Zlatko Junuzovic (l.) versucht sich gegen Matchwinner Raffael durchzusetzen
Zlatko Junuzovic (l.) versucht sich gegen Matchwinner Raffael durchzusetzen

Bremer "im Wolfsburg-Trikot vor dem Fernseher"

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Champions-League-Teams "die Grenze"

Bremen - "Wie hat Dortmund gespielt?", war die drängende Frage der Werder-Spieler nach der Bremer 0:2-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach. Die Antwort war Balsam für die grünweiße Werder-Seele: Auch der BVB stand nach dem 1:2 in der Generalprobe für das DFB-Pokalfinale in Wolfsburg mit leeren Händen da.

"Jetzt haben wir ein Finale in Dortmund (Vorschau). Da werden wir noch einmal alles reinhauen", hofft Sebastian Prödl auf die Krönung einer "irren Saison" zu seinem Abschied nach sieben Jahren an der Weser. "Wir haben das Unmögliche geschafft", bilanziert Viktor Skripnik seine Amtszeit auf der Bank der Werder-Profis. Nach neun Spieltagen hatte der 45-Jährige die Mannschaft als Tabellenletzter mit vier mageren Pünktchen übernommen und in die obere Tabellenhälfte geführt.

Vor eigenem Publikum verließen die Bremer seit der Amtsübernahme des Ukrainers nur dreimal als Verlierer das Feld - gegen den VfL Wolfsburg (3:5), Rekordmeister FC Bayern München (0:4) und eben am Samstag gegen Borussia Mönchengladbach. Allesamt für die Champions League qualifiziert.

"Da liegt unserer Grenze", gibt der Coch zu. "Aber darunter müssen wir uns vor keinem Gegner verstecken. Zu Beginn mussten wir Ergebnisfußball spielen, um da unten rauszukommen. Mittlerweile können wir Fußball spielen."

In Dortmund "kann alles passieren"

Schmelzer: "Jetzt haben wir zwei Endspiele"

Und das wollen die Bremer am kommenden Samstag beim BVB, der zum Ende der Vorrunde an der Weser mit 1:2 das Nachsehen hatte, unter Beweis stellen. "Es ist das letzte Spiel. Da kann alles passieren", so Skripnik.

Was passieren muss: Bremen benötigt einen Sieg in der gelbschwarzen Hölle Signal-Iduna-Park. "Und dann sitzen wir alle mit Wolfsburg-Trikot vor dem Fernseher", blickt Prödl auf das Pokalfinale voraus, denn bei einem Sieg der Wölfe genügt den Hanseaten Rang sieben für die Teilnahme an der Europa-League-Qualifikation.

Ein Rang, auf den auch die Dortmunder als Minimalchance schielen. Im knapp 200 Kilometer von Bremen entfernten Wolfsburg konnten andererseits auch die BVB-Profis der Bremer Niederlage etwas Positives abgewinnen: "Jetzt haben wir zwei Endspiele, eines zuhause gegen Bremen und eines in Berlin. Wäre eine geile Sache wenn wir beide gewinnen", rechnete Marcel Schmelzer aus.

Gewinnt der Rückrunden-Fünfte Dortmund gegen den Sechsten der Rückrundentabelle Bremen, würde der BVB seine "große Aufholjagd krönen". Denn wie die Bremer, mussten auch die Dortmunder den schweren Weg vom Tabellenende Richtung Europa gehen. Im Falle eines Heimsieges gegen Werder gehen die Borussen auch im Falle einer Niederlage im Pokalfinale auf Europa-Tournee.

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