werden T-Shirts mit der Aufschrift "Gemeinsam für die 1. Liga" verteilt. "Wir fühlen die besondere Unterstützung unserer Fans schon die gesamte schwere Saison", so Kapitän Arnold Bruggink.

Trainer Mirko Slomka hat weiterhin Personalsorgen. Neben zahlreichen Langzeitverletzten fallen auch Leon Andreasen und Mikael Forssell aus, Jan Schlaudraff ist angeschlagen. Dennoch ist der 96-Coach zuversichtlich: "Wir haben uns eine gute Ausgangsposition erarbeitet. Die Mannschaft ist über alle Rechenspiele informiert. Wir wollen dem Spiel unseren Stempel aufdrücken."

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1. FC Nürnberg - 1. FC Köln

Mit dem 1. FC Köln verbinden die Nürnberger das erste sportliche Drama ihrer Bundesliga-Geschichte. Als amtierender Meister stiegen sie 1969 nach einem 0:3 in Köln (das 1:0 erzielte FC-Präsident Wolfgang Overath) am letzten Spieltag ab. Die jüngere Statistik macht aber Mut: Die Franken gewannen ihre letzten fünf Heimspiele gegen die Rheinländer mit insgesamt nur zwei Gegentoren.

"Wie eine Wand hinter uns stehen"

Nürnbergs aktuelle Form ist allerdings im Keller. Der "Club" verlor die letzten vier Partien und fünf der letzten sechs Spiele, in denen Torwart Raphael Schäfer 15 Mal bezwungen wurde. Nie war der Klassiker unter den Spruchbändern in der Nordkurve deshalb so wertvoll wie er am Samstag sein wird: "Heute: Sieg".

Trainer Dieter Hecking stellte klar, dass die Mannschaft auf jeden Fall nach vorne spielen und vor allem auf sich selbst schauen wird. Trotz der Leistung in Hamburg habe sein Team auf jeden Fall Vertrauen verdient: "Man kann nicht erwarten, dass man Köln aus dem Stadion schießt." Aber: "Die Mannschaft ist in der Lage, den 1. FC Köln zu schlagen."

Dafür braucht es natürlich ein Publikum, das bedingungslos hinter seinem "Club" steht und die Mannschaft aus 50.000 Kehlen anfeuert. Mit leidenschaftlichem und aggressivem Spiel soll der Funke überspringen, wie Schäfer fordert: "Wir müssen das Stadion zum Brennen bringen!" Coach Hecking rechnet damit, dass "die Fans wie eine Wand hinter uns stehen."

Beim FCN wird für Dennis Diekmeier, der sich gegen den HSV einen Muskelfaserriss zuzog, Juri Judt auflaufen. Der Defensivallrounder brennt auf seinen Einsatz: "Wir wissen, was wir zu erledigen haben."

Geromel wieder dabei

Um die Konzentration auf sich selbst zu gewährleisten und nicht zusätzliche Unruhe hineinzutragen, werden am Samstag während der Partie übrigens keine Spielstände auf den Videowänden angezeigt werden.

Obwohl es für Köln um nichts mehr geht, denkt keiner beim "Club" an "Schützenhilfe". Denn gerade in der Fremde hat der FC oft gezeigt, dass er ein spielstarkes Team ist.

Auf dem Rasen stehen bei den Kölnern einige Personalwechsel an. Ob das Sturmduo Lukas Podolski und Milivoje Novakovic aufläuft, ist noch offen. In der Innenverteidigung kehrt Geromel nach seiner Rotsperre zurück, Kevin McKenna musste zuletzt gegen Freiburg mit Probleme an der rechten Leiste ausgewechselt werden und steht wohl nicht zur Verfügung.

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